Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Akute Magenschleimhautentzündung und Durchfall

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Akute Magenschleimhautentzündung und Durchfall

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Höfel, wie oben ja schon steht habe ich lt. Arzt eine akute Magenschleimhautentzündung und Durchfall dazu. Ich stille meine Tochter nur noch abends. Meine Ärztin will mir aber keine Medikamente geben wegen dem Stillen. Kann man denn wirklich gar nichts nehmen? Wenn ich abends nach dem Stillen was einnehme müsste es doch bis zum nächsten abend schon abgebaut sein in der Milch. Mir geht es wirklich schlecht und das jetzt schon fast zwei Wochen. Haben Sie vielleicht einen Tipp?? Danke


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Nessi, Dr. Paulus hat dazu auf eine ähnliche FRage folgendes geantwortet: "Zur Behandlung einer Magenschleimhautentzündung in der Stillzeit eignen sich in erster Linie Antazida wie Magaldrat, bei stärkeren Beschwerden H2-Blocker mit geringem Übertritt in die Muttermilch (Famotidin). Famotidin geht in geringerem Umfang in die Muttermilch über als die älteren H2-Blocker Cimetidin und Ranitidin. Bei Untersuchungen an 8 Frauen nach Gabe einer Einmaldosis von Famotidin (40 mg) trat das Konzentrationsmaximum in der Muttermilch (75 ng/ml) nach 6 Stunden auf. Die American Academy of Pediatrics betrachtet auch den älteren H2-Blocker Cimetidin als vertretbar in der Stillzeit (Committee on Drugs 1994) Allerdings sollten die neueren Wirkstoffe Famotidin, Nizatidin und Roxatidin wegen geringerer Konzentration in der Muttermilch gegenüber Cimetidin und Ranitidin bevorzugt werden (Anderson 1991). Für die Protonenpumpenhemmer Omeprazol und Pantoprazol liegen inzwischen in begrenztem Umfang Daten zum Übergang in die Muttermilch vor. Eine Fallbericht beschreibt die komplikationslose Anwendung von Omeprazol in der Stillzeit (20 mg/d über drei Monate). Die Spitzenkonzentration in der Muttermilch betrug weniger als 7% der maximalen Konzentration im mütterlichen Serum. Allerdings lässt sich aus dieser Einzelbeobachtung noch keine allgemeine Aussage zur Sicherheit von Omeprazol in der Stillzeit ableiten (Marshall et al 1998). Nach Einnahme von 40 mg Pantoprazol fand sich bei Kontrolle über 24 Stunden nur ein geringer Übergang in die Muttermilch (Milch/Plasma-Quotient 0,022). Der Säugling nimmt darunter maximal 0,14% einer Erwachsenendosis auf. Komplikationen wurden in diesem publizierten Einzelfall nicht beobachtet (Plante et al 2004)." Ich habe Ihre Frage auch nochmal an ihn weiter geleitet - leider ist er noch nicht zum Antworten gekommen. Liebe GRüße Martina Höfel


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Hier ist seine Antwort: Grundsätzlich sollten zunächst die Ursachen für die Beschwerden abgeklärt werden. Bei Durchfall wären Präparate vorzuziehen, die nur im Magen-Darm-Trakt aktiv sind, Giftstoffe binden und den Stuhlgang festigen (z. B. Kohle-Compretten®, Colina®, Kaoprompt-H®). Auch der Wikrstoff Loperamid geht nur in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Nach oraler Gabe von 4 mg Loperamid wurde ein Milch/Plasma-Quotient von 0,3 gemessen. Ein Säugling würde damit über die Muttermilch weniger als 0,02 % einer therapeutischen Dosis aufnehmen (Nikodem 1992). Die American Academy of Pediatrics betrachtet daher Loperamid als kompatibel mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Zur Therapie bei Gastritis eignen sich in erster Linie Antazida wie Magaldrat, bei stärkeren Beschwerden H2-Blocker mit geringem Übertritt in die Muttermilch (Famotidin). Famotidin geht in geringerem Umfang in die Muttermilch über als die älteren H2-Blocker Cimetidin und Ranitidin (Courtney 1988). Bei Untersuchungen an 8 Frauen nach Gabe einer Einmaldosis von Famotidin (40 mg) trat das Konzentrationsmaximum in der Muttermilch (75 ng/ml) nach 6 Stunden auf. Die American Academy of Pediatrics betrachtet auch den älteren H2-Blocker Cimetidin als vertretbar in der Stillzeit (Committee on Drugs 1994) Allerdings sollten die neueren Wirkstoffe Famotidin, Nizatidin und Roxatidin wegen geringerer Konzentration in der Muttermilch gegenüber Cimetidin und Ranitidin bevorzugt werden (Anderson 1991). Für die Protonenpumpenhemmer Omeprazol und Pantoprazol liegen inzwischen in begrenztem Umfang Daten zum Übergang in die Muttermilch vor. Eine Kasuistik beschreibt die komplikationslose Anwendung von Omeprazol in der Stillzeit (20 mg/d über drei Monate). Die Spitzenkonzentration in der Muttermilch betrug weniger als 7% der maximalen Konzentration im mütterlichen Serum. Allerdings lässt sich aus dieser Einzelbeobachtung noch keine allgemeine Aussage zur Sicherheit von Omeprazol in der Stillzeit ableiten (Marshall et al 1998). Nach Einnahme von 40 mg Pantoprazol fand sich bei Kontrolle über 24 Stunden nur ein geringer Übergang in die Muttermilch (Milch/Plasma-Quotient 0,022). Der Säugling nimmt darunter maximal 0,14% einer Erwachsenendosis auf. Komplikationen wurden in diesem publizierten Einzelfall nicht beobachtet (Plante et al 2004). Liebe Grüße Martina Höfel


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Höfel. Da Sie mir beim letzten Mal schon so toll helfen konnten, wollte ich diese Frage auch direkt wieder an Sie richten. Ich bin jetzt in der 35. SSW angekommen (34+0) und habe seit Sonntagabend Durchfall und immer wieder so Magenkrämpfe. Zuerst dachte ich, dass ich was falsches gegessen habe, oder die Magnesiumzufuhr mit den Tab ...

Hallo Frau Höfel, ich haett eine Fragw bezüglich zum Wochenbett bzw Nach der Geburt. ich habe am 22.07 einen Not sectio bekommen. Und hatte kurz vor dem entbinden auch eine praeklampsie in der schwangerschaft bekommen der Noch normal verlief. Und seit dem 2.08 habe ich durchfall Habe vom arzt Durchfall tabletten bekommen die 3 Tage bisschen ruh ...

Guten Tag, vielleicht haben Sie ja einen Tipp für mich? Ich habe letzten Freitag entbunden (vaginal, bei 38+0). Nun habe ich seit Sonntag, noch im Krankenhaus, schrecklichen Durchfall bekommen. Seit Dienstag abend bin ich zuhause. Heute Nacht z.B. hatte ich allein 6x wässrigen Stuhlgang, ich habe das Gefühl ich verliere Liter Wasser durch das ...

Guten Tag, bin in der 35 SSW und habe sehr starken Eisenmangel habe auch vorgestern Eiseninfusionen erhalten. Nun habe ich seit gestern Abend starken Durchfall und bin extrem Müde hinzu kommt Appetitlosigkeit. Kommt der Durchfall von der Infusion oder sind das schon Vorboten für die Geburt?

Guten Tag Frau Höfel, die Frage steht eigentlich im Titel. Ich habe mir Montagabend Kirschen gekauft und habe es glaube ich übertrieben damit. Am Abend habe ich ca.400g verspeist und Dienstagmorgen auch nochmals den Rest. Jetzt habe ich seit gestern Mittag weichen Stuhlgang aber keine weiteren Magen-Darm-Infektions-Symptome. Ich habe ledigl ...

Liebe Frau Höfel, Wir sind aktuell im Urlaub und es ist schwierig, einen Arzt zu finden, bei dem ich meine Beschwerden abklären lassen kann. Ich hab seit ca. 3 Tagen immer morgens Durchfall. Ansonsten aber keine Beschwerden. Ich mache mir jetzt natürlich Sorgen, dass etwaige Speisen wie Fisch oder Obst Listeriose ausgelöst haben könnte, obwohl ...

Liebe Frau Höfel, Seit einer Woche hat unser Sohn,5Monate und anderthalb Wochen alt,grünen,wässrigen Durchfall. Sonst keine Beschwerden.Wir stillen voll. Beim Arzt haben wir gesagt bekommen,es sei evtl ein Infekt,wir sollen bis nach den Feiertagen abwarten. Seit heute Nachmittag kam nun Fieber hinzu,ist bisher nicht höher als 38.8 gestiegen. ...

Hallo Frau Höfel,   ich befinde mich in der 36 SSW (35+6) Was mich langsam beunruhigt ich habe seit ca. 5 Tagen in der früh wenn ich wach werde immer Ein brei/wässrigen Stuhlgang. İch weiß auch nicht wieso, ernährung und alles hat sich nicht geändert, ich nehme normale dosis magnesium ein Schon von anfang an und davon hatte ich nie Durchfall ...

Hallo Frau Bodman, unangenehmes Thema... ich habe Mittwoch & Donnerstag breiig bis wässrigen, nicht sonderlich gut riechenden, Durchfall gehabt... Wenn man es so nennen kann, es war jeweils 2 x am Tag... Heute früh war ich bereits 1 x und mein Bauch grummelt und grummelt. Ansonsten fühle ich mich aber total wohl? Ich habe Appetit,.esse denno ...

Guten Abend, ich hatte von Montag auf Dienstag die ganze Nacht wässrigen Durchfall. Am nächsten Tag nur noch vier mal. Ich hatte kein Fieber und musste einmal erbrechen. Ich verzichte auf Rohmilch und rohes Fleisch. Trotzdem habe ich Angst, dass der Durchfall aufgrund von einer Infektion mit Listerien entstanden ist. Gibt es einen Bluttest? Oder m ...