NiK30
Sehr geehrte Frau Höfel, ich war diese Woche zur Feindiagnostik (31+6), wo ein massives Polyhydramnion festgestellt wurde (AFI 32-34), d.h. rund 3 L Fruchtwasser. Ich bin sehr schlank und habe entsprechend starken Druck auf dem Bauch, sobald ich stehe oder sitze. Er ist quasi dauerhaft hart und auf Vollspannung. Zudem wirkt er riesig. Einzig im Liegen auf dem Rücken wird der Bauch weicher, weshalb ich mich bereits seit Wochen im Alltag einschränke und viel liege. Schlafen wird zunehmend schwierig auf der Seite. Am Freitag mache ich noch einen großen Zuckertest, alles Weitere konnte erstmal ausgeschlossen werden. Mir ist bewusst, dass ein Diabetes die Möglichkeit eröffnen würde, dass sich nach Therapie das FW vermindert. Das wäre toll. Angenommen es sei kein Diabetes: der Druck ist heute nochmals größer geworden und ich habe Sorge, dass dies noch schlimmer wird je größer das Kind wächst. Von 1-10 sind die Beschwerden bei 8. Aktuell hat der Kleine 2.038g und ist gut entwickelt. Der Gebärmutterhals liegt bei 4, Muttermund normal. Wehen kann ich keine spüren, da der Bauch immer hart ist. der Chefarzt sagte man könnte FW ablassen, mit entsprechenden Risiken. Zunächst kam diese Option für mich nicht in Frage, aufgrund der Risiken. nun habe ich mich gefragt, ob es letztlich nicht weniger riskant wäre einen kontrollierten Blasensprung zu haben als einen plötzlichen Zuhause mit Risiko des Nabelschnurvorfalls oder ähnlichem.Der Kleine liegt fast immer quer oder in BEL. zudem liest man von Plazentalösung etc. Wie sind Ihre Erfahrungen? Sollte man zb bis Woche 34+0 warten oder lieber vorher handeln, gar nicht eingreifen? was denken Sie? Versuchen das FW zu minimieren, meine Beschwerden zu lindern und dem Kind mehr Platz für Wachstum schaffen oder auf einen Blasensprung warten und die Schmerzen ertragen?
Liebe Nik, wenn Sie keinen Diabetes haben, dann ist die Punktion eine ernsthafte Alternative. Zumal eine Reduktion (ohne Diabetes) nicht zu erwarten ist. Bei der Punktion wird Fruchtwasser über die Bauchdecke abpunktiert. Das haben wir bei uns in der Klinik schon häufiger gemacht und das funktioniert ganz gut. Wenn das Fruchtwasser reduziert ist, wird sich der Schatz auch eine entsprechende Geburtsposition suchen. Damit ist dann die Gefahr eines NS- Vorfalles evtl. schon minimiert/eliminiert. Liebe Grüße Martina Höfel