Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Baby verweigert Flasche

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Baby verweigert Flasche

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hallo fr. höfel, ich habe eine problem, dass mich nervlich irgendwie sehr belastet. ich stille unseren 15 wochen alten sohn derzeit noch voll. allerdings schläft er nachts schlecht, d.h. er will alle 2 std. trinken (tagsüber hält er durchaus schon mal 4 std. aus, komischerweise...). das ist für ihn nicht gerade erholsam u. für mich natürlich auch nicht (habe noch eine 2 jährige tochter, kann mich also leider tagsüber gar nicht ausruhen). ich vermute, dass ihm irgendwie die milch "zu dünn" ist für nachts. strecken mit nucki usw. funktioniert leider nicht. hinzu kommt, dass er sehr empfindlich darauf reagiert, was ich esse, d.h. er sieht ganz oft am ganzen körper aus wie ein streuselkuchen u. ich frage mich dann, was jetzt wieder falsches dabei war... ich würde ihm jetzt gerne abends vorm schlafengehen eine richtige flasche mit pre oder 1er milch geben oder auch möglicherweise aufgrund der hautprobleme ganz abstillen, doch leider verweigert er strikt die flasche. bisher hat es nur 1x geklappt ohne probleme, danach hat er prompt 7 std. am stück geschlafen. doch alle anderen versuche schlugen fehl. ich habe bereits mehrere sorten milch versucht, fencheltee beigefügt, x sauger getestet, der vater hats mal versucht (ich war im nebenzimmer, damit er mich nicht riecht), aber nichts funktioniert. er schreit wie verrückt, 20 min am stück. erst, wenn ich ihm dann vor lauter verzweiflung die brust gebe, ist er ruhig, trinkt u. schläft ein. und dann muß ich mir auch noch solche tollen vorwürfe von meinem mann anhören, ich sei schuld dran, dass das so wäre, ich hätte ihn mit der brust verwöhnt. anstatt, dass er mich in der sache unterstützt, sagt er mir lieber, ich müsse da dann eben durch, dann müsste ich eben öfter nachts raus, wäre ja mein pech. wenn das baby dann mal in seinem eigenen zimmer schläft (derzeit schläft er noch bei uns), müsse ich dann eben ständig rauf, um zu stillen, wäre ihm egal, da ich ja wie gesagt selbst schuld an diesem zustand sei. er bräuchte auch mal seine ruhe (dabei bekommt er das nachts überhaupt nicht mit, weil ich den bub gar nicht schreien lasse ....). ich weiß ehrlich nicht weiter.... frage mich, wie das werden soll, wenn er mal beikost bekommt... da muß er doch auch flasche trinken, tee oder dergleichen, ich kann u. will doch nicht ständig mit der brust parat stehen.... er sieht die flasche u. brüllt....... wie, als ob er sagen will: oh gott, die böse flasche! bloß weg damit! bitte helfen sie mir, ich bin für jeden tip dankbar. liebe grüße, tanja


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Tanja, dieser Brief meiner Kollegin Andrea beschreibt es hervorragen! "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Soviel zum Unterschied von "verwöhnen" und "verziehen". Betrachten wir einmal die Beteiligten an der Sache. Ihr Baby: ohne Sie hilflos, angewiesen auf Nahrung, Wärme und Sicherheit. Sein Wunsch: nachts eng an Mama, da sonst Unsicherheit etc. Sein Trinkverhalten ist völlig normal und Muttermilch ist halt leicht verdaulich. Dieses leicht verdaulich schützt im Übrigen auch vor dem Plötzlichen Säuglingstod - eben weil die Kinder nicht so tief schlafen. Ihr Mann: will Bett und Frau wieder für sich. Oder kann es sein, dass er eifersüchtig ist? Oder ist er einfach immer so ............. (wenn es meiner wäre, würde ich sagen: unsensibel, stieselig)? Ihre Tochter: hatte bis zur Geburt des Kindes die Prinzessinenrolle, muss nun teilen (auch eine neue Rolle und damit Unsicherheit) und wird dementsprechend um Ihre Aufmerksamkeit buhlen. Sie: sitzen ZWISCHEN den Stühlen, wollen allen gerecht werden. Haben Druck durch die mangelnde Unterstützung. Diese Situation ist sicherlich nicht jetzt und gleich zu lösen. Die Frage ist: was wollen SIE eigentlich - außer mal wieder ausschlafen? Meinen Sie, dass Ihr Mann nachts aufsteht und die Flasche macht? Glauben Sie, dass Sie dann durchschlafen? Wäre es tatsächlich so, dass Sie das Stillen ohne Wehmut aufgeben würden? Gibt es die Möglichkeit Freunde und Bekannte einzuspannen, so dass Sie nachmittags mal ein paar Stunden für sich und das Baby haben - allein, auf der Couch? Liebe Grüße Martina Höfel


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Deine Milch ist nicht "zu dünn", und Dein Kind verhält sich vollkommen normal. Offenbar versprichst Du Dir von der künstlichen Nahrung die Lösung Deiner Probleme: das wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht eintreten. Viel naheliegender ist, daß Dein Kind auch mit Flaschennahrung häufig nachts aufwacht - das ist dann noch wesentlich umständlicher. Die Hautirritationen beim Kind liegen in der Regel am Alter und nicht am Essen der Mutter - hier solltest Du Dir keine Vorwürfe machen. Wenn Dein Kind Beikost bekommt braucht es übrigens auch keine Flasche für Tee o.ä.; diese ist in der normalen Babyernährung gar nicht vorgesehen. Stillkinder sind clever und lernen schnell, aus einem Becher zu trinken. Am Sinnvollsten in Deiner Situation wäre es, tagsüber für Entlastung zu sorgen (Oma, Babysitter, Vater), dann lassen sich die unterbrochenen Nächte leichter ertragen. Kann es sein, daß Ihr andere Probleme als das Trinkverhalten Deines Babys habt? Das Verhalten Deines Mannes läßt zumindest darauf schließen...


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besorg dir ganz schnell entlastung und fahr mal einen gang runter! ich habe eine ähnliche konstilation zuhause ( tocher 2,5 jahre, baby 9 wochen). das ist mega anstrengend-punkt! ich denke dein baby verarbeitet nachst wohl auch den tag- der bei euch mit ner 2 j. recht turbulent sein wird. und dabei kann es vielleicht nicht ganz so abschalten ? ( nur ne vermutung). schlaf wirklich mal woanders, da wo kein mann dazwischen redet und du ganz viel zeit mit deinem baby hast, und ohne morgens dich gleich um die große kümmern mußt. unsere hat zeit gebraucht und ist bis zur 8ten woche auch im 1,5 std. abstand nachts gekommen ( tagsüber hatte sie auch 2-4 std. abstände). jetzt geht es , sie kommt nachts nur noch alle 4 std. wir haben es auch mit 1er versucht, hat absolut nichts gebracht. globulis haben uns auch geholfen, hast du einen kinderarzt der das macht? ich schick dir eine bißchen kraft und einen gruß aus minden christine


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