Lisa89!
Hallo Martina, Ich habe vor kurzem einen interessanten Beitrag hier von Ihnen gelesen, der mich sehr beschäftigt. Er ist schon älter (2017). Es ging darum, dass Babys ein Recht darauf haben auch mal weinen zu dürfen und es gut ist wenn sie sich mal ausschreien dürfen wenn sie dabei nicht alleine gelassen werden. Mein Sohn, 5 Wochen alt, hat abends auch manchmal Zeiten in welchen er sich durch nichts beruhigen lässt, seine Grundbedürfnisse gestillt sind und kein offensichtlicher Grund, auch keine Schmerzen für das Schreien vorliegt. Nun haben wir ihn schon zweimal begleitet schreien lassen. Ich habe mich dafür in einen gemütlichen Raum gesetzt, ihn ganz feste an mich gedrückt, sein Köpfchen gehalten und an meine Wange oder Brust gehalten. Er fängt dann an richtig zu brüllen und zu schreien. Das geht in Mark und Blut über. Ich rede ihm gut zu und sage sowas wie „alles ist gut“ oder „oje, so schlimm war das für dich?“ dabei wiege ich ihn sanft hin und her. Das fällt schon unheimlich schwer und ist fürs Mutterherz sehr schwer auszuhalten. Meißt dauert das schreien 2-3 Minuten und hört dann relativ plötzlich wieder auf. Er ist dann außer Atem ist aber ruhig. Ich behalte ihn dann auf dem Arm und wir kuscheln. Er sieht eigentlich auch relativ entspannt aus. Ich selber bin Traumapädagogin und mache mir unheimliche Sorgen dass ich ihm nichts gutes tuhe damit. Er wirkt zwar nicht weggetreten aber dieses plötzliche aufhören erschreckt mich jedes Mal und ich habe Angst dass er nicht entspannt sondern in einem dissoziativen Zustand ist. Gestern Abend ist er völlig erschöpft direkt eingeschlafen. Es war aber auch schon 00:30h und er gehörte längst ins Bett. Ein anderes Mal schaute er im Raum umher und wirkte eigentlich auch nicht „weggetreten“. Dennoch mache ich mir jedes Mal Vorwürfe dass ich mit dem „ausschreien lassen“ den einfachen Weg gehe und meinem Baby nicht gutes tuhe... Der Kleine steckte bei der Geburt relativ lange mit dem Kopf fest und hatte viel Stress bei der Geburt. Ich kann mir schon vorstellen dass er einiges zu verarbeiten hat. Wie oft sollte man so ein begleitetes Schreien machen? Ich kann mir einfach nur nicht vorstellen dass jeden Abend (oder sogar mehrmals am Abend?!)zu machen wenn er sich mal wieder durch gar nichts beruhigen lässt und wir ihn schon 1,5 Stunden durch die Wohnung getragen haben ohne Erfolg. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Viele Liebe Grüße, Lisa
Liebe Lisa, nehmen wir einmal das Kind mit den erfüllten Grundbedürfnissen, welches brüllt. Dabei ist eigentlich egal, ob der dröhnende Rasenmäher aus dem Nichts oder der einfahrende Zug auf dem Bahnsteig oder das immer und immer wieder auftauchende Beklemmungsgefühl der Auslöser ist. Sie legen das Kind ins Bett und sagen „scht, scht - musst nicht weinen. Sie nehmen das Kind auf den Schoß und setzen sich auf den Pezziball, schuckeln, hopsen, Kind über die Schulter, Kind in Wiegehaltung, Schnuller rein, Schnuller raus und von vorne. Sie setzen Sie mit dem Kind hin und nehmen es fest in den Arm. Erstes kann das Kind kognitiv nicht erfassen. Beim zweiten Beispiel wird das Kind immer wieder neuen Reizen ausgesetzt, die es gar nicht abarbeiten kann. Bei drei wird das Kind seinen „Frust“ los und kann entspannen. Mit wegschreien hat das nichts zu tun! Liebe Grüße Martina Höfel
Mamamaike
Hallo, mein Sohn hat in den ersten drei Lebensmonaten jeden Abend begleitet geschrieen, und ich hätte damals wie heute nicht gewusst, wie ich das Schreien hätte verhindern können. Es ist kindliche Ausdrucksweise und "Überlaufventil" in einem zu schreien und vor allem entwicklungsbedingt - das hört von selbst auf. Das, was Du durch Deinen Beruf von Erwachsenen kennst, gilt so nicht in dieser frühen Lebensphase. Viele Grüße
Lisa89!
Hallo Mamamaike, Danke für deine Antwort. Dissoziation hat keines Wegs etwas mit Erwachsenen zu tun sondern ist einfach der Fachbegriff für das so genannte „Wegschreien“. Mein Beruf beschäftigt sich nicht nur mit Erwachsenen sondern setzt bei pränatalen Erfahrungen an die uns bis ins Erwachsenenalter begleiten/prägen können. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit frühkindlichen Erfahrungen welche das Verhalten evtl. maßgeblich beeinflusst haben könnten :-) Ich meine mit dem Begleiteten schreien auch nicht dass man sein Baby auf dem Arm hat und es dadurch nicht alleine ist, sondern beziehe mich auf den Artikel, in welchem es darum geht sich gezielt hinzusetzten damit sich das Baby so richtig ausweinen kann. Oder hast du diese Art des ausweinen lassen gemeint? Viele liebe Grüße, Lisa :-)
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Höfel, Meine Tochter, 4,5 Monate alt, geboren bei 41+3 per Sectio, brüllt sich vor jedem Einschlafen in den Schlaf. Egal ob in der Trage, im Kinderwagen oder auf dem Arm. Wir versuchen bewusst, Übermüdung zu vermeiden und haben einen sehr strukturierten Tagesablauf. Untertags schläft sie derzeit 4x, 3x davon immer genau 30 Minuten. ...
Liebe Frau Höfel, unsere kleine Tochter ist nun 4,5 Monate alt und war von Beginn an keine Freundin vom Autofahren. Seitdem wir den Neugeboreneneinsatz aus dem Maxi Cosi entfernt haben geht es besser, richtig gut läuft es aber trotzdem nicht. Dabei ist die Laune nicht grundsätzlich von Beginn an schlecht und manche kurze Fahrten lassen sich auch ...
Hallo Frau Höfel, mein Sohn ist nun 20 Wochen alt. Grundsätzlich ist er ein fröhliches aber auch sehr nervöses, zappeliges, schnell überreiztes Kind. Das Schlafen war immer schon schwierig-ich konnte ihn nie ablegen und Einschlafen ging zeitweise nur an der Brust oder in der Trage - das funktionierte ganz entspannt. Vor ein paar Wochen, haben wir ...
Liebe Frau Höfel! Meine Tochter, 23 mon, war immer ein braver Schläfer. Sie schläft seit 2 mon im Gitterbett in ihrem Zimmer. Vorher bei uns kuscheln und Buch anschauen. Nachmittags habe ich sie in ihr Bettchen gelegt und sie hat ihre Kuscheltiere genommen und relativ schnell eingeschlafen. Seit einigen Nächten wird sie zwischen zwei und dre ...
Liebe Experten, Mein Sohn (9 Monate) war schon immer sehr gerne in der Trage. Hierzu habe ich 3 Fragen: 1) wir schaffen es nicht, ihn ohne die Trage (oder stillen) zum Schlafen zu kriegen. Weder tagsüber noch abends. Ich trage ihn also gegen 10 Uhr, dabei schläft er normalerweise nach 10 Minuten ein, dann warte ich noch 10 Minuten mit dem ...
Hallo Frau Höfel, mein Sohn 14 Wochen badet sehr gern. Leider haben wir nun seit einiger Zeit das Problem das Er nach dem Baden extrem schreit und sich durch nichts beruhigen lässt. Wir haben schon einiges versucht um das in den Griff zu bekommen so haben wir es 30 min. Vor dem Essen versucht, eine Weile nach dem Essen, weniger Wasser damit er mit ...
Hallo, Ich hatte gestern einen Fa Termin und anschließend mit einem Herzschlag im Ultraschall ich hatte sehr starke Übelkeit egal was ich gegessen habe ich hatte gerade eben eine Auseinandersetzung mit meinen Geschwister ich wurde sehr laut… bis es gelassen habe seit dem habe ich keine Übelkeit mehr ist das normal hab ich unser Krümel jetzt er ...
Er schreit seit einer Woche tagsüber nur noch und findet kein schlaf.Ich weiß nicht mehr was ich machen soll manchmal bin ich am Weinen weil ich einfach nicht weiter weiß.
Hallo, meine Tochter, 10 Monate alt, schläft seit 4 Nächten sehr unruhig, krabbelt durchs ganze Bett und schreit ganz ganz oft im Schrei auf. Ich kriege nachts kaum Schlaf. Was könnte das sein? Vielen Dank
Hallo Frau Hövel, unsere kleine Tochter Leni (11 Wochen alt) schläft bereits seit 5 / 6 Wochen bis zu 6 Stunden am Stück durch. Sie geht gegen 20:00 Uhr ins Bett und "meldet" sich meist gegen 02:00 Uhr. Wobei melden bei ihr bedeutet, dass ich von ihrem unruhigen Gestrampel und Geschmatze wach werde. Meist ist sie dabei noch im Dämmerschlaf. Ic ...