Hallo Herr Dr. Jorch
Meine Tochter, jetzt unkorrigiert 18 Monate alt wurde bei 34+5 mit 1480 Gramm geboren.
Sie hatte, ausser direkt während der Geburt niemals Probleme, wurde nicht beatmet.
Sie war extrem unterversorgt (ca 5 Wochen lang), wurde per Notkaiserschnitt wegen Null-Flow in der Nabelschnur geholt (Apgarwerte 2,4,6).
Warum ich das alles schreibe:
Im Rumpfbereich ist sie sehr hypoton, wogen sie in allen vier Gliedmassen hyperton ist - im linken Bein hat sie eine Spastik.
Nun fragen uns alle Ärzte, die Frühförderung, das Spz, der Orthopäde nach einer vorhandenen Gehirnblutung. Da sie aber nicht beatmet wurde damals, wurde dies meines Wissens nach nie untersucht?
Wenn ich dann die Unterversorung als mögliche Ursache der Spastik anspreche, waren bisher alle verwirrt und erklärten mir mehr oder weniger, dass eine Gehirnblutung wahrscheinlicher sei.
Mich würde ihre Meinung dazu interressieren?
Ist es tatsächlich unwahrscheinlich, dass die Spastik durch Sauerstoffmangel um den Geburtszeitpunkt hervorgerufen wurde?
Darüberhinaus wird uns zu einem CTG geraten. Natürlich lassen wir das machen, wenn erforderlich - jedoch verstehe ich den Sinn dahinter nicht.
Könnte man jetzt noch eine überstandene Gehirnblutung nachweisen? Kognitiv und sprachlich ist sie altersentsprechend entwickelt, problematisch ist nur ihre Motorik, eine weitere Untersuchung jedoch würde doch daran auch nichts ändern...
Joelina
Mitglied inaktiv - 07.07.2010, 22:20
Antwort auf:
Nicht erkannte Gehirnblutung möglich?
An eine Hirnbluutng würde ich weniger denken. Diese treten ab etwa 30 SSW nur sehr selten auf. Viel wahrscheinlicher ist eine Verursachung im Rahmen der Unterversorgung durch die Plazenta vor der Geburt, welches sich ja ganz offenbar auf das Wachstum (nur 1480 g mit fast 35 SSW) ausgewirkt hat. Solche Ursachen bestehen in chronischem Sauerstoffmangel mit Hirnentwicklungsstörung oder Schädigung der weißen Hirnsubstanz.
Ein alter Neonatologensatz lautet: "Die Problem des pränatal dystrophen (für seine SSW untergewichtigen) Kindes liegen in der Vergangenheit und in der Zukunft." D.h. die ersten Tage und Wochen nach der Geburt (Gegenwart) verlaufen gut, aber nachher stellen sich dann doch überraschend Proleme heraus, deren Ursache in der Zeit vor der Geburt zu suchen ist.
Ein Schädel-MRT (nicht CT wegen der nicht zu vertretenden Strahlenbelastiung!) würde diese Vermutung evtl. weiter belegen können, erfordert aber in diesem Alter eine Narkose.
Da die Therapie sich nach Bestätigung nicht ändert, gebe ich Ihnen recht hinsichtlich Iher Bedenken zur Norwendigkeit.
Ich würde zu einem MRT raten, wenn es Hinweise auf eine andere (genetische) Verursachung gibt. Solche Hinweise könnten sein: Mikrozephalus, sehr niedrige Geburtslänge, äußerliche Fehlbildungen.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 10.07.2010
Antwort auf:
Nicht erkannte Gehirnblutung möglich?
ich halte die apgarwerte für sehr gering, wie war denn der pH-wert? meine kinder waren auch unterversorgt (30ssw 870-960g) und hatten nie motorische probleme, ich denke dass es nicht an der unterversorgung liegt, da das gehirn bis zum schluß gut versorgt wird, erst setzen organe aus, sondern eher an dem geburtsverlauf und dass es da zu sauerstoffmangelsituationen kam.......
Mitglied inaktiv - 14.07.2010, 14:20