Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Abendbrei nur mit Gebrüll

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Abendbrei nur mit Gebrüll

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Hallo ich bin am Boden zerstört meine Kleine 6 1/2 Monate alt macht jeden Abend ein riesen theater wenn es an Brei essen geht. Sie brüllt bis ihr Teller leer ist und heute hat sie fast alles wieder aus gespuckt kaum das ich sie ins Bett gelegt habe. Mittags isst sie ihr gläschen ohne Probleme und sehr gern nur abends erst brüllt sie weil sie hunger hat und kaum hat sie denn ersten löffel bekommen brüllt sie weil sie essen bekommt ich weis nicht mehr weiter wer von euch hat mir einen Rat was ich noch tun kann. Sie ist auch ein sehr leichtes kind so das ich denke sie braucht das essen. ich will wenn es geht nicht mehr zurück zur Flasche denn die ersten Zähne kommen und am abstillen bin ich auch. Bin für jeden Tip - Rat- ... dankbar


Martina Höfel

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Liebe Lena, kennen Sie das? Man ist kaputt vom Tag(Gartenarbeit, Sport gemacht) und dann frisch geduscht im Jogging-Anzug mit dem Schnittchenteller und Ehemann auf die Couch vor den Fernseher! Toll oder? Wie blöd, wenn man sich danach noch aufraffen soll, in ein Restaurant zu gehen, dessen Angebot einem so gar nicht zusagt! Das erlebt Ihr Kind im Moment! Die Flasche im Arm von Mama oder Papa bietet genau die kuschelige Höhle in der kind sicher abschalten kann! Ihr Kind zeigt eindeutig: ich brauche abends meine Kuscheleinheiten. Ich weiss ja, dass es in den Fingern juckt, sobald das Kind dem Löffel hinterher schaut oder das erste halbe Jahr vorbei ist (zumal, wenn überall steht, dass man einen Tag später anfangen kann.......). Ihr KInd würde auch einer Flasche mit hochprozentigem Alkohol hinterher schauen - oder einer brennenden Zigarette. Und klar, auch der Probierlöffel löst heftige Aktionen (Freude - über das Bespieltwerden; den Löffel absaugen - Saugreflex) beim Kind aus. Ist ja auch spannend! Aber genauso oft erlischt dieses Interesse auch wieder. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Im Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. All diese Verunsicherungen und "Rückschritte" haben nichts mit "schlechter oder perfekter Mutter" zu tun, sondern damit, dass selbst Mütter mittlerweile in einem Wettbewerb "mein Kind - schon Brei - schon sitzen - schon pampasfrei" stecken und Ihnen die Chance genommen wird, Ihr Kind nach Bedürfnissen großzuziehen. Liebe Grüße Martina Höfel


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Hi, Du schreibst, Dein Kind ist recht leicht. Da liegt schonmal EIN Schluss nahe: Babybreie haben je nach Inhalt ca 20-50 kcal pro 100 g. Muttermilch hat ca 79 kcal pro 100 g!. Indem Du Dein Baby zum Breiessen zwingst statt zu stillen (und das tust Du :-( ), zwingst Du es, weniger wertvolle Nahrung mit weniger Kalorien zu essen, als es durch Muttermilch bekommen würde... da würde ich auch schreien. Du schreibst auch, dass es um den ABENDbrei geht. Da liegt noch ein zweiter Schluss nahe: jedes Baby ist abends müde und kaputt, randvoll mit Eindrücken, Deins muss momentan noch das frühe Abstillen verkraften. Die allermeisten Babys würden da abends ihre Erschöpfung einfach nur noch herausschreien, v.a. wenn sie dann noch was essen müssen, was sie gar nicht wollen! Viele Babys fühlen sich abends am wohlsten, wenn sie da nicht mehr zeigen müssen, dass sie was neues können (z.B. mit dem Löffel essen), sondern sie einfach gestillt werden (oder wenigstens ihre gewohnte Milchnahrung bekommen). 7 Monate ist wirklich noch sehr jung, das ist erst der Start(!) mit Beikost, d.h. eine, maximal zwei Beikostmahlzeiten pro Tag (es heißt mit Absicht BEIkost, nicht ANSTATTkost!! Die (Mutter-)milch sollte in diesem Alter NICHT ersetzt, sondern lediglich ergänzt werden!) Vielleicht könnt Ihr Euch etwas mehr Zeit lassen? Dein Baby gibt Dir ja mehr als deutlich zu verstehen, was es möchte - das sollte allein schon aus Respekt nicht übergangen werden. LG, Anna


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Hallo ich weis das es beikost heisst und ich habe es auch so angefangen halb brei halb flasche doch dann hat sie von selbst die flasche danach immer ausgespukt also bin ich ganz auf brei um gestiegen und es hat auch super ne woche geklappt. es ist erst seit ein zwei tagen so. danke für deinen tipp und ich werde es erstmal wieder mit milchflasche versuchen. vielleicht ist es in 1-2 wochen wieder besser


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Wie kann man da "am Boden zerstört" sein, nur weil das Kind sich nicht normgerecht verhält? Sorry, solche Verzweiflungsschreie sollten ECHTEN Problemen vorbehalten sein!


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Hi, schön, dass Dir klar war, dass Beikost die Milchnahrung nur ergänzen und nicht ersetzen soll. Vielen ist das leider ganz und gar nicht klar. (V.a. weil man bei Hipp und Co halt immer liest "Fangen Sie mit ein paar Löffelchen an und steigern Sie dann zügig, bis Sie die Mittagsmahlzeit ersetzt(!) haben. Dann machen Sie so weiter, bis alle Milchmahlzeiten ersetzt sind!" Oder so ähnlich. Und das ist halt FALSCH.) Und Geduld ist sowieso gut ;-) LG, Anna


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Hallo was sind echt Probleme???? Also wenn mein Kind wegen untergewicht ins krankenhaus muss weil sie nicht essen will und ich es aber hätte verhindern können wenn ich etwas getan hätte sehe ich das schon als problem an. ich denke jeder hat so seine tiefpunkte wo er hilfe braucht aber das sieht jeder anderes es gibt auch frauen die sind perfekt!!!!


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Liebe Lena, mit "Echten Problemen" meine ich schwere Schicksalsschläge, unabwendbare Krankheiten ( da trifft dann "am Boden zerstört zu)oder dergl., nicht aber Mätzchen beim Essen, die das Kind seit 2 Tagen macht. Von drohendem Untergewicht schreibst Du erstmalig; daß Beikost wesentlich weniger Kalorien hat als Muttermilch hast Du auch schon erfahren. Hilfe suchen und brauchen ist doch okay (das hat auch nichts mit perfekter Muitter zu tun), aber doch bitte kein Drama aus solch normalen Verhaltensweisen machen!


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Hallo, Klar ist das für dich ein Problem. Das gute an einem Problem ist aber, dass es die Lösung bereits enthält. Ihr habt den Abendsbrottisch zur Kampfarena gemacht. Du kämpfst dafür, dass dein Kind was isst, weil es deiner Meinung nach Kalorien braucht. Dein Kind ist aber anderer Meinung. Es will keinen Brei. Aus welchen Gründen auch immer. Das erste was ihr tun solltet, die Kapfstimmung abstellen. Machts euch gemütlich. Dein Kind hat tageseindrücke zu verarbeiten. Da ist zusätzlicher Stress kontraproduktiv. Lass erst mal wieder den Brei weg. Setzt euch hin und gib ihr ihr Fläschchen, so viel sie möchte. Sie muss erst mal wieder mitbekommen, dass Abendessen gemütlich ist und spass macht. Biete ihr irgendwann vielleicht hinterher mal Fingerfoot an. Selber machen kommt meist gut an. Das kann Brot sein, Apfelschnitze zum Lutschen oder bei Zähnchen zum Schaben, Reiswaffel, gekochte Kartoffel, Banane... Lass ihr Zeit. Ihr müsst nicht hetzen, kein termindruck! So könnt ihr sogar zusammen essen. Wenn du keine Lust auf Fingerfoot hast, fang ganz langsam an mit Brei. Aber nicht wieder Kampfplatz-Stimmung. Ein Kind muss nicht zwingend essen! Es hat im Gegensatz zu uns Erwachsenen iaR ein sehr gutes Sättigungsgefühl. Hast du einen Partner/Freundin/Bekannte die erst mal vielleicht das Abendfüttern übernehmen können? Dann hast du auch eine Auszeit und kannst wieder gelassen heran gehen. Dein Kind spürt deine innere Einstellung. Wie gesagt, ihr habt Zeit! SUSE


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