Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Geburtseinleitung

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Geburtseinleitung

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin jetzt in der 40. Woche schwanger und ziemlich am Ende meiner Nerven und Kräfte angelangt. Alle herkömmlichen Wehenmittel haben bisher versagt und daher möchte mein Arzt am Freitag (Geburtstermin) versuchen einzuleiten. Ist übrigens meine dritte Geburt, die anderen beiden kamen 20 bzw. 11 Tage vor dem Termin normal zur Welt. Nun habe ich an sie die Frage was da so auf mich zukommt und wie das genau abläuft. Was für Methoden gibt es und welche Vor- bzw. Nachteile haben die? Vielleicht haben sie ja auch ein paar Erfahrungsberichte parat. Vielen lieben Dank für die Antwort! LG, Jaana!


Martina Höfel

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Liebe Jaana, vor dem Einleiten kommt der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Wir schalten neuerdings erst einen nasalen OBT vor. Bekommt die Frau mit Nasenspray schon Wehen, entfällt der Test per Infusion. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Gel ist erstmal ein Tag Pause. Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. Wir beginnen diese Maßnahmen (wenn es keinen anderen Grund dafür gibt) frühestens am 10. Tag über ET. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kann Dich verstehen, bin auch in der 40. SSW und ziemlich fertig. Habe auch schon etliche Male über Einleiten nachgedacht und heute mit meiner Hebamme gesprochen. Aber letztendlich käme es für mich nicht freiwillig in Frage! Auch wenn es mich schlaucht - ich lass meiner Kleinen noch die paar Tage..... meine Große kam 14 Tage später per KS - es stellten sich keine Wehen ein, jetzt will ich mal abwarten, ob mein Körper ein Signal geben kann! Habe Geduld ...


Mitglied inaktiv

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Hallo, bei mir war es fast so wie von Martina Höfel beschrieben. Wehenbelastungstest, dann Gel bzw. so eine Tablette, die an den MuMu gelegt wurde (tut alles nicht weh, ist höchstens ein wenig unangenehm am MuMu). Ich hatte dadurch Wehen, die auch etwas bewirkt haben. Leider "versickerten" die Wehen dann aber wieder. Dann kam der Ruhetag und danach der Wehentropf, da der MuMu weit genug geöffnet war. Da habe ich mir dann eine PDA geben lassen und der Tropf konnte "ordentlich aufgedreht" werden. Klingt vielleicht schlimm, war es aber nicht. Ich bin so glücklicherweise am 15. Tag nach Termin noch um den Kaiserschnitt herumgekommen. Der Kleinen ging es die ganze Zeit gut und darum hat mir auch das Warten und Versuchen nicht viel ausgemacht. Es hat sich im Gegenteil voll gelohnt, die Kleine war mit Ihren gut 4kg der "Star" der Station und es hatte ihr sichtlich gut getan so lange im Bauch zu verweilen. Drücke aber auf jeden Fall ganz fest die Daumen für einen natürlichen Beginn !! LG Jennifer


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