Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, danke für Ihre Antworten, aktuell eine zum Thema Apfel als erste Beikost. Wir haben (zum Glück problemlos) auf Pastinake gewechselt, Möhren versuche ich später nochmal. Meine neue Frage (und ich frage mich, ob man jemals KEINE Fragen mehr hat): Emma isst nun zwischen den Stillmahlzeiten ein halbes Gläschen, d.h. ich stille um neun und um eins und gegen zwölf kriegt sie das Gläschen. Ist das ok? Und ist die Menge nicht zuviel? Sie ist allerdings recht dünn, liegt im gelben U-Heft ausserhalb der Kurve (knapp), wiegt noch nicht ganz 6 kg (ist 5 1/2 Monate alt), soll ich ihr mehr oder was anderes geben? Und wie sieht es mit zusätzlichem Wasser aus, sollte man damit schon anfangen, auch wenn noch keine Stillmahlzeit ersetzt wird? Danke für Ihre Antworten Esther
Liebe Esther, doch es wird irgendwann mal ein paar Stunden ohne Fragen geben!*fg* Bitte das Eßverhalten Ihres Kindes nicht zu sehr beeinflussen- es scheint doch gut zu laufen. Bitte kein Wasser zwischendurch - Ihr Kind bekommt durch das Stillen und das Gläschen genug Flüssigkeit. Maßstab aller Dinge ist das Kind. Solange es fröhlich ist, rosige Haut und mehrmals am Tag nasse Windeln hat, solange ist es gut. Das normale Wachstum eines Kindes kann anhand regelmäßiger Messungen von Gewicht, Größe und Kopfumfang beurteilt werden. Für den klinischen Gebrauch haben sich sogenannte Perzentilenkurven bewährt. In diesen Kurven gibt die mittlere Kurve, die sogenannte 50.Perzentile den durchschnittlichen Messwert von beispielsweise Größe oder auch Gewicht einer Normalbevölkerung an. Zwischen der 3. und 97. Perzentile, häufig als Normalbereich bezeichnet, liegen 94 % aller Kinder. Zu beachten ist, dass auch 3 % der gesunden Kinder unter der 3. Perzentile liegen!!!! Jetzt kommt es auch ein bißchen auf Ihr Rückgrat an! Wenn die Maus fit ist und sich bis auf die Gewichtszunahme gut entwickelt, muß man das beobachten, aber nicht in Panik ausbrechen. Ein Fall aus meiner Praxis. Das gleiche Problem. Kind trank genug, aber turnte immer mit Untergewicht durch die Gegend. Kinderarzt nicht wirklich zufrieden, aber da das Kind toppfit war, hat er sich auch mit Beobachten zufrieden gegeben. Der Gipfel war, dass die Frau (als Sie mich einmal für zwei Tage nicht erreichen konnte) von einer Laktationsberaterin (bitte nicht auf alle schliessen!!!!), die Sie nur am Telefon hatte und beide noch nie sah, beschimpft wurde, dass Sie Ihr Kind auf künstliche Diät setzen würde und furchtbare Folgeschäden etc........... Da hatte die Mutter die Faxen dicke und hat gestillt und einmal die Woche gewogen. Julius ist heute zwei. Immernoch ein dünner Hering, aber kerngesund und fit wie ein Turnschuh. Ich würde gerne den Kontakt dorthin vermitteln, brauche dazu aber Ihre E-mail-Addy. Was mir im Moment mehr Sorgen macht, ist eine Arbeit (leider noch nicht veröffentlicht), die beschreibt, wie (Kleinst)Kinder durch das ständige "Essenmüssen" in eine Ernährungsstörung getrieben werden! Noch ein Trick: Vor der Mahlzeit mit einer Handpumpe ca. 50 ml vorwegpumpen und verwerfen (oder einfrieren), dann das Kind anlegen. So bekommt der Schatz auch bei 5 Minuten sättigende Hintermilch und weniger durstlöschende Vordermilch. Bitte pro Mahlzeit auch nur an einer Seite anlegen - auch zweimal. Liebe Grüße Martina Höfel