Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie verbessere ich unsere Einschlafsituation?

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Frage: Wie verbessere ich unsere Einschlafsituation?

Maggielein3

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Hallo Frau Ubbens, meine Tochter ist 4 Jahre alt und hat derzeit enorme Einschlafprobleme am Abend (sie macht schon lange keinen Mittagsschlaf mehr!). Auffällig ist, dass sie nach dem Abendessen, also wenn es heißt, sich bettfertig zu machen (ca. 19:10 Uhr), völlig aufdreht. Ich frage mich, ob es am Essen (neuer Energieschub, dabei bekommt sie nichts Außergewöhnliches) oder daran liegt, dass sie einfach nicht ins Bett will. Sie albert rum, verwickelt mich in Spiele und Zähne putzen und umziehen geht nur mit sämtlichen Ermahnungen, Drohungen etc. Wenn ich sage, dass ich runtergehe und erst wiederkomme, wenn sie soweit ist (ich schließe dann das Törchen hinter mir), lenkt sie häufig ein, fällt aber immer wieder in das „Albern/Spielen-Schema“ zurück. Als Abendritual gucken wir gemeinsam ein Buch und dann wird für 10 min bei gedämpften Licht massiert, wobei ich für die Massage den Wecker (Handy) stelle. Wenn ich dann das Zimmer verlasse (ca. 20-20:30 Uhr) und das Treppentörchen hinter mir schließe, bleibt sie nicht im Bett. Sie macht Purzelbaum im Bett, andere Kunststücke und ruft aufgeregt „Mama…einmal gucken, einmal noch“. Tue ich das nicht, wird sie meistens kurz panisch, schreit, rennt mir hinterher. Von Müdigkeit oder Runterfahren keine Spur. Oft macht sie sich auch die große Zimmerlampe an, was für mich auch o.k. ist (ich kann es sowieso nicht ändern, sie macht sie immer wieder an). Ich sage ihr dann sie solle im Bett bleiben, ich würde in 10 min noch einmal kommen, um ihr einen Kuss zu geben. In dieser Zeit spielt sie, geht aber nicht wieder ins Bett. Sie ruft und teilt häufig mit, was sie gerade tut, vergewissert sich, ob das o.k. ist, was sie tut (etc. Hose ausziehen). Mittlerweile antworte ich darauf nicht mehr. Sie fragt auch immer, wann die 10 min vorbei sind und ich wiederkomme (ich stelle mir tatsächlich den Wecker). Ich führe sie dann wieder ins Bett, aber sie macht keinen müden Eindruck. Sie lässt sich verschiedene Dinge einfallen, ich soll ihr ein Kuscheltier oder meinen Schlafanzug geben (alles um mich möglichst lange in ihrem Zimmer zu halten). Aus Verzweiflung habe ich mich dann die letzten Abende häufig dazu gelegt, da sie auch schon mal von „Angst alleine zu sein“, gesprochen hat. Leider kommt sie auch nur sehr schwer zur Ruhe, wenn ich neben ihr liege und ihre Hand halte. Manchmal bin ich auch wieder aufgestanden, da sie redet, ihre Beine durch die Luft fliegen lässt, mit den Tieren spielt etc. „sprich“ einfach immer noch nicht zur Ruhe kommt. Dann geht das Spiel von vorne los und die Panik bricht raus, wenn ich wütend das Zimmer verlasse. Schlafen tut sie derzeit erst kurz nach 22 Uhr (wenn ich daneben liege) und ist morgens entsprechend müde (ich muss sie wecken und sie ist äußerst ungehalten und frech). Ein Teufelskreis! Es ist übrigens so, dass sie ausreichend Bewegung am Nachmittag bekommt. Selbst, wenn sie 2h schwimmen war oder längere Strecken mit dem Rad zurückgelegt hat, ist der Ablauf kein anderer. Wenn ich ihr abends eine CD anmache, macht sie den CD-Player meistens wieder aus. Auch Hintergrundgeräusche aus dem EG helfen ihr nicht und lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Ich bin völlig ratlos und auch sehr verzweifelt über unsere Familiensituation. Viele Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Maggielein3, wie viele Stunden schläft Ihre Tochter tatsächlich? Lassen Sie sie morgens länger schlafen als vor der abendlichen Einschlafproblematik? Legen Sie Ihre Tocher in den kommenden Tagen erst um 21.30 Uhr hin. Wichtig ist, das große Licht bleibt aus und es wird im Bett geblieben. Bleiben Sie ggf. von außen an der Zimmertür und bringen Ihre Tochter sofort wieder ins Bett, wenn sie aufsteht. Natürlich können Sie auch entscheiden, bei Ihrer Tochter im Zimmer zu bleiben. Aber auch da gilt, dass sie liegen bleibt. Klappt das Einschlafen nach einer Woche schon besser? Dann ziehen Sie die Bettgehzeit um 15 Minuten vor. Nach einer Woche wieder 15 Minuten. Wichtig dabei ist, Ihre Tochter morgens nicht mehr länger schlafen zu lassen, sondern auch die Weckzeiten evtl. vorzuziehen. Viele Grüße Sylvia


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