Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist jetzt fast 4 1/2 Jahre alt. Seit der Geburt ist er feinmotorisch und geistig gesehen ein rechter Spätentwickler. Wir machen derzeit eine ergotherapeutische Behandlung und müssen im Frühjahr mit Logopädie beginnen. Er ist jetzt in dem Alter, wo ihm selber auffällt, dass er mit anderen Kindern nicht mithalten kann. Das führt nun dazu dass er oft alleine spielt. Anderen Kindern kann er nicht erklären wie er sich ein Spiel vorstellt oder kann sich umgekehrt nicht in die Spiele der anderen einfügen. Das alles macht ihm nun weniger aus. Was mir im Moment grosse Sorgen macht, ist, dass er sich in der Gruppe oft als Kasper darstellt. Er kann Lieder nicht behalten und versteht den Sinn von Geschichten nicht wenn er sie nur hört. (Er müsste Bilder dazu sehen). So schaltet er ab und fängt an Blödsinn zu machen. Ich vermute er will davon ablenken dass er es nicht versteht und beschäftigt sich demonstrativ mit anderen Dingen. Im Kindergarten sind seine Probleme bekannt, dennoch musste er zum Beispiel schon ausserhalb des Stuhlkreises stehen und zusehen. Ich möchte natürlich vermeiden dass er mal ein typischer Klassenkasper wird, aber ich weiss nicht wie. Mit Erklärungen kommt man bei ihm nicht weit, dazu fehlt immer noch das Verständnis. (Er kann die Frage "Warum" zum Beispiel nicht beantworten und fragt selber auch nur ganz selten "Warum".) Können sie mir einen Rat geben wie ich ihn dazu bringe mit den Kaspereien aufzuhören? Denn damit grenzt er sich ja selber immer mehr aus. Die zweite Frage geht um meine Tochter. Sie ist nun das komplette Gegenteil ihres Bruders. Sie ist 20 Monate und ist recht weit entwickelt. Nur eines nervt unwahrscheinlich. Das Essen. Sie will einfach nicht halbwegs ordentlich essen. Ich weiss, dass bei kleinen Kindern oft was danebengeht, dagegen sage ich auch nichts dagegen. Aber sie schaut mich beim Essen herausfordernd an und matscht dann im Essen herum um es sich mit der ganzen Hand in den Mund und natürlich daneben zu schieben. Der Löffel ist hinterher meist nichtmal benutzt worden. Besonders schön macht es sich bei Cornflakes oder Kartoffelbrei... Ich meine, sie kann einen Stift richtig halten, sie setzt Legos zusammen und puzzelt...da bin ich eben der Meinung sie könne beim Essen auch den Löffel einigermassen richtig benutzen. Liege ich da falsch...oder was kann ich tun? Für Ratschläge jeder Art wäre ich sehr sehr dankbar. Liebe Grüsse, Sabine
Christiane Schuster
Hallo Sabine Wie Sie schon richtig vermuten, ist das Herumkaspern meist ein Zeichen von Unsicherheit. Ihr Sohn möchte an dem Gruppengeschehen teilnehmen, weiß aber nicht, wie.- Helfen können Sie ihm, indem Sie, so gut es geht, sein Selbstbewußtsein stärken, wie es sicherlich auch in der Ergotherapie geschieht und später auch bei der Logopädie. Versuchen Sie sich möglichst schon bei den ersten Anzeichen des Kasperns Ihrem Sohn direkt zuzuwenden, indem Sie z.B. den Arm um ihn legen, ihn an die Hand nehmen oder ihn auf den Schoß setzen. Ermutigen Sie ihn dann immer wieder mit Worten unter direktem Augenkontakt zum eigenständigen Tun. In Ihrer unmittelbaren Nähe wird er sich sicherer fühlen, sodass sich sein Clown-Dasein immer mehr abschwächen wird. Gehen Sie verschwenderisch mit Lob um. Stellen Sie ihm auch außerhalb des Gruppenspiels häufig kleine und leicht zu bewältigende Aufgaben, die durch ein anschließendes Lob sein Selbstwertgefühl stärken werden. Da Sie sicher sind, dass Ihre Tochter sachgerecht mit dem Löffel umgehen kann und da sie mit 20Mon. schon so gut wie Alles versteht, sollten Sie ihr liebevoll aber bestimmt erklären, dass sie wohl keinen Hunger zu haben scheint, wenn sie absichtlich mit dem Essen matscht. Räumen Sie Ihren Teller dann konsequent beiseite und lassen Sie sie (ohne Zwischenmahlzeiten) bis zum nächsten Essen warten.- Bestimmt wird sie nicht gleich verhungern, aber erkennen können, dass sie begründete Grenzen und Absprachen einzuhalten hat. Diese Grenzen wird sie solange testen, bis Sie ihr durch liebevolles aber konsequentes Verhalten eine sichere Orientierung ermöglichen. Viel Geduld und: bis bald?
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