Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

beckenschiefstand?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: beckenschiefstand?

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Hallo, habe meinen Sohn vor 2 1/2 Jahren per Notkaiserschnitt entbunden. Gründe waren: beg. Amnioninfektionssyndrom mit path. CTG. Außerdem war trotz acht Stunden Wehen und fast vollständig geöffnetem Muttermund sein Kopf einfach nicht in die richtige Position gekommen. ´Habe jetzt sehr viel später von einer Heilpraktikerin erfahren, daß ich einen leichten Beckenschiefstand habe. Konnte diesen aber nicht mehr beheben, da ich erfuhr, mit meinem zweiten Kind bereits schwanger zu sein. Meine Frage ist die: Ist es möglich, daß dieser Schiefstand dazu führt, daß der Kopf meines Sohnes nicht in die richtige Lage rutschen konnte? Für diesen Fall stelle ich mir jetzt natürlich die Frage, ob ich eine natürliche Geburt wagen soll. Nichts macht mir mehr Angst als ein weiterer Notkaiserschnitt unter Vollnarkose. Wenn ein Kaiserschnitt gemacht werden mut - gut - dann würde ich aber gerne einen primären machen bei Bewußtsein. Ist das auch bei einer bereits begonnenen Geburt noch möglich? Oder wird es dann zwangsläufig immer ein Notkaiserschnitt mit Vollnarkose? Entschuldigen Sie die vielen Fragen... Nähere Auskünfte über mein Becken (etwa durch Röntgenbilder) kann ich jetzt natürlich auch nicht mehr einholen. Bin etwas ratlos, würde ansich gerne eine normale Geburt anstreben. Was meinen Sie?


Martina Höfel

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Liebe kügelchen, da Sie von diesem Beckenschiefstand bis jetzt nichts bemerkt haben, ist er wahrscheinlich nicht für die Probleme bei der ersten Geburt verantwortlich. Wenn Sie aber genaueres wissen wollen, dann sollten Sie einmal beim Osteopathen oder einem Orthopäden anschauen lassen (größere Aktionen wie Röntgen etc. sind nicht notwendig!). Zur Geburt: Lassen Sie sich von Ihrem Gyn eine Überweisung geben und stellen Sie sich in der Klinik zur Abklärung des Geburtsmodus vor. Die Voraussetzungen für eine Spontangeburt sind gut (Muttermund war fast vollständig...erleichtert und verkürzt die Eröffnungszeit beim zweiten Mal), deshalb könnte die Absprache könnte wie folgt aussehen: es wird alles (die Papiere, die Aufklärung zur Sectio und das Anästhesieprotokoll)für einen Kaiserschnitt vorbereitet. Wenn Sie dann zur Entbindung kommen, müssen Sie sich um die Formalitäten nicht mehr kümmern, sondern können sich auf die Geburt konzentrieren. Für die Geburt treffen Sie die Absprache, dass Sie es spontan probieren, aber für den Fall, dass abzusehen ist, dass der Kopf nicht rutscht, rechtzeitig (und das ist der Trick: ohne Not) in den OP fahren und mit PDA sectioniert werden. Je nach Tenor des Hauses kann es sein, dass man Ihnen aus Bequemlichkeit (besser zu terminieren etc.) den sofortigen Kaiserschnitt anbietet. Dann sollten Sie Ihre Vorstellungen schon klar äußern. Der Spontanversuch mit Sectiobereitschaft hat für Sie zwei Vorteile: Sie haben es probiert (wichtig für Ihr Selbstwertgefühl) und die klare Absprache gibt Ihnen die Sicherheit, dass es nicht bis zum Äußersten hingezogen wird! Liebe Grüße Martina Höfel


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