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Sehr geehrter Prof. Jorch, unsere Zwillinge sind nun 13,5 Monate alt (unkorr.), geb. 25.+1 SSW und bekommen seit den ersten Tagen auf der Intensivstation Physiotherapie nach Bobath, was wir auch für äußerst sinnvoll halten. Seit Mitte Jan. 08 bekommen sie mind. 1, meistens 2x/Woche je eine halbe Std. Physiotherapie (nun > 50 Std.). Jasper krabbelt seit fast 2,5 Mon., Noah robbt/krault beidseitg symmetrisch seit 2 Mon., beide stehen auf den Füßen, ziehen sich selbst hoch, aber können nicht sitzen wg. zu runden Lendenwirbels, beide haben einen weichen Gesamttonus. Aufgrund unseres Umzugs haben wir die Therapeutin gewechselt, abgesehen vom Umgangston scheint sie trotz Rezept gem. Bobath eher die Voiter-Methode zu praktizieren. Unsere Jungs sind keine Softies, aber sie schreien und weinen nun beim Babyturnen. Ich warte nur noch auf den Moment, an dem sie sich entscheiden, die Therapie völlig abzublocken. Unsere Frühförderin (selbst Heilpäd. und Musiktherapeutin) hält Voiter bei Frühchen für völlig unangemessen. Kann man das so generell sagen? Gibt es Langzeitstudien über die Effizienz und Nachhaltigkeit bei Frühchen, die nach Bobath bzw. Voiter behandelt wurden? Muss Physiotherapie weh tun? Wie sind Ihre Erfahrungen? Was empfehlen Sie? Vielen Dank für Ihre Antwort! Fam. BOYD aus HH
Es gibt keine guten Studiendaten zum Effekt von Bobath oder Vojta. Vieles ist Glaubenssache. Nach dem über alles stehenden kinderärztlichen Prinzip (nihil nocere, Latein = nicht schaden) würde ich bei einem Ex-Frühchen ohne neurologische Symptome die Vojta-Physiotherapie nicht anwenden.
Mitglied inaktiv
Bin Frühchen Mutter (29 SSW, dtl. Entwicklungsverzögerung), wir müssen leider auch nach Vojta turnen, mein Kleiner schreit sich die Seele aus dem Leib (übrigens auch in HH). Ich bin ziemlich fertig mit den Nerven und weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Nach allem, was ich bis jetzt gefunden habe, scheint es schon was zu bringen, aber es gibt auch Untersuchungen dagegen - und ich denke, man sollte sich gut überlegen, ob man seine Kinder so stresst. Bin echt mal sehr auf die Antwort gespannt!! Was mich allerdings wundert, da Du schreibst, Dir 'scheint' es würde nach Vojta geturnt: Die Übungen sollten idealerweise alle 4 Stunden gemacht werden, das heisst, Ihr müßtet eigtl. als Eltern angeleitet worden sein, denn IHR seid quasi die Therapeuten, die KG korrigiert nur 1x pro Woche?? Irgendwas scheint mir da nicht richtig zu sein...
Mitglied inaktiv
Hallo tigger2212, na ja, scheinen heißt, dass ich kein Profi, (nur Päd.) bin und alles, was ich weiß, erfuhr ich durch eine Physio-Freundin oder das Netz. Offiziell sollen wir Bobath bekommen, aber heute im Gespräch mit der neuen Physio gab sie zu, dass sie auch Vojta anwendet. Nein, ich sehe mich nicht in der Lage, als Mutter von Zwillingen, arbeitend, 2x zur Physio und dann noch alle 4 Std. die Übungen zu machen, es gab bei uns leider keine Aufklärung dazu. Wie schaffst du das denn? Wie lange macht ihr das schon? Wie alt ist dein /e Lütte/r? Hat dein Kind denn einen auffälligen neurologischen Befund? Wer hat es entschieden, dass nach Vojta geturnt wird? Wir haben uns heute darauf geeinigt, dass sie versucht, dieses hardcore Turnen nicht mehr so zu machen. Außerdem wird sie mit unserer alten Physio telefonieren. Bin gespannt... Ich habe mich völlig dagegen entschieden, erst recht jetzt nach der Antwort von Prof. Jorch, meine Twins sollen Spaß an Bewegung behalten. Sie haben auch schon genug durchgemacht für ihr kurzes Leben. Herzliche Grüße, Silvie B.
Mitglied inaktiv
Hallo Energizer, ich würde Ihnen auch gerne meine Erfahrungen mit der Vojta-Therapie mitteilen. Mein Sohn erhält seit der 4. Lebenswoche KG nach Vojta. Auch mir fällt es schwer, die Übungen mit ihm durchzuführen, da er dabei viel weint und schreit. Mittlerweile ist mein Sohn fast 5 Monate (korrigiert 3 Monate) alt und wir erhalten immer noch KG und führen diese auch zu Hause durch. Die KG erhält mein Sohn, da er eine leichte zentrale Koordinationsstörung hat (leichte Asymetrie). Wir machen Übungen zur Verbesserung des Ellbogenstützes und gegen Überstreckung. Auch dreht mein Sohn den Kopf nicht immer ganz gerade zur Seite: er dreht ihn, aber er legt ihn dann leicht zur Seite ab (Jeder Laie würde sagen: Wie niedlich!). Wenn er auf dem Rücken liegt, wackelt er manchmal noch ein bißchen. Wir würden laienhaft sagen: Er ist ein bißchen hibbelig. Aufgrund seiner Frühgeburtlichkeit wurde mein Sohn vom SPZ untersucht. Dort wurden o.g. Diagnosen gestellt. Wir hätten es nicht gesehen! Die KG erhalten wir aber auch, um unserem Kind die nächsten Entwicklungsschritte (wie sich drehen, hochziehen etc.) zu erleichtern. Diese Dingen lassen sich selbstverständlich leichter erlernen, wenn der Ellbogenstütz "sitzt" und der Kopf nicht zu sehr überstreckt wird. Die Übungen selbst kommen mir jedoch nicht schmerzhaft vor. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass die Kinder gedrängt werden, auf bestimmte aktivierte Reflexpunkte zu reagieren. Das scheint halt unangenehm zu sein. Alle angwandten "Griffe" probiere ich bei mir selbst aus und sie tun nicht weh. Das Weinen ist in meinen Augen auch eher wütender Art. Und auch wenn mein Sohn während der Übung weint, so beruhigt er sich danach ganz schnell und liegt auch direkt nach der Krankengymnastik besser, geradezu geerdet da. Von daher muss ich schon sagen, dass es etwas bringt. Man "soll" die Übungen alle vier Stunden wiederholen, damit das Kind (außer den Schlafenszeiten) immer im gewünschten "Zustand" ist. Man geht anscheinend davon aus, dass die Wirkung einer durchgeführten KG-Einheit sechs Stunden andauert. Allerdings schaffe ich gerade mal ein bis zwei Einheiten pro Tag. Bisher gehe ich zweimal pro Woche zur KG und lasse mich dann dort korrigieren. Ich sage auch extra nicht "turnen" dazu, weil "turnen" für mich etwas ist, was mit Spass und Freiwilligkeit zu tun hat. Dass wäre dann sowas wie PEKiP oder Babyschwimmen;-) Ganz oft aber, wenn mich mein Sohn bei den Übungen anweint, schaffe ich es auch nicht, weiter zu machen. Dann habe ich aber die Hoffnung, dass ich ihn mit den Übungen unterstütze und mache am nächsten Tag doch weiter. Auch weil ich mir später nicht Gedanken darüber machen möchte, Therapien abgebrochen zu haben, die mir von mehreren unabhängigen Ärzten und Physiotherapeuten empfohlen wurde. Bobath scheint eine eher spielerische KG zu sein, die aber anscheinend auch überhaupt nicht mit Vojta vergleichbar ist. Von daher würde ich mich freuen, wenn sich noch mehr Eltern zum Thema äußern würden. Anscheinend herrscht bei diesem Thema doch eine sehr große Unsicherheit. Viele Grüße Pauline
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hallo ! ja wir arbeiten auch nach vojta. und ich war entzetzt als ich es das erste mal in der klinik gezeigt bekam ich hab nur noch geheult und gedacht ich kann das nie ... ja und jetzt machen wir es schon fast 8 mon.und ich muß sagen es tut ihr wirklich gut! es hat ihr augenscheinlich so gut geholfen das sie unmittelbar danach ihre 80ml nahrung in 10 min.ausgetrunken hat während sie vorher immer so ca.30-45min.dazu benötigte das war der ansporn für mich. und das andere positive durch vojta ist, das sie von extremen sätigungsschwankungen innerhalb von 14- tagen alles normal wurde so das wir ohne monitor nach hause durften,was bis dahin nicht möglich gewesen währe . ich gebe pauline recht ... es ist alles danach schnell vergessen viele grüße
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