Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wildfang

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Frage: Wildfang

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, schon zweimal habe ich Sie um Rat gefragt und die aktuellen Tipps gleich gut umsetzen können. Aber jetzt sitze ich wieder da und weiß nicht weiter. Unser Sohn, 16 Monate alt, ist ein richtiger Wildfang. Er ist und war nie besonders zärtlich wobei er aber meist lieb ist. Ich bekomme aber sein Verhalten den anderen (und mir) gegenüber nicht in Griff. Soeben verlässt sein Spielkamerad (3 Monate jünger) uns. Die letzte Stunde war nervenaufreibend. Mein Knirps stößt den anderen einfach um. "Nein, das darfst Du nicht. Das tut weh, das macht Aua" Nochmals umgeworfen (das andere Kind schreit wie am Spieß) Ich nehme seine Hände, sehe ihm in die Augen und sage: "Das ist nicht lieb, das ist böse. Das tut xy weh." Das ganze passierte dann noch dreimal. Meine Freundin erwartet von mir irgendeine Handlung und ich weiß nicht welche. In der Spielgruppe ist es ähnlich blöd. Die gleichaltrigen sind entweder Mädchen oder so zierliche Jungs, dass mein robuster Kleiner sie einfach umrennt, wenn er sie umarmen will. Dann läuft er an einem Mädchen vorbei, patsch hat sie eine auf den Kopf bekommen, oder die anderen auf den Rücken. Er ist unheimlich lebhaft und ich werde "aufgezogen" mit meinem wilden, rabaukenhaften Sohn. Mir tut es langsam weh und ich frage mich was ich tun kann, oder ob ich etwas falsch mache, da er vom Charakter großzügig, freundlich und sehr offen ist. Aber es bleibt immer mehr der Eindruck, dass die anderen ihre Kinder "in Sicherheit bringen" wenn mein ungestümer Sohn kommt und das verletzt mich. Ich habe auch diverse Kratzer und Brillenverbiegungen hinter mir, mein Mann übrigens kaum. Aus dem Zimmer tun soll ich ihn ja nicht, Wutkissen bringt nichts, weil er keine Wut hat. Welche Ideen haben sie noch, vielleicht auch im Hinblick auf die anderen Mütter? Ihre Susanne


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Hallo Susanne Wie telefonisch schon besprochen, rate ich Ihnen, in Ihrem Sohn den Beschützer-Instinkt zu wecken, sodass er seine Stärke und "Macht" nicht mehr beweisen muß. Beginnt er Sie oder andere Personen zu schlagen, reagieren Sie wie bisher mit einem bestimmten und KURZ begründeten NEIN, während Sie Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihm halten. Dann bieten Sie ihm eine geeignete Möglichkeit an, entsprechende Erfahrungen zu sammeln, indem Sie z.B. mit ihm gemeinsam fröhlich in die Hände klatschen, er ein (selbstgefertigtes?) Musikinstrument: Trommel, schlagen darf o.Ä. Da Sie von Brillenverbiegungen sprechen: manche Kleinkinder handeln auch mit spontanen "Machtbeweisen" aus Unsicherheit, die von einer Sehschwäche herrühren kann. Bei Verdacht bitte ich Sie, den betreuenden Kinderarzt um eine Überprüfung zu befragen. Seinem vermutlich recht großen Bewegungsdrang werden Sie sicherlich gerecht? Liebe Grüße und: bis bald?


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