Mitglied inaktiv
Guten Tag, Frau Schuster ich habe eine 2jährige Tochter, bei der ich in den letzten Wochen folgendes Verhaltensschema in verschiedenen Variationen beobachtet habe: Ein anderes (gleichaltes) Kind sitzt auf einem Stuhl, meine Tochter kommt, packt das Kind am Arm, zieht es aus dem Stuhl und wirft es so heftig zu Boden, daß es mit dem Kopf aufschlägt. Setzt sich dann selber auf den Stuhl. Bisher hab ich immer so reagiert, daß wir den Geburtstag, das Spielzimmer oder wo auch immer es passiert ist, unmittelbar nach dem Zwischenfall mit ihr verlassen habe (worauf sie immer markerschütternd heult) und ihr erklärt habe, daß wir gehen, weil sie dem anderen Kind wehgetan hat. Leider hat sie ihr Verhalten bisher noch nicht geändert... Meine Schwiegermutter hat mich daraufhin jetzt angeschnautzt, das würde doch gar nix bringen, da die Kleine "das nicht verstehen würde", da würden nur "ein paar ordentliche (?!) Klapse auf den Po" helfen. Ich finde es einfach bescheuert, "Gewalt" mit "Gegengewalt" zu beantworten. Wie kann ich meiner Tochter denn begreiflich machen, daß es so nicht geht?!?!? Warum macht sie das überhaupt Danke für Ihre Hilfe Inga
Christiane Schuster
Hallo Inga Ihre Tochter wird weder aus dem Verlassen des Zimmers noch mit Klappsen lernen können, wie sie sich Anderen gegenüber verhalten kann um ihren Willen durchsetzen zu können.- Sicherlich möchte sie dem Kind in Ihrer geschilderten Situation nicht weh tun, aber: sie möchte halt auch auf den Stuhl.- Beobachten Sie solche oder ähnliche, herannahende Konflikte, gehen Sie zu Ihrer Tochter, nehmen Sie Blickkontakt auf oder/und halten Sie sie im Arm, um ihr dann zu sagen, wie sie ihren Wunsch umsetzen kann, indem sie z.B. einen 2.Stuhl (Spielzeug) holt, sich mit dem anderen Kind gemeinsam auf den Stuhl setzt, mit ihm abwechselt, o.Ä. Ist es schon zur ungewollten "Gewalt" gekommen, nehmen Sie beide Kinder tröstend in den Arm um genannten Alternativ-Vorschlag abzugeben. Bis sich die Kinder dann wirklich beruhigt haben, sollten Sie sich an der nachfolgenden Aktivität beteiligen und ggf. ein Lob aussprechen, bzw. Freude zeigen, wenn es zu einer friedlichen Konfliktlösung kommen konnte. Versuchen Sie`s und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Inga, Ich würde Deiner Schwiegermutter nur antworten, wie denn Deine Tochter verstehen soll, warum sie die Klapse bekommt, wenn sie laut Aussage Deiner SM nicht verstehen kann, warum man ein anderes Kind nicht hauen soll...... Mein Sohn hat auch so reagiert, er war sehr eifersüchtig auf seinen kleinen Bruder. Vielleicht gibt es auch einen Grund, warum Deine Tochter so reagiert ? Bei mir hat es geholfen, dass ich im Zimmer gegeblieben bin, aber dass er nicht mehr spielen durfte (er musste auf meinem Schoss sitzen bleiben). Zuvor war ich wie Du vom Spielplatz weggegangen oder aus dem Zimmer gegangen, aber er registrierte so den "Verlust" weniger, aber nur beim Spielen zugucken dürfen (und ihr sagen, dass sie ja gar nicht spielen will, sondern nur andere Kinder ärgern möchte), das hat wirklich geholfen. Na ja, und die Zeit wirkt auch Wunder .... Viel geduld wünsche ich Dir
Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter (jetzt 2,5 J.) war auch so - genau so. Es hat nur geholfen und ist besser geworden, als ich ihr Alternativen aufgezeigt habe (Motto: wenn dir niemand den kurzen Weg zeigt, läufst du immer Umwege). Ich habe sie dann genommen, bin mit ihr zu dem betr. Kind gegangen und sagte ihr, dass sie das Kind fragen soll, ob sie auf den Stuhl darf. Oder ich habe ihr gezeigt, wo noch ein Stuhl ist und sie sich dazusetzen kann. Fazit: Mittlerweile - wenn sie bspw. das Spielzeug eines anderen Kindes haben möchte - geht sie hin und bietet eines zum Tausch an. Klar ist sie enttäuscht, wenn das andere Kind dann nicht will, aber auch das hat sie gelernt zu aktzeptieren. Eben weil auch sie nicht immer in dem Moment tauschen möchte, wenn ein anderes Kind das will. Und eben das musst du deinem Kind auch erklären und wir haben das auch oft gespielt. Ich bin dann zu ihr und wollte das haben, was sie gerade hat. Mal spielte sie mit, mal wollte sie nicht. Dann haben wir die Rollen getauscht. So hat sie es schließlich gelernt und aus meiner prügelnden, ziehenden und schubsenden Tochter ist mittlerweile ein soziales Wesen geworden. Viel Erfolg und... spiel diese Dinge mit ihr - denn du bist das Vorbild. Gruss Makira
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