Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wiederholte Fragen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wiederholte Fragen

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn (3 Jahre) ist seit Juni im Kindergarten (9-15 Uhr). Die Trennung am Morgen läuft nach wie vor nur unter Tränen ab, die aber nach Aussagen der Erzieherin innerhalb kürzester Zeit versiegt sind. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass er eigentlich gerne dort ist, denn er ist am Nachmittag und Abend ausgeglichen und fröhlich, erzählt immer wieder, dass es ihm gefallen hat etc. Er hat beide Erzieherinnen sehr gern - zu einer hat er inzwischen eine sehr enge Bindung und hält sich den ganzen Tag sehr eng an sie. Alles in allem normal, denke ich. Allerdings hat er sich angewöhnt, mich auf dem Weg zum Kindergarten untentwegt zu fragen, ob ich ihn abhole. Mein "Ja" wird überhaupt nicht als Antwort wahrgenommen. Wenn ich seine Frage ignoriere, werden seine Fragen drängender und er fängt an zu weinen. Auch in einer anderen Situation hat er sich diese ritualmäßige Fragerei angewöhnt. Wir haben eine Zeitschaltuhr mit Nachlicht in seinem Zimmer installiert, das morgens um sieben Uhr angeht. Somit weiß er genau, wann er uns rufen darf, was auch super klappt. Abends beim Ins-Bett-gehen fragt er mich nun in in einer Tour, ob morgen das Licht angeht. Wenn ich ihm dann sage, dass ich die Zeitschaltuhr eingesteckt habe und das Licht sicher angeht, fragt er eine Minute später trotzdem wieder diesselbe Frage. Ich denke, dass diese Fragerei ein Sich-Versichern darstellt, dass ich auch wiederkomme, allerdings habe ich nicht den Eindruck, das ein unentwegtes Antworten und darauf Eingehen wirklich etwas bringt. Und wir sind schon ziemlich genervt! Wenn wir ihm sagen, dass wir jetzt auf weitere Fragen nicht mehr antworten, hört er trotzdem nicht auf und wird richtig drängend, wütend und aggressiv. Wie würden Sie mit der Situation umgehen? Schöne Grüße Katja


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Hallo Katja Antworten Sie Ihrem Sohn auf die Fragen nach dem Abholen ca. 1-3 mal mit: "Das weißt du doch!" Beim 4. Mal informieren Sie ihn dann, dass Sie ihm diese Frage bereits zig mal beantwortet haben und nun nicht mehr reagieren werden; da hilft ihm auch kein Weinen weiter! Handeln Sie bei anderen, ständig wiederholten Fragen in ähnlicher Weise, wenn Sie sicher wissen, dass er sich die Antwort selbst geben kann. Wird er wütend usw., weisen Sie ihn so gelassen wie möglich darauf hin, dass dieses Wütend-Sein ihm genauso wenig wie das Weinen weiterhelfen kann und nur Sie nervt, sodass Sie aus dem Zimmer gehen, sich nicht mehr um sein Rufen kümmern usw. Handeln Sie entsprechend konsequent, scheint diese Vorgehensweise zwar streng, ist aber meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, um Ihrem Sohn seine Grenze aufzuzeigen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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