Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Zornausbrüche

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Zornausbrüche

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Liebe Frau Schuster! Nun habe ich wieder mal eine Frage an Sie: Mein Sohn ist 9 Monate alt, ich habe auf sein Weinen,.... SOFORT reagiert, bsi er 7 Monate war (Aufbau des Urvertrauens). Nun hat er natürlich gedacht, dass das so weitergeht. Im Moment ist es ziemlich arg, wenn ich nicht sofort reagiere, auch wenn ich ihm wie früher sage," muss...erledigen, bin gleich fertig" dann fängt er an zu toben. Nun möchte ich ihnen eine Situation schildern, die sich gestern zugetragen hat und die zu einer Diskussion zwischen mir und meinem Mann geführt hat. (Mein Mann ist prinzipiell der Elternteil, der meinen Sohn immer gleich hochnimmt und auch sonst ständig mit sich durch die Wohnung schleppt, das kann ich mir nicht leisten, da ich ihn ja jeden Tag von-bis um mich habe) Nun saß er gestern auf seiner Matte und spielte, dabei ist er umgeplumpst und konnte sich unmöglich wehgetan haben, erschrocken war er aber sicher. Ich habe ihn getröstet, gestreichelt,.. ihn aber nicht hochgenommen, habe ihn abgelenkt,..(das läßt er aber nur schwer zu, er liebt es anscheinend zu leiden). Er brüllte nur weiter und tobte,... er lag dabei auf dem Rücken und ich gab ihm den Tipp sich doch auf den Bauch zu drehen. Er war aber so ausser sich, dass er mich gar nicht hörte, er war offenbar wütend, weil ich ihn jetzt nicht hochgenommen hatte. Also ließ ich ihn toben und toben. Es ist wirklich verblüffend wie er sich immer wieder hineinsteigern kann. Ich habe ihm noch einige Male zugeredet, dass ja wieder alles in Ordnung sei,.... Nach 5 Minuten brüllen, hörte er plötzlich auf und drehte sich ohne Muckser auf den Bauch und spielte weiter. Mein Mann meint nun ich hätte sofort reagieren müssen und ich meine hingegen, dass ich es mir gar nicht aneignen möchte auf ZORNASUBRÜCHE zu reagieren. Ich habe gemerkt, dass er sich nicht verletzt hat, ich habe ihn getröstet, war für ihn da, habe ihn halt nur nicht hochgenommen und nur deswegen steigerte er sich hinein. Natürlich bin ich jetzt etwas verunsichert, was soll ich also in Zukunft tun, wenn er mal wieder aus irgendeinem Grund seinen Zornausbruch bekommt? Ist es denn so schlimm, wenn ich nicht sofort auf ihn eingehe? Mit Spannung warte ich auf Ihre Antwort


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Hallo Sonja Sie haben genau richtig gehandelt! Durch das Reden mit Ihrem Sohn haben Sie sich ihm liebevoll zugewandt, sodass er merken konnte: ich bin nicht allein; ich kann auf Hilfe vertrauen.- Hilfestellung haben Sie ihm gegeben, indem Sie ihn trösteten und nachschauten, dass keine ernsthaften Verletzungen vorlagen. Anschliessend haben Sie ihm noch Angebote gemacht, diesen "Vorfall" so schnell wie möglich zu vergessen. Insgesamt haben Sie ihm Hilfe zur selbständigen Problemlösung gegeben. Genau das muss Ihr Sohn lernen, während er in die Selbständigkeit geführt wird. Der nächste Zornausbruch wird sicher in schwächerer Form verlaufen, da Ihr Sohn erfahren hat, dass er an eine Grenze gestossen ist, die Sie konsequent einhalten. Weiter so!


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