Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Besserer Stillstart....

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Besserer Stillstart....

Mitglied inaktiv

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Meine Freundin konnte ihre Tochter leider nicht stillen aus Unwissenheit und wegen Zufütterung vom KH....endete dann in einer SAugverwirrung und sie hat gleich die Flasche gegeben. Bei ihrem jetztigen Kind, 27.SSW, möchte sie gerne wieder versuchen zu stillen, jedoch kam bei ihr der Milcheinschuss auch recht spät und wie es aussieht wird es wieder ein kleines, zartes Kind werden. Kann sie bereits jetzt schon anfangen Stilltee zu trinken um den Milcheinschuss früher zu fördern oder geht das nicht? Danke! LG


Martina Höfel

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Liebe didda, Stillen beginnt im Kopf und der Wille es zu tun, ist eine gute Voraussetzung. Der zweite Punkt ist: Anlegen, anlegen und nochmal anlegen. Und zwar korrekt und mit Hilfe. Ein gutes Stillbuch kann dabei helfen, ebenso wie professionelle Unterstützung. Je nach Gewicht und Kraft des Kindes ist es unterschiedlich, welche Hilfsmittel noch zum Einsatz kommen. Damit die Milch einschiesst, muss der Körper den Wegfall der Placentahormone registrieren,dann Stillhormone ausschüttenund vermehrt MIlch produzieren. Das dauert drei Tage Je nachdem, wie das Kind drauf ist, wird es sofort an die Brust gehen - oder eben etwas später. Wenn Ihre Freundin stillen will, dann würde ich ganz normal anlegen und evtl. per Fingerfeeding und Primergen oder Pre- Nahrung nachhelfen (In der Kinderklinik genau sagen was Sie wollen!). So entsteht kein Stress , sondern Sie kann dem Ganzen gelassen entgegen sehen! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, optimal wäre es, wenn Deine Freundin eine eigene Hebamme (Beleghebamme) mit in die Klinik nehmen würde. Diese kommt dann auch in den ersten Tagen nach der Geburt ins Krankenhaus und berät sie beim Stillen. Es ist normal, dass der Milcheinschuss erst am 2. oder 3. Tag kommt. Bis dahin kommt auch ein zierliches Baby gut mit dem Bisschen Vormilch aus, zur Not mit etwas Zuckerlösung im Fläschchen (gilt nicht als Zufüttern). Wenn Deine Freundin keine eigene Hebamme mitbringen möchte, ist es jetzt ganz wichtig, dass sie sich gut vorbereitet und informiert. Dazu gehört, dass sie unbedingt das "Stillbuch" von Hannah Lothrop lesen sollte, damit sie über eigenes Wissen verfügt und nicht nur auf die Klinik-Säuglingsschwestern angewiesen ist. Denn die haben oft weder Zeit noch Lust für eine gute, individuelle und längere Stillberatung. Zusätzlich sollte sie sich eine gute Stillberaterin für nach der Geburt suchen. Kostenlos, gut ausgebildet und sehr nett sind die Stillberaterinnen der La Leche Liga e.V. (ärztlich anerkannt). Adressen von Beraterinnen in ihrer Nähe gibt es unter www.lalecheliga.de. Auch die hiesige Stillberaterin Biggi Welter ist dort übrigens Mitglied. Ich selbst habe diese Beraterinnen bei beiden Kindern in Anspruch genommen und war superzufrieden. Die beiden Dinge: Gute Information und tätige Schützenhilfe durch eine Beraterin werden Deiner Freundin die Zuversicht zurückgeben, dass jede gesunde Frau ihr Kind ausreichend stillen kann - wenn sie sich das zutraut und wenn sie gut Bescheid weiß. Grüßle, Astrid


Mitglied inaktiv

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Das mit den Beleghebammen geht nicht in jedem KH. Alternative dazu wäre ambulant zu entbinden, also nach ein paar Std wieder heimgehen. Dann kommt die NAchsorgehebamme (hat sie dann hoffentlich). Es gibt allerdings auch Hebammen, die vom Stillen nicht soviel AHnung haben. Sie sollte sich mal umhören, was andere Mütter über ihre Hebammen erzählen. Bei der amb. Geburt hat sie jedenfalls nur eine Ansprechpartnerin und nicht verschiedene Krankenschwestern, von denen jede wieder was anderes sagt. Stillberaterinnen kann sie auch unter www.bdl-stillen.de und www.afs-stillen.de. Bei mir in der Gegend gibt es z.B. keine LaLecheLiga Beraterinnen in der Nähe. Ich würde an ihrer Stelle außerdem schon jetzt in eine Stillgruppe gehen. Die findet sie auch über die genannten Adressen oder es gibt evtl. sogar eine in dem KH. Claudia


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