Ich fühle mich mit den Trotzanfällen meiner 3-jährigen Tochter überfordert. Gut wäre sicher, ich könnte ruhiger bleiben. Beispiel heute: Der Morgen verläuft zunächst ruhig. Sie hat ausgeschlafen, im Bad mitgemacht, sich allein angezogen, gemeinsames Frühstück. Dann ein kleiner Auslöser: Sie wollte die Stiefel allein anziehen, was nicht so geklappt hat. Dann habe ich nach ca. 10 Minuten die Stiefel zugemacht, was ja aber gegen ihren Willen war. Dann folgte eine halbe Stunde Gekreische. Meine Worte wie "Du lernst noch die Stiefel anzuziehen, aber heute musst Du Dir helfen lassen" schien sie nicht zu hören. Da waren wir schon spät für den Kindergarten dran und der 8 Monate alte Bruder war auch quengelig. Ich habe sie dann mit etwas Mühe gegen ihren Willen angezogen und die Treppe runtergetragen und auf das Buggyboard gestellt. Da saß sie dann noch eine Weile draußen auf der nassen Strasse und hat sich geweigert aufzustehen. Gekreische ging unvermindert weiter. Nachbarn haben auch schon rausgeschaut. Irgendwann hatte ich dann auch gar keine Geduld mir und habe auch geschrien und habe sie grob hinter mir hergezogen. Eine weitere halbe Stunde später waren wir dann im Kindergarten - schweißgebadet. Ich finde es ganz schlimm, dass ich dann nach einiger Zeit selbst nicht mehr ruhig bleibe. Zunächst versuche ich immer mit ihr zu reden und/oder das Ende des Trotzanfalls einfach abzuwarten Manchmal geht das aber nicht. Ich fühle mich der Situation dann machtlos ausgeliefert und meine Tochter vermutlich auch. Wie sollte ich reagieren? Woran liegen die vielen schlimmen Trotzanfälle? Ist der Tag zu stressig? Außer Kindergarten sind wir oft auf dem Spielplatz, manchmal einkaufen, manchmal besuchen wir gleichaltrige Freunde in der Nähe. Am Wochenende gibt es oft ein Treffen mit den Großeltern, manchmal schauen wir auf einem Bauernhof Tiere an. Aus meiner Sicht alles kleine Unternehmungen. Oder braucht sie mehr Aufmerksamkeit? Seit ihr Bruder da ist, steht sie nicht mehr im Mittelpunkt. Wenn er schläft, spiele ich bewusst auch mal allein mit ihr. Das beschränkt sich aber auf höchstens eine halbe Stunde am Tag. Abends hat sie auch eine kurze Zeit, in der sich Papa um sie allein kümmert. Haben sie Tipps für mich?
von Halluzinelle von Tichy am 26.03.2015, 12:52