Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Sohn 3 1/2 zerstört seit einiger Zeit immer wieder unterschiedlichste Gegenstände. In den letzten Tagen ist es aber sehr eskaliert. Er war wieder einige Wochen lang krank (eine Mittelohrentzündung nach der anderen) und wurde in dieser Zeit auch sehr verwöhnt und bekam auch das ein oder andere kleine Geschenk, damit es nicht so langweilig zuhause ist. Als es ihm besser ging, wurde seine Schwester 1 1/2 krank und sie bekam auch ein kleines Geschenk, dass ihr sehr viel Spass machte. Er war ziemlich sauer und machte das Spielzeug kaputt (nicht in einem Wutanfall, sondern nach einiger Zeit heimlich und leise beim Spielen, aber mit voller Absicht). Als ich ihm sagte, dass seine Schwester dafür ein Spielzeug von ihm bekäme, ging er mit ihr ins Kinderzimmer und ließ sie etwas aussuchen. Heute vormittag schlief die Kleine etwas länger im Kinderzimmer und wir konnten nicht weg und er musste sich mit den Spielsachen im Wohnzimmer begnügen. Ihm wurde langweilig und er räumte die Cds aus und schmiss sie durch das Wohnzimmer. Letztendlich zerbrach er noch ein Scharnier einer Glastür von einem Wohnzimmerschrank, in dem er die Tür immer wieder aufmachte und zuschlug. Ein 3 1/2 jähriger muss doch auch mal in der Lage sein, sich alleine zu beschäftigen. Ich muss doch auch mal ein bisschen Haushalt machen und kann doch nicht pausenlos den Alleinunterhalter für den jungen Herrn spielen. Um Weihnachten rum hatte er eine ähnliche Phase (nicht ganz so schlimm) und da haben wir ihm angedroht, einige seiner Lieblinsspielsachen zu verkaufen, damit wir das Geld haben, um die Sachen zu reparieren, die er zerstört hat (war aber eine ähnliche Situation: er war vorher lange krank und ist auch etwas verwöhnt worden). Wie kann ich mit dieser Zerstörungswut umgehen? Ich vermute, dass diese schon mit Frustrationen über das lange Kranksein und Langeweile zusammenhängt, aber er ist nunmal nicht alleine und die anderen Familienmitglieder haben auch Aufgaben und Bedürfnisse und können nicht jederzeit für ihn verfügbar sein. Ich hoffe, dass er ausgeglichener sein wird, wenn er in den Kindergarten kommt. Darauf freut er sich schon sehr lange und mit 3 1/2 ist es wirklich mehr als Zeit dafür. Danke Ulli
Christiane Schuster
Hallo Ulli Ihr Sohn wird genau wissen, dass er die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt, wenn er ein derartiges Verhalten zeigt.- Während seinem Krank-Sein hat er entsprechend mehr Beachtung erhalten und kann nun nicht so schnell verstehen, warum er darauf verzichten muß. Hinzu kommt, dass er mit 3 1/2 Jahren einen recht großen Bewegungs- und auch Erfahrungs-Drang hat, sodass er z.B. das Scharnier nicht zerstört hat um Sie zu ärgern sondern "nur" um auszuprobieren und es auf seine Beschaffenheit hin zu überprüfen. Bieten Sie ihm möglichst konstruktives Spielzeug an und ermuntern Sie ihn z.B. zum Aufbauen einer (Holz-)Eisenbahn, des Maltisches; zum Aussuchen eines Bilderbuches, zum Bauen einer Duplo-Garage. Wecken Sie in ihm die Freude auf ein anschließend gemeinsames Spiel mit dem entstandenen "Werk", nachdem Sie gekocht, geputzt, seine Schwester ins Bett gelegt o.Ä. haben. Loben Sie jedes noch so geringe, eigenständige Tun, da ein Lob bekanntlich zu weiteren, selbständigen Aktivitäten anregt. Zeigen Sie ihm nicht, wenn Ihre Nerven kurz vor dem Zerreißen sind. Diese Situation wird er unbewußt nutzen um seine eigenen Grenzen zu erfahren.- Erholsames Wochenende und: bis bald?
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