Hallo Frau Schuster,
meine Tochter ist jetzt 9 Monate und schläft immer noch nur an der Brust ein, sei es Abends oder zum Mittagsschlaf. Vorhin, sie war sehr quengelig, hat sich ständig die Augen gerieben und gegähnt wie ein Weltmeister, dachte ich, jetzt versuchst du es nochmal mit einfach ins Bettchen legen. Aber Pustekuchen, sie lag wie ein Brett auf dem Rücken, den Kopf ganz weit nach hinten gestreckt und hat geschrieen wie am Spieß. Ich hab sie gestreichelt und versucht ihr ein Kuscheltier in den Arm zu legen aber daran hat sie einfach nichts, sie hat es sofort in eine Ecke des Bettes geschmissen. Hat sich im Bett hingesetzt und weiter ganz bitterlich geweint. Dann auf den Bauch gedreht, zur Seite, einfach in alle Richtungen und immer mehr geschrieen. Mein Streicheln und gut zureden, auch die Spieluhr ließen sie nur noch mehr schreien!!!
Ich hab das Ganze eine Stunde durchgehalten, Janina hat mal wieder gewonnen, ich habe sie aus ihrem Bettchen genommen und sie gestillt, sie war innerhalb von 2 Minuten weg.
Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr, ich habe jetzt schon mehrfach versucht
sie ohne Brust einschlafen zu lassen aber es ist ein einziger Kampf, den ich bisher immer verloren habe. Ich habe einfach keine Ausdauer mich stundenlang an ihr Bett zu setzen und sie nur heulen zu lassen. Ich weiß, daß wenn sie vielleicht nach 3 Stunden endlich schlafen würde, sie es nur aus Resignation und totaler Erschöpfung tun würde aber nicht weil sie gelernt hätte alleine einzuschlafen.
Davon abgesehen haben wir in der Nacht dasselbe Problem und sie dann einfach anzulegen ist eben die einfachste Methode. Aber es kann doch nicht auf Dauer so weitergehen!? Wird sie irgendwann von selbst alleine einschlafen, ich meine in 2 oder 3 Jahren oder so?
Biggi Welter von der Stillberatung schrieb mir, ich solle meiner Tochter Zeit lassen und wenn sie reif genug wäre, würde sich das Problem sozusagen von selbst erledigen. Kann ich mich darauf verlassen? Oder mache ich einen großen Fehler wenn ich so weiter mache wie bisher? Ich weiß es einfach nicht. Und die Meinungen der Experten sind eben auch verschieden. Man weiß nicht nach wem man sich richten soll. Man ist sich einfach total unsicher!!!
Ihre Meinung und vielleicht auch Rat würde mich dennoch auch interessieren.
Vielen lieben Dank!!
Herzliche Grüße
SASKIA
Mitglied inaktiv - 14.06.2001, 10:47
Antwort auf:
Wie stelle ich es nur an, daß sie endlich ohne meine Hilfe einschläft??
Hallo Saskia
Biggi Welter hat neben Ihren Erfahrungen als Expertin auch eine Menge eigene persönliche Erfahrungen als selbst stillende Mutter gemacht, sodass Sie sich auf Ihren Rat ganz sicher verlassen können.-
Wird für Sie selbst das Stillen allerdings eher zum Stress als zum Vergnügen, kann! die innige Beziehung zu Ihrer Tochter aber auch Schaden nehmen.
Bieten Sie Ihrer Tochter doch mal eine Alternative zu Ihrer Brust an, während Sie sie auf dem Arm halten. Dabei denke ich an einen Schnuller oder an ein Schnuffeltuch (T-Shirt mit Ihrem "Duft"?) Akzeptiert sie nach 2-3Tagen diese "Ersatz-Brust", wird sie hoffentlich ihr großes Saugbedürfnis auch auf genannte Weise befriedigen können. Schafft sie diesen Schritt auf Ihrem Arm, können Sie versuchen, sie mit den Hilfsmitteln in ihr Bett zu legen, während Sie weiter mit ihr sprechen oder singen. Das T-Shirt wird ihr nebenbei noch Ihre direkte Nähe simulieren, sodass Sie sicherlich bald immer kürzer neben ihrem Bett sitzen müssen.
Haben Sie viel Geduld und:
Bis bald?
von
Christiane Schuster
am 15.06.2001
Antwort auf:
Wie stelle ich es nur an, daß sie endlich ohne meine Hilfe einschläft??
Hallo Saskia,
ich hatte mit meinem jetzt 11,5 monatigem Sohn genau das gleiche Problem. Dann habe ich das Buch "Auch kleine Kinder haben großen Kummer" (Autor Thomas Gordon, Verlag Kösel) gelesen. Es ist wirklich sehr empfehlenswert (nicht nur bei Einschlafproblemen sondern generell) und hat überhaupt nichts mit irgendwelchen brutalen Methoden (z.B. Faber-Methode) zu tun!
Ich habe meinen Vincent, wenn er müde war, dann erst einmal in sein Bettchen gelegt (er hat dann genauso reagiert wie Dein Zwerg :o( ) - dann habe ich ihn herausgenommen, mich mit ihm in einen Sessel gesetzt (er dachte natürlich gleich, daß er wieder angelegt wird) und ihn einfach fest im Arm gehalten. Er hatte dann die Möglichkeit, sich erst einmal richtig auszuweinen. So schläft er jetzt immer noch ein (er weint aber nicht mehr, sondern genießt nur noch - wie beim Stillen) und ich hoffe, daß er bald ganz alleine in seinem Bettchen einschläft, wenn er meine Nähe nicht mehr so dringend braucht.
Ich kann Dir das o. g. Buch wirklich sehr empfehlen! Es gibt da bestimmte Halte-Techniken, die wirklich Sinn machen und auch den gewünschten Erfolg haben! Außerdem wird beschrieben, wie lange die Kleinen ungefähr weinen und was man machen sollte, wenn sie sich wehren etc.
Viel Glück und liebe Grüße
Birgit & Co.
Mitglied inaktiv - 15.06.2001, 12:32
