Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Gelbkörperzyste

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Gelbkörperzyste

Tatjana2005

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Hallo Frau Höfel, ich bin aktuell in der 10. Woche schwanger und etwas verunsichert. An Heiligabend hatte ich für etwa eine Stunde starke Eierstockschmerzen auf der rechten Seite. So hatte sich eine Zyste letztes Jahr angefühlt. Auf dieser Seite war auch mein Eisprung, die Beschwerden wurden dann aber besser und sind seither auch gut. Nun habe ich viel über Gelbkörperzysten nachgelesen, wobei ich nicht weiß, ob ich so eine Zyste hatte / habe. Einige schreiben, ohne diese wäre die Schwangerschaft nicht intakt, andere sagen, eine Zyste etwas zusätzliches, was sich bilden kann, unabhängig vom Gelbkörper selbst, aber nicht essenziell für den Erhalt der Schwangerschaft. Was stimmt denn nun? Ich habe Angst, dass sie geplatzt ist, wenn ich eine hatte. Ich nehme 3x täglich Duphaston. Danke für Ihre Hilfe. Liebe Grüße 


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Tatjana, primär sind Zysten mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume - nicht mehr und nicht weniger. Dabei unterscheidet man "funktionelle" Zysten und Neubildungen. Funktionelle Zysten tauchen immer mal wieder auf, da unser Körper dem Menstruationszyklus (am Ende ohne oder mit Schwangerschaft) unterliegt. Dabei läuft es nicht immer rund (schließlich müssen zig Hormone jongliert werden), und die Folge einer Störung der Entwicklung von Follikel oder Gelbkörper ist halt eine Zyste. Diese bildet sich meist von selbst zurück. Der Schmerz entsteht meist durch die Gewebeverdrängung, denn die Flüssigkeit benötigt Platz. Anders verhält es sich mit echten Neubildungen. Diese müssen diagnostiziert und behandelt werden. Dazu gehören zystische Eierstocktumoren, zystische Auftreibungen der Eileiter (Hydrosalpinx), Zysten neben dem Eierstock (Paraovarialzysten) und Restzustände aus der Embryonalentwicklung. Und da wird es unübersichtlich, denn die Follikelzyste (aus der die Eizelle entspringt und die zum Gelbkörper wird) wird als funktionelle Eierstockzyste bezeichnet, weil sie, wie das ursprüngliche Eibläschen Hormone ausscheidet.  Lange Rede, kurzer Sinn: wenn Ihre Schmerzen jetzt nicht mehr vorhanden sind, sollte alles gut sein. Wenn die Schmerzen anhalten oder häufiger auftauchen, muss der Doc draufschauen. Liebe Grüße Martina Höfel


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