Cedric
Guten Tag Frau Ubbens, Unsere Tochter wird bald 2 Jahre und hat ziemlich viele Wutanfälle. Sie schreit und weint sofort, wenn sie etwas nicht bekommt. Ich habe gelesen, dass das normal ist, aber mein Mann hat mich über die Häufigkeit etwas verunsichert. Sie weint und schreit bestimmt mindestens einmal die Stunde. Zb wollte sie sich nicht in ihren Stuhl setzen zum Essen sondern auf meinen Schoß. Sie hat bestimmt 45 min geweint und stand neben dem Tisch, während wir sie versucht haben zu beruhigen, etwas ignoriert und selbst gegessen haben. Erst als ich fertig war mit essen und ihre Puppe in den Hochstuhl gesetzt und ,,gefüttert,, habe, wollte sie hoch. Sie kippt ihren Becher um, wenn sie das Wasser/ die Milch nicht selbst in den Becher reinschüttet darf. Weint wenn sie keine Süßigkeit bekommt, Zähneputzen soll, gewickelt werden soll etc. Das zieht sich somit durch den ganzen Tag. Ist das noch normal? Wie sollten wir am Beispiel hochstuhl am besten reagieren? Ganz lieben Dank Cedric
Liebe Cedric, Kinder haben sehr unterschiedliche Charakterzüge. Dadurch sind die Häufigkeit der Wutanfälle von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Ihre Tochter ist sehr willensstark und möchte mit aller Macht ihren Willen durchsetzen. Dass sie das nur Kraft kostet und sie eigentlich viel mehr Zeit für schöne Dinge haben könnte, erkennt sie noch nicht. Möchten Sie, dass Ihre Tochter zu den Mahlzeiten im Hochstuhl sitzt, achten Sie darauf, dass sie auch wirklich Hunger hat. Dann ist die Motivation wesentlich größer, sich bereitwillig in den Stuhl setzen zu lassen, als ohne großen Appetit. Lassen Sie ggf. Zwischenmahlzeiten weg. Bei anderen Dingen können Sie versuchen, Alternativen anzubieten. "Einen Keks kannst du jetzt nicht bekommen, ich kann dir aber einen Apfel geben." So muss Ihre Tochter nicht über das Nein nachdenken, sondern kann sich Gedanken über die Alternative machen. Andere Dinge, die Ihre Tochter grundsätzlich nicht haben soll, wie beispielsweise Süßigkeiten, legen Sie außer Sicht- und Reichweite. Sind diese Dinge nicht präsent, wird auch nicht so oft danach gefragt. Haben Sie schon immer einen Becher mit Wasser parat stehen, so dass weder Ihre Tochter noch Sie einschenken müssen. Auch Milch schenken Sie schon ein, bevor der leere Becher auf dem Tisch steht und so, dass Ihre Tochter Ihnen nicht dabei zugucken muss. Zähneputzen und Wickeln etc. muss leider sein und das dann auch unter Protest. Bestenfalls kündigen Sie es kurz vorher an. "Du kannst das Buch noch zu Ende angucken, dann gehen wir ins Bad." Gehen Sie dazu auf Augenhöhe zu Ihrer Tochter und warten geduldig ab, bis das Buch zu Ende angeguckt ist. Nehmen Sie Ihre Tochter an die Hand und gehen gemeinsam mit ihr ins Bad. Natürlich muss Ihre Tochter auch lernen, Frust auszuhalten und es muss nicht alles durch Alternativen und außer Sicht legen von ihr abgewendet werden. Es werden trotz alledem noch genügend Situationen am Tag vorkommen, an denen Ihre Tochter lernen kann, den Frust auszuhalten bzw. mit Willenskraft / Schreien nicht alles durchsetzen zu können. Viele Grüße Sylvia
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