k_ristina
Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und er ist ein sehr aktiver, neugieriger und "wilder" Junge, aber auch sehr sensibel und ein Mama-Kind. Sein Verhalten empfinde ich als "nicht normal", obwohl es das vielleicht ist. Nachdem er heute all seine Spielsachen durch die Gegend geworfen hat, habe ich ihm alle weggeräumt. Ein "Nein" akzeptiert er zur Zeit nicht und wenn man von ihm etwas verlangt zB. Tisch decken oder einfach nur zu mir zu kommen, dann antworter er mit einem Nein. Sobald er in der Früh munter wird, will er dass ich gleich mit ihm spiele. Ich erkläre ihm, dass wir uns zuerst anziehen und ich/wir das Frühstück machen müssen, aber das ist ihm egal. Ständig will er alles sofort haben und alles muss nach seinem Kopf gehen. Heute hatten wir Besuch von der Tischlerin, eine Unterhaltung mit ihr war nicht möglich, denn mein Sohn wollte ständig dass mein Mann oder ich mit ihm spielen bzw. bei ihm sind, obwohl er ständig bei uns war. Es hat ihm nichts gepasst. Er wollte sich selber auf die Toilette setzen, aber da kommt er nicht rauf, da der Hocker fehlt und ich durfte ihm nicht helfen. Er wollte sich selber zum Tisch ziehen, nachdem er im Sessel saß, aber das hat er nicht geschafft und helfen durfte ich nicht. Ich habe ihm ein Steckspiel gegeben, damit er kurz alleine spielt, aber das hat er nicht zusammenbauen können und war auch voller Wut. Die ganze Zeit ging es so und ständig war nur zu hören dass er es alleine machen will und mein Mann oder ich bei ihm sein sollen. Wenn er mit anderen Kindern spielt, dann ist er immer am herumalbern bzw. ist er am wildesten, aber er macht nichts kaputt und schlägt andere Kinder nicht. Wenn die Nachbarn draußen sind, dann macht er bestimmte Sachen mit Absicht wie zum Beispiel vom Laufrad runterfallen und lustig sein. Ich frage mich, wieso er sich so benimmt? Er bekommt den ganzen Tag Aufmerksamkeit, er ist ständig bei mir und wir spielen gemeinsam und mit meinem Mann tobt er auch gerne herum. Ich hoffe, dass dieses Verhalten nur eine kurze Phase ist, denn ich weiß nicht ob ich auf Dauer das wilde Herumtoben und das Ignorieren von Regeln/Grenzen aushalte. Ich frage mich, ob das wilde Toben und herumalbern (in der Öffentlichkeit) noch schlimmer wird, denn manchmal da will ich mit ihm gar nicht raus, wenn ich weiß, dass er sich so benimmt. Habe ich etwas falsch gemacht bzw. was kann ich machen, damit es besser wird oder soll ich das Verhalten so akzeptieren, "zuschauen und abwarten"? Es ist schwer einzuschätzen ob all das "normal" und "kindlich" ist oder verhaltensauffällig. Ich hoffe, Sie wissen was ich meine. LG Kristina
Liebe Kristina, das Verhalten Ihres Sohnes ist ganz normal. Ihr Sohn testet seine Grenzen und möchte seinen eigenen Willen durchsetzen. Das gehört in dem Alter zur normalen Entwicklung dazu. Wenn Ihr Sohn ein Nein nicht akzeptiert, lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Wichtig ist, dass Ihr Sohn spürt, dass die gesetzten Regeln/Grenzen Ihnen als Eltern wichtig sind und es aus dem Grund eine Konsequenz gibt. Ignorieren sollten Sie seine Ignoranz in der Regeleinhaltung nicht. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Sohn zu Ihnen kommt, wenn Sie ihn rufen. Vielmehr dürfen Sie zu ihm auf Augenhöhe gehen und ihm so mitteilen, was Sie von ihm möchten. Ihr Sohn mag es, wenn andere lachen. Er lacht ja auch gerne. Das bereitet ihm Vergnügen. Gerne darf er sich vom Laufrad fallen lassen und andere für ihn lustige Dinge machen. Das schadet weder ihm noch den Zuschauern. Gehen Sie viel und oft mit Ihrem Sohn raus. Ihr Sohn mag es, aktiv zu sein. Das dürfen Sie gerne unterstützen. Viele Grüße Sylvia
3wildehühner
Das Verhalten klingt vollkommen normal für ein 2,5 Jahre altes Kleinkind. Und ja, wahrscheinlich werden die Trotzanfälle noch intensiver, was ebenso zur Entwicklung gehört. Wichtig ist, klare Grenzen bei wichtigen und notwendigen Dingen zu setzen und nicht einzuknicken, auch wenn das Kind tobt und schreit.
Esmeralda
Ich finde das total normal und es klingt, als sei er ein völlig gesundes, liebenswertes Kind. :) Muss dir aber sagen, dass du das noch länger aushalten müssen wirst. :D Er ist ja erst zweieinhalb, da erwartest du zu viel an Einsicht, Vernunft oder freiwilligen Alltagsroutinen. Es gibt mal bessere Phasen, aber auch die Fähigkeiten der Kinder zum "Widerstand" steigen lol Bei 2,5 J, da hab ich noch sehr locker gelassen, viel Zeit eingeplant und mehr darüber geschmunzelt. Jetzt ist meine viereinhalb, und ein rechtzeitiger Aufbruch zu so manchem Termin ist oft noch schwierig. (Obwohl ich natürlich nach und nach da immer mehr mit Strenge und Konsequenz arbeite, klar.) Sie hält auch immer mehr Frustration aus, aber natürlich gibt es noch "Wutanfälle" und den Konflikt zwischen Autonomie und Anlehnungsbedürfnis. Dieser Entwicklungsprozess wird noch jahrelang anhalten! :) Die Kunst ist, Prioritäten zu setzen bei den Regeln - setz nur das, was dir wirklich wichtig ist, durch und verbrenne nicht deine Ressourcen und die Unbeschwertheit deines Sohnes auf Nebenschauplätzen. Dann albert er für die Nachbarn herum, das ist doch einfach nur süß. ^^ Plan ein paar Minuten mehr vor dem Frühstück ein oder mach ein Spiel draus - die Pflegerin bringt den Pinguin zum Eimer mit den Fischen oder je nach Vorliebe. Viel Spaß :)
Chriss123
Meine Kleine (fast 2) benimmt sich sehr ähnlich. Gerade was das Aufstehen, Anziehen, Essen angeht. Überleg mal: du wachst im Urlaub auf und kannst machen was du willst. So fühlt sich jeder Morgen für Kleinkinder an. Und dann soll man statt zu spielen, "funktionieren" und sich fertig machen für den Tag. Aber man kann doch auch im Schlafanzug spielen. Und essen, wenn man in einer Stunde wirklich Hunger hat... warum muss das vorm Spielen passieren? Das sagt uns nur unser Erwachsenenverstand. ;-) Was bei uns funktioniert, ist Folgendes: aufstehen, kuscheln, neue Windel vorschlagen. Bei nem nein, frag ich ne Minute später wieder. Meist wird die Blase geleert, sobald sie wirklich wach ist, und dann will sie die Windel. Wenn die bejaht wird, darf die Kleine aussuchen ob Pants oder normale. Darüber kommen wir zum Kleidung aussuchen. (Es ist grundsätzlich nur fürs Wetter passende im Schrank). Wenn sie selbst entscheiden darf, was sie anzieht, ist anziehen nämlich toll. Dann nehmen wir das alles mit in die Spielecke und ich creme (Neurodermitis) und zieh sie dort um, während sie spielt. Bzw. jetzt will sie sich immer häufiger selbst anziehen und ich muss zuschauen. Nicht helfen! Aber bitte auch wirklich zuschauen. Nicht nur da sein! Der Unterschied ist für Kinder immens deutlich. Bei ihren Eltern zu sein ist nicht mit den Eltern zusammen zu sein. Wenn ich mich zur Seite dreh oder gar kurz ins Handy schaue, krieg ich direkt ein "Mama, guck!" zu hören. Ich guck dann, sag sowas wie "du ziehst deine Hose an" und das reicht. Die Kleine will beachtet werden, nicht nur mich daneben haben. Fürs Frühstück machen wir dann zusammen nen Müsli fertig (Rat mal, wer die Körner auswählt und allein in/neben ihre Schüssel kippt?), falls sie danach fragt. Ansonsten geht's direkt zur Tagesmutter (die sowieso mit den Kindern frühstückt). Dauern tut der ganze Spaß 45 - 60 Minuten, aber ich meine wirklich Spaß. Also, wir lachen zusammen und gehen gemeinsam gut gelaunt aus dem Haus. Das ist mir wichtiger als ein "geordnetes" aufstehen wie bei Erwachsenen, das auch bei uns zu Wutanfällen der Kleinem führt. Muss man aber natürlich auch die Zeit für haben. Kannst ja mal probieren, ob Teile unserer Routine bei euch auch helfen. Viel Glück, gute Nerven und wenn du brauchst/magst eine solidarische Umarmung.
Anwo
Liebe Chris, jetzt würd ich gern mal erfragen, wie denn der Kleiderschrank aufgebaut ist, dass das selbst aussuchen klappt, ohne das alles auf dem Boden landet? Hängen die Sachen oder liegen sie? Aktuell haben wir aus platzgründen den Kleiderschrank noch als Regal im Badezimmer an das unser Sohn gar nicht dran kommt.
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