Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Zwillingsrivalität sorry langer Text

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Zwillingsrivalität sorry langer Text

Mitglied inaktiv

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Hallo, habe Zwillinge im alter von 4 Jahren,einen Jungen und ein Mädchen! Beide Kinder leiden an Mukoviszidose und Probleme habe ich überwiegend nur mit meiner tochter,die so massiv sind das ich heulen könnte! Meine Tochter hat keine wirkliche Beziehung zu mir und das schon von Babyalter an,und schändlicherweise auch umgekehrt,liegt vielleicht daran ,das sie gleich nach der entbindung in eine andere Klinik kam und ihre Chancen sehr sehr schlecht standen!Man sagte mir damals sie eine Chance von 20 % hätte,habe mich damals dann abgekapselt! Hat sie wohl gemerkt!Mache mir große Vorwürfe,aber die Kluft wird immer größer!! Sie ließ und lässt keine Nähe zu ausser zu meinem zukünftigen Mann!Ihr Vater hat sich recht früh davongemacht,war komplett überfordert!Sie kann sich an ihn mit sicherheit nicht mehr erinnern! Sie reagiert zunehmend mit aggression ihrem Bruder gegenüber,jetzt gerade sind mein Mann und mein sohn auf dem weg ins krankenhaus ,weil sie ihm mit dem Besestiel ein loch in den Kopf geschlagen hat,heute mittag hat sie im mit dem Kopf auf seinen Mund geschlagen,er hat eine ganz Dicke Lippe!! Vor einigen tagen musste ich den Teppich in dem Zimmer reinigen weil sie aus wut darüber das sie aus dem Garten ins haus musste(weil sie wieder alle Spielsachen über die Zäune gefeuert hat) einfach auf ihre Therapiematte und in die spielzeugkiste gepipit hat! Ich habe schon alles probiert,mit Ins Bett gehen ,Schimpfen ,ruhigen erklärungen und heute ist mir wegen der Besengeschichte die Hand ausgerutscht!(was mich wütend macht ,auf mich selber) Alle leiden unter dieser situation,die ganze Familie ,weil sie jeden tag versucht zu provozieren! Sogar mit Essensverweigerung! Ich weiß nicht mehr was ich machen soll,bin kräftemässig am ende (liegt wohl auch an mei ner SS ,bin 35 SSW) Wir haben ihr auch schon ermöglicht alleine dinge mit mir oder meinem Mann zu unternehmen ,in der hoffnung das ihr ungeteilte aufmerksamkeit hilft! Aber je mehr man auf sie eingeht um so schlimmer wird sie! Sie lügt schon bewußt! Hatte eine zeitlang eine Frühförderung für meine Kinder,die meinte Lena wäre ihrem alter schon weit vorraus! Im Sommer kommen beide in den Kindergarten (getrennte Gruppen!) Bin so verzweifelt ,ich überlege ob sie nicht ein paar Tage bei ihrer Oma verbringen soll ,die sie heiß und innig liebt,einfach um zu sehen ob sie sich dort auch so verhalten würde!Meine Mutter fand die Idee sehr gut! Ach ich weiß nicht mehr was ich machen soll.......kommer mir vor als hätte ich auf ganzer Linie versagt!!Habe ich wohl auch! Vielleicht haben sie ja noch eine Idee was man machen könnte! Bin für jeden Rat und Anstoß mehr als dankbar! Habe bestimmt sehr durcheinander geschrieben,tut mir leid,aber die Besengeschichte gerade hat mich fertiggemacht! Danke und Gruß Ivonne


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Hallo Ivonne Da Ihre Tochter Sie bestimmt nicht bewußt provozieren möchte sondern mit Ihrem Verhalten ihre Unzufriedenheit anzeigt, halte ich zunächst die Ferien bei der Oma für sinnvoll, damit sowohl Sie als auch Lena erst einmal Abstand gewinnen und Zeit zum "Auftanken" haben. Ganz wichtig aber ist, dass sie diese Ferien auch möchte und dass sie nicht als Strafe sondern eben als FERIEN angeboten werden, auf Die sich die ganze Familie gemeinsam freut. Da dieser Abstand natürlich nicht von Dauer sein kann, sollten Sie, wie Astrid schon empfahl, sich aber unbedingt noch zusätzliche fachliche Hilfe holen. Fragen Sie darum bitte den Arzt Ihrer Tochter nach einem geeigneten Therapeuten (Psychologen?), da er Ihre Kinder und auch Sie persönlich kennt und entsprechend leichter entscheiden kann, welche Hilfen möglichst schnell der ganzen Familie zur größt möglichen Zufriedenheit verhelfen können. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Yvonne, erstmal finde ich, Du solltest Dich nicht mit Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen quälen oder mit der Vergangenheit zu sehr hadern. Manchmal laufen Dinge im Leben schief, das ist menschlich und gehört zum Leben dazu. Zu fragen ist ja, was man JETZT tun kann, damit sich die Situation verbessert. Die Kleine zur Oma zu geben, finde ich höchstens eine Notlösung, wenn Du kurz vor dem Zusammenklappen bist. Ansonsten fände ich es besser, Ihr versucht, alle MITeinander auszukommen, damit Deine Tochter sich nicht abgeschoben fühlt. Denn sie fühlt ja instinktiv, dass es nicht um einen normalen Besuch bei der Oma geht, sondern, dass Du nicht mehr mit ihr klarkommst. Das verschlechtert langfristig die Situation und ist nicht besonders heilsam für Eure Beziehung zueinander. Ich glaube, dass das Problem über eine Zwillingsrivalität weit hinausgeht. Die Problematik kommt sicher überwiegend davon, dass die Beziehung zwischen Dir und Deiner Tochter nicht harmonisch ist. Deshalb bauen sich bei ihr Enttäuschung und Aggressionen auf, die sich natürlich auch gegen den Bruder richten. Da die Belastung durch den schlechten Start Deiner Tochter ins Leben, durch ihre Krankheit, das Fehlen des leiblichen Vaters und durch Deine jetzige Schwangerschaft für Euch alle sehr hoch ist, glaube ich, Ihr solltet Euch von einer Erziehungsberatungsstelle unterstützen lassen. Das ist keine Schande, sondern ein sehr gutes Angebot, das man nutzen sollte. Alles, was Du an Hilfe, Tipps und Unterstützung kriegen kannst, ist jetzt wichtig! Zu glauben, Du kriegst das alles irgendwie selbst hin, verlängert das Problem nur, meine ich. Es gibt Situationen im Leben, in denen man Hilfe annehmen können sollte. Sonst besteht auch die Gefahr, dass Deine Tochter mit der Geburt des nächsten Babies noch eifersüchtiger und "schwieriger" wird. Schließlich muss sie dann erleben, dass Du Dich dem neuen Kind viel zuwendest, während Eure Beziehung weiterhin ungeklärt ist. Jetzt ist Deine Tochter noch klein und alles kann für Euch noch gut werden. Ich bin sicher, mit etwas unvoreingenommener Hilfe von außen (die niemals verurteilt, sondern wirklich ganz pragmatisch guckt, was man nun tun kann), kannst Du das Verhältnis zu Deiner Tochter entspannen und harmonisieren. Wichtig ist auch, dass Du in so einer Beratung einen neutralen Rahmen bekommst, wo Du - ohne Wertung - die gemischten Gefühle gegenüber Deiner Tochter klären und zulassen darfst. Liebe Grüße und alles Gute Euch allen, Astrid


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