Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wir kommen einfach nicht an ihm ran ...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wir kommen einfach nicht an ihm ran ...

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, unser Problem ist das sich unser Sohn nicht auf uns hören will ! Er ist 14 Monate alt, vom Kopf her ist er schon ein bißchen weiter - körperlich auch sehr aktiv ! Uns das ist unser Problem: Er hat viel Unsinn im Kopf (was ja auch normal ist) aber dann gibts Grenzen, wo man dann natürlich nein sagt. Da das dann aber nichts bringt werde ich dann ein bißchen lauter und deutlicher. Ab und zu hört er dann auch auf. Aber nicht nunmal nicht immer. Er kann dann auch richtig sauer werden. Wenn man ihn dann woanders mit hinnimmt fängt er an zu schreien. Beim Essen ist es am schlimmsten. Wir haben einen Hund und unser Sohn wirft ihm ständig sein Essen hin. Aber nicht so ein zwei Stückchen (damit hats angefangen) Heute hat er sein ganzes Abendbrot nach ihm "geworfen". Selbst als wir ihm das verbieten wollten, stellte er auf stur - drehte sich um und warf ! Er macht dann immer einen auf egal. Und ich bin nun wirklich nicht die, die dann einen Klaps geben will. Ich schließe ihn dann einfach vom Essen aus. Das ist ihm egal - er geht in die nächste Ecke um Unfug zu treiben. So langsam muß ich sagen, werde ich innerlich manchmal aufbrodelnd. Auch mein Mann weiß nicht weiter. Obwohl er immer derjenige ist der sich am besten durchsetzten kann. Eine kurze Zeit hatten wir auch gedacht er hätte was mit den Ohren, aber nach einem richtigen Checkup beim Arzt ist alles in bester Ordnung. Ich meine wir hören auch ab und zu mal leise Musik, die er sehr genießt. Wie kommen wir an ihn ran ??? Es grüßen Melanie & Mike mit Ramon


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Hallo Melanie Möchten Sie einen Wunsch an Ihren Sohn richten, nehmen Sie zunächst Augen- und evtl. auch Körperkontakt zu ihm auf. Dann begründen Sie Ihren Wunsch und informieren ihn gleichzeitig so ruhig wie möglich, mit welchen Folgen er zu rechnen hat, wenn er sich an Ihren begründeten Wunsch nicht hält. Wirft er z.B. sein Essen dem Hund zu, scheint er keinen Hunger mehr zu haben, sodass er in seine Spielecke gesetzt wird. Macht er dort erneut absichtlich nur "Unfug" um zu sehen, wann Sie und wie Sie reagieren werden, weisen Sie ihn erneut auf eine Folge hin, die z.B. sein könnte, dass er ohne zu spielen auf Ihrem Schoß sitzen bleiben muß, in sein gemütlich eingerichtetes Laufgitter gesetzt wird, damit zumindest Sie in Ruhe weiter essen können, o.Ä. Auch ist er vieleicht noch zu klein um ganz allein essen zu können, sodass Sie seinen Teller zu Ihrem stellen und ihn füttern werden müssen.- Wichtig ist, dass Sie oder Ihr Mann ganz ruhig handeln, sich liebevoll aber auch konsequent verhalten, nachdem Sie einmal begründet haben, warum Sie einen bestimmten Wunsch an Ihren Sohn gerichtet haben. Viel Erfolg und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Melanie, stelle diese Frage doch einmal Herrn Dr. Posth, aus dem Entwicklungsforum! Dann wirst Du vielleicht begreifen, daß Begriffe wie "durchsetzen", "einen auf egal machen", "stur sein" etc.etc. vollkommen unangemessen für ein 14-monatelates Kleinkind sind!! Über soviel Vorsätze und vorausschauendes Denken, wie Du glaubst, verfügen die Kleinen noch gar nicht. Wenn Du Dir bewußt machst, was Du von Deinem Kind erwarten kannst, mußt Du Dich auch nicht "durchsetzen", "deutlicher werden" etc.etc. oder sonstiges. Dr.Posth hat mal geschrieben: "Immer wieder verwechseln die Menschen Ihre weltanschauliche Sicht mit der angeblichen Bedürfnislage des Kindes. Diese Verwechslung nennen manche dann Erziehung." LG Hanna


Mitglied inaktiv

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hallo Hanna, vielen Dank für Deinen Tip mal Dr. Posth zu fragen. Jedoch glaube ich nicht ihn falsch einzuschätzen. Bestes Beispiel: Heute hat mein Mann seinen Geburtstag nachgefeiert. Und so wie das in dem Alter ist findet er den Zuckerpott sehr interessant. Als er den Löffel festhielt (der ja im Pott steckte) wusste er ganz genau das er das nicht darf. Ich zeigte ihm den Finger (was er nachaffte :-) und lies dann los. Kurz darauf mahnte ich ihn nochmals - er schaut mich kurz an - guckt verschämt zur Seite - und man hat tatsächlich dieses kleine Lächeln gesehen "Soll ich es nun machen oder nicht". Hats dann aber gelassen ... bis zu einem späteren Zeitpunkt :-/ Ich glaube deshalb nicht, daß ich ihn überschätze - ganz im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl ich unterschätze ihn. Tja, so werd ich weiterhin versuchen im das Wort NEIN zu erklären :-) Gruss Melanie


Mitglied inaktiv

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Ich respektiere natürlich Deine Auffassung, wenn ich auch anders denke... LG Hanna


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