Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wieso provoziert sie ständig?

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Frage: Wieso provoziert sie ständig?

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Hallo! Leonie ist fast 3,5 und seit 1.6. im Kiga. Ich habe das Gefühl, daß sie dort nicht recht Anschluß findet, obwohl sie sonst sehr aufgeschlossen ist. Laut Erzieherinnen integriert sie sich gut, aber immer wenn ich sie abhole spielt sie allein, was ich schon sehr merkwürdig finde, da sie bis jetzt eigentlich immer Anschluß gefunden hat. Die anderen Mädchen sitzen bsp. am Tisch und malen oder basteln, die Jungs spielen irgendwo zusammen, Leonie spielt allein. Allerdings macht es nicht den Eindruck, als ob sie recht unglücklich dabei wäre, es ist bei ihr so, entweder es geht nach ihrem Kopf und die anderen schließen sich ihrem Spiel an, oder sie spielt allein. Jetzt sind grad KiGa-Ferien und in letzter Zeit wird mir klar, wenn ich mit ihr irgendwo wo anderen Kinder sind, warum sie schlecht Anschluß findet. Sie provoziert die anderen Kinder wo´s nur geht. Z.B. ist sie oben auf der Rutsche, andere Kinder hinter ihr und sie weigert sich herunterzurutschen. Oder sie hat ein Spielzeug, was sich gern mal jemand anderes ansehen möchte, aber sie gibt es nicht her, nicht weil sie damit noch spielen will, sondern nur, weil der andere es nicht haben soll. Sie stellt sich breitbeinig in einen schmalen Durchgang und läßt keinen vorbei. Sie erzählt mir jetzt, sie möchte nach den KiGa-Ferien nicht mehr in den Kiga, die Kinder dort seien blöd und ärgern sie immer. Aber das ist doch kein Wunder, schließlich provoziert sie den Ärger. Ich kann mir denken, daß sie Beachtung möchte, sie ist halt extrem zierlich (92 cm und 11 kg) und möchte sich so durchsetzen, aber so geht´s doch nicht. Ich hab es ihr schon so oft erklärt, hab ihr auch Vorschläge gemacht, wie sie sich den anderen Kindern nähern kann (sie hat andere Kinder zur Begrüßung lange Zeit erstmal eine runtergehauen, Gott sei Dank ist das jetzt vorbei) aber sie will meine Vorschläge nicht annehmen. Es gab schon die ganze Zeit Theater morgens beim Abgeben im Kiga, Leonie wollte nciht hin, sie hat geschrien und geklammert, allerdings hat sie sich laut Erzieherin nach 5 min wieder beruhigt, wenn ich weg war. Aber es ist zu den Ferien hin nicht besser geworden und ich habe immer mehr ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ich sie hingebracht hat, es macht den Eindruck, als ob sie sich dort nicht wohlfühle, weil sie keinen Anschluß findet. Laut Kindergärtnerinnen ist aber alles in Ordnung, sie spielt mal mit den Kindern, und dann wieder allein. Aber sie provoziert halt ständig und ist sich so selbst im Weg. Wie kann ich ihr helfen, neue Frendschaften aufzubauen? Ich möchte doch nur, daß sie sich im Kiga wohl fühlt und Freunde findet! Aber so wie sie sich anderen Kindern gegenüber verhält, ist sie selbst dran schuld, wenn sie keine findet. Ich kenne privat noch einige Mütter mit Kindern, Leonie hat mit denen keine Probleme und spielt toll mit ihnen, deswegen bin ich jetzt total überrascht und auch traurig, daß es im KiGa wohl gar nicht klappt. Gibt es eine Möglichkeit, wie ich sie überzeugen kann, daß es leichter wird, wenn sie sich mal ein bißchen anpaßt? Ich weiß, jedes Kind ist verschieden, aber ich hab das Gefühl, jedes Kind kann sich etwas unterordnen, nur meine nicht, entweder die Kinder spielen das was sie will oder sie lassen es und sie spielt allein. Außerdem ist halt noch dieses ständige Provozieren, was es auch nicht einfacher macht. LG Ivonne


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Hallo Ivonne Sprechen Sie nach den Ferien mit der zuständigen Erzieherin über Ihre Beobachtungen und schlagen Sie ihr ggf. vor, dass sie Leonie zu konkreten, gemeinsamen Aktivitäten persönlich anspricht und mit viel Lob motiviert, damit sie sich nicht aus innerer Unsicherheit heraus allein in eine Spielecke zurückzieht oder aber die Kinder provoziert um zu zeigen, dass sie doch schon Etwas kann. Vielleicht können Sie sie zusätzlich an einer Interessengruppe teilnehmen lassen, in Der ihre Mitarbeit wirklich notwendig ist und ihre "Leistung" nicht in Frage gestellt wird: z.B. an einer musik. Früherziehung. Große Sorgen sollten Sie sich allerdings nicht machen, da Leonie bald selbst feststellen wird, wie sie Anerkennung von anderen Kindern bekommen kann. Bringen Sie sie bitte auch weiterhin -evtl. mit einem anderen Kind gemeinsam- in die Einrichtung und zeigen/sagen Sie ihr, wie gespannt sie schon darauf warten, wenn sie Ihnen mittags ein neues Lied, eine Bastelidee o.Ä. mitteilen kann. Liebe Grüße und: bis bald?


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