BEL - mehrere Fragen

Liebe Mischka, etwa 5% aller Kinder werden aus BEL geboren. Bei Frühgeburten sind es etwas mehr, denn in der 20.-30. SSW befindet sich ca. jedes 3. Kind noch in BEL, in der 35. SSW noch jedes 10. Selbst nach der 37.SSW dreht sich ein Teil der Kinder noch in eine Schädellage. Die Ursachen sind eher Theorie: - Die Form der Gebärmutter, des Beckeneinganges oder des kindl. Körpers kann so verändert sein, dass die Formübereinstimmung eher durch BEL als durch SL gefunden wird. - Bei überreichlichem Raumangebot soll dem Kind die Orientierung fehlen oder einfach nur der Zwang zur Formübereinstimmung - Raummangel soll eine spontane Drehung verhindern. Der Kaiserschnitt sollte das Mittel der letzten Wahl sein. Warum wollen Sie sich eine der größten Bauchoperationen (die dem Notfall vorbehalten sein sollte und ein vierfach erhöhtes Risiko gegenüber der Spontangeburt hat) antun, wenn das Kind auch so zur Welt kommen kann? Dem Kind schaden Sie damit nicht. Für das Kind ist es einfach nur eine Geburt mit den Füßen voran! Schritt 1: greifen Sie zum Telefon und rufen eine Hebamme an, damit Sie Ihnen die korrekte Ausführung der Indischen Brücke zeigt. Wahrscheinlich wird Sie auch Moxen oder akupunktieren (ab 34. SSW). Schritt 2: machen Sie einen Termin zum ambulanten Gespräch in der Klinik. Meist ist das ganze Getöse (Gespräch in der Klinik, Papiere fertigmachen, Gespräch über Sectio und vorherigen Spontanversuch) für die Katz, da sich das Kind noch dreht. Die BEL gehört zu den Risikogeburten. Der Po ist so weich, dass er manchmal den Muttermund nicht genug aufdehnt oder das Kind legt sich in eine geburtsschwierige Lage - dann muß ein Kaiserschnitt gemacht werden. Vor 15 Jahren hat man jeder Frau mit BEL gnadenlos den Bauch aufgeschnitten. Aus Sicherheitsgründen! Weil man Angst hatte, dass der nachfolgende Kopf steckenblieb und das Kind Schaden nahm. Heute zeigt uns der Ultraschall, ob eine spontane Geburt möglich ist. Und noch eins: neueste Studien zeigen, dass die Kinder den primären Kaiserschnitt nicht so gut verkraften - sie reagieren mit Anpassungsstörungen. Ich arbeite an einer Klinik, die Beckenendlagen spontan zur Welt kommen läßt - und kann das nur befürworten. Meist ist das ganze Getöse (Gespräch in der Klinik, Papiere fertigmachen, Gespräch über Sectio und vorherigen Spontanversuch) für die Katz, da sich das Kind noch dreht. Bei einer spontanen BEL erwartet Sie in der Klinik nur wenig anderes als bei einer Schädellage. Ab Muttermund vollständig werden Sie besonders überwacht, eine PDA ist meist usus und zur Geburt kommt der Oberarzt. Die äußere Wendung ist eher gegen Ende der Schwangerschaft angesagt, da dann weniger Gefahr besteht, dass sich das Kind zurück dreht. Eine äußere Wendung wird meist unter PDA (und manchmal in Sectio-Bereitschaft) gemacht. Solange der Muttermund zu ist, dann Ihr Kind kein Loch in die FB treten, denn das ginge nur dort, wo er durch die FB durchtreten könnte. Wenn die FB platzt, sollte Sie bitte liegend (bitte nur Krankenwagen - keinen Rettungswagen- bestellen), da die Nabelschnur vorfallen kann (der Po dichtet das Becken nicht ganz ab). Liebe Grüße Martina Höfel

Hallo! Ich bin zwar nicht Frau Höfel, habe aber letztes Jahr meine Tochter spontan aus BEL geboren. Drehen kann sich dein Baby noch lange, manche machen es erst kurz vor der Geburt. Meine Tochter hat quasi immer in BEL gelegen und irgendwie war mir klar, dass sie sich nicht drehen wird. Mir wurde im KH auch dazu geraten, dass ich bei Blasensprung mit dem Krankenwagen komme. Später hieß es dann, dass ich auch auf der Rückbank liegend kommen könne. Die Geburt aus BEL ist für das Baby etwas gefährlicher, aber nur etwas. Ein Kaiserschnitt ist für die Mutter um einiges gefährlicher als eine normale Geburt. Das sagt einem nur so keiner. Vorausgesetzt natürlich, dass die anderen Geburten gut verliefen und das Baby durchs Becken passt. Die Geburt aus BEL empfand ich als gut. Ich hatte keine PDA und es wurde auch kein Dammschnitt gemacht. Ich hatte allerdings einen Wehentropf zur Unterstützung, da der Po nicht so viel Druck ausgeübt hat. Es war in der heißen Phase neben der Hebamme und Assistenzärztin noch eine Oberärztin anwesend. Die Geburt ging sehr zügig (wie meine anderen auch) und ich hatte durch den Tropf keine dolleren Wehen oder so. Das Krankenhaus in dem ich alle meine Kinder bekommen habe (das in der kleinen niedersächsischen Nachbarstadt *winkzuFrauHöfel*) steht aber BEL- Geburten positiv gegenüber. Es wurde mir der Ablauf vorher gut erklärt (z.B. dass die Babys wegen des Druckes unter der Geburt schon Stuhlgang haben) und auch auf die Risiken eingegangen. Ein OP- Team war in Bereitschaft. Ich würde erstmal abwarten und mich dann im KH vorstellen und beraten lassen. Viele Grüße, Silke

Die Maus meiner Schwester hat sich erst in der 37SSW durch moxxen zum drehen gewegen lassen. Das war übrigens die ersten SS. Mein Sohn lag bis zur 33SSW in BEL und drehte sich dann von alleine. Hier gibt es im Umkreis soweit ich weiß nur ein KH was ohne Diskusionen aus BEL entbindet, die haben sich drauf spezialisiert. Lg Yvette

Hallo, mein erstes Kind wurde in der 38 SSW durch eine äußere Wendung gedreht (das kann und sollte auch nur eine Klinik machen die damit Erfahrung hat und man selbst sollte der Sache auch offen gegenüber sein).. Mein zweites Kind hat es spannend gemacht,er dreht sich erst in der 41 SSW,das dritte in der 40 SSW... Auch wenn es schwer fällt,abwarten und locker sein,manchmal haben die Kleinen Ihre Gründe für eine BEL... Sollte mein jetztiges Kind BEL liegen,werden ich es auch so entbinden! Alles Gute!