M.
Liebe Frau Schuster! Unser Sohn, gerade sieben Jahre alt, ist seit August in der Schule und laut Aussagen anderer (Lehrer, Großeltern, Verwandten) echt ein lieber und umgänglicher Kerl. Finden wir (eigentlich) auch. Seit ein paar Tagen allerdings nicht, er ist sehr gereizt anderen Kindern gegenüber, aufbrausend und auch impulsiv (haut und tritt). Wir haben ihm beigebracht, dass das überhaupt nicht geht, er weiß das auch, kann das in den Momenten allerdings nicht abstellen, kommt schlecht wieder runter, kann sich schlecht selbst regulieren. Gestern im Hort, kam ich auf eine solche Situation zu. Die Erzieherin und ich haben die Situation dann aufgelöst, beide Kinder angehört, jedes hatte etwas, über das es sich beim anderen geärgert hat. Sie haben hinterher allein geredet und sich jeweils entschuldigt. Trotzdem war unser Sohn anschließend noch lange wütend, enttäuscht und weinte. Wir haben dann zu Hause auch nochmals nach Lösungmöglichkeiten gesucht, Situation besprochen etc. heute morgen ging das gestänker allerdings schon weiter. Er ist zur Zeit ein Pulverfass... Vielleicht kurz zur Erklärung: Er ist wegen retardiertem Muskeltonus´ und starker Reizempfindlichkeit bei psychomotorischen Turnen, ist extrem sensibel, nimmt sich alles sehr zu Herzen. Nun endlich zu meiner Frage: Wie verhalte ich mich richtig? Gestern habe ich versucht, es durch Gespräche, appellieren an die Einsicht in möglichst ruhiger Atmosphäre "hinzukriegen". Er sah es dann auch ein, half ja bloss nicht viel... Oder soll ich ihm eine klare Ansage machen, dass er das sofort unterlassen soll und gegebenenfalls soziale Kontakte kürzen. Aber gerade die bräuchte er ja wahrscheinlich und er weiß ja, dass es falsch, er sagt selbst, er weiß sich in den Momenten nicht zu helfen. Natürlich ist mir ein solches verhalten auch extrem unangenehm und ich möchte eigentlcih nicht, dass er als Rowdy der Klasse dasteht... Vielen Dank für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen M.
Christiane Schuster
Hallo M. Bitte regen Sie Ihren Sohn in beschriebenen Situationen sehr geduldig und immer wieder mitfühlend zu einer geeigneten Möglichkeit an seine jeweilige Stimmung mitzuteilen und sich ab zu reagieren. Vielleicht hilft ihm ein Boxsack um seine Wut und seine Aggressionen angemessen rauslassen zu können? Streitet er sich mit einem anderen Kind, lassen Sie sich gar nicht lange auf Diskussionen oder Gespräche ein sondern handeln Sie, indem die Streithähne konsequent getrennt werden ohne große Worte darüber zu verlieren. Ihr Sohn wird schon von sich aus auf Sie zukommen und über den vorausgegangenen Konflikt sprechen wollen, wenn es überhaupt notwendig sein wird und wenn er sich beruhigt hat. Liebe Grüße, viel Erfolg und: bis bald?
M.
Er kommt auch nicht runter, wenn mein Mann oder ich dazukommen, erst nach Eingreifen einer dritten, nicht nahestehenden Person ist dann Ruhe.
M.
Vielen Dank! das heißt, ohne grossartiges Bewerten etc. würde ich den Streit im Hort belassen und zu Hause nur noch thematisieren, wenn Bedarf besteht? Ich regele dass dann zu Hause noch sehr lange weiter... Ich wundere mich, dass die Jungs in dem Alter häufig noch so körperlich streiten - ist dass noch oder wieder typisch für das Alter? Vielen Dank!
Christiane Schuster
Hallo M. Diese sog. Machtkämpfchen unter den Kindern sind durchaus alterstypisch und helfen den Kindern ihre eigene Position innerhalb einer Gruppe, einer Klasse, einer Familie,... zu erkennen und auch zu verteidigen. Hort und Zuhause sind "zwei verschiedene Paar Schuh" sodass ich Ihnen empfehle die Konflikte im Hort nicht mit ins "Private" zu übernehmen -es sei denn Ihr Sohn signalisiert diesen Wunsch-. Die Kinder beginnen schon selbst über ihr Verhalten nachzudenken, wenn wir Erwachsenen Ihnen diesen Schritt nicht abnehmen sondern nur intervenierend eingreifen, indem die Streitenden kurzfristig getrennt werden. Probieren Sie es mal aus. :-) Liebe Grüße und: bis bald?
M.
Danke!
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