Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie zur Freude bringen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie zur Freude bringen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich habe heute mal ein Problemchen mit meiner 6-jährigen Tochter. Sie ist im September zur Schule gekommen, dort läuft auch eigentlich alles sehr gut, sie macht gut mit, kommt gut mit und ist auch beliebt, wenn ich der Lehrerin Glauben schenken darf, was ich natürlich gern mache. Mein Problem ist, dass meine Tochter zu 90 oder sagen wir lieber 80 Prozent des Tages mit einem missmutigen Gesicht rumläuft und rummault. Ihr werden sehr viele Wünsche erfüllt, was auch damit zusammenhängt, dass die Großeltern bei uns im Hause wohnen. Aber bei den kleinsten Kleinigkeiten hängt die Kinnlade unten. Beispielseise wollte meine Tochter unbedingt mit mir Schlittschuhlaufen. Wir sind dann Freitagabend hin. Meine Tochter , die vor 4 Wochen auf den Dingern noch nicht mal annähernd stehen konnte, kann jetzt eigentlich schon ganz gut laufen, zwar noch nicht elegant aber ich bin schon recht stolz auf sie und inzwischen kann sogar ich manche Dinge von ihr abschauen. Dann war da ein Mädchen, die konnte sehr gut laufen, vorwärts, rückwärts, Drehungen usw. Schon war meine Tochter total deprimiert, dass sie nur noch in der Ecke stand und sagte: Ich kann sowieso nie so gut laufen etc. Ich versuche sie dann zu ermuntern, wie viel sie in den 4 Wochen schon gelernt hat. Keine Chance, der Abend ist verdorben. Genauso gestern Abend. Sie durfte mit mir zum Sport kommen, da ja Rosenmontag war und die Muttis die Kinder mitbringen durften. Meine Tochter war mit einem anderen Kind zusammen die jüngste. Es wurde Ball über die Schnur gespielt. Meine Tochter konnte eigentlich auch ganz gut mithalten. Dann aber warf sie einmal einen Ball gegen das Netz und der Abend war gelaufen. Das waren jetzt aber nur zwei Beispiele. Es gibt viele ... Wir loben unsere Tochter sehr viel. Aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass sie sich bei Nichtgelingen oder auch verlieren beim Spielen immer als Versager fühlt. Ich finde es schade, dass sie sich (und uns) immer mit solcher Maulerei den Tag versaut. Haben Sie eine Idee, wie ich sie zu mehr Freude animieren kann? Ratlose Grüße Pem


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Hallo Pem Bitte nehmen Sie Ihre maulende Tochter dann jeweils mitfühlend in den Arm und sagen Sie ihr, dass Sie ihr helfen werden, immer besser Schlittschuh` laufen, Bälle werfen zu können usw. und dass Sie zu Zweit ganz besonders stark sind und viel schaffen können, wenn sie nur nicht aufgeben! Vermutlich geht Ihrer Tochter Alles nicht schnell genug; hat sie gedacht: nun kommt sie in die Schule und kann rechnen, schreiben, lesen oder sie stellt sich auf die Schlittschuhe und kann gleich perfekt laufen. Zeigen Sie ihr möglichst nicht, wie sehr Sie genervt sind von dieser ewigen Maulerei; versprühen Sie Optimismus. Mehr können Sie leider meiner Meinung nach nicht tun. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, Du schreibst u. a.:" Wir loben unsere Tochter sehr viel"...kann es sein, dass Ihr sie viel zu viel lobt?! Für jeden Pubs muss man nicht loben, schon gar nicht bei Sachen, die selbstverständlich sind...vielleicht denkt sie bei all der Loberei, wie toll sie ist und was sie alles kann, und wird dann draußen damit konfrontiert, dass sie eben doch nicht soo toll und talentiert ist - das frustriert natürlich! Und gleichzeitig definiert sie sich vielleicht über Können und Erfolg - obwohl sie natürlich auch ohne das geliebt würde...Ist vielleicht keine direkte Hilfe, aber ein Denkansatz. Gruß Kati


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