Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie sollen wir mit mit unserem Zuckersüßen Terroristen umgehen????

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie sollen wir mit mit unserem Zuckersüßen Terroristen umgehen????

BabyHannah

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Unsere Tochter ist jetzt 2,8 Jahre alt. Sie geht seit Anfang August in die Kita, bleibt aber bis jetzt nur bis nach dem Mittagessen, da sie auf keinen Fall im Kindergarten schlafen möchte und wir ihr die Zeit geben wollen. Ansonsten klappt es schon relativ gut. Allerdings dreht die kleine Maus zuhause "total durch". Sie macht grundsätzlich genau das Gegenteil von dem um was wir sie bitten und wenn wir sie dann zum Beispiel auf den Arm nehmen schreit sie "AUA". Als Beispiel; Wir haben "abgemacht" dass sie zwar nicht in der Kita schlafen muss, wir aber nachdem ich sie abgeholt habe als erstes nach Hause fahren und sie ihr Mittagsschläfchen zuhause macht - wir haben es auch ohne Mittagsschlaf versucht, aber seitdem sie in den Kindergarten geht braucht sie Diesen GANZ dringend und wenn sie dann eingeschlafen ist müssen wir sie wecken da sie ansonsten 3+ Stunden schläft und dann Abends nicht ins Bett will. Nun zu einer typischen Situation: Wir sind nach der Kita zuhause angekommen und ich erklärte ihr, dass wir jetzt nach oben gehen da wir ein Mittagsschläfchen machen müssen (WIR, da ich mir ihr im Bett liege bis sie eingeschlafen ist). Da fing das Drama schon an. Nachdem ich es ihr, wie jeden Tag, erkläre dass wir jetzt schlafen gehen, da sie sehr müde ist (was sie zwischendurch immer wieder sagte) rannte sie vor mir weg. Irgendwann habe ich sie mir geschnappt und habe sie nach oben ins Schlafzimmer getragen, sie schlug um sich und brüllte..... AUA AUA ...... Ich habe ihr auf keinen Fall weh getan ( wenn jemand einen Grund zum Aua sagen gehabt hätte wäre ich das gewesen)!!!!! Und das schrie sie bis ich sie ausgezogen hatte. Es war so schlimm, dass ich dachte jemand ruft, mit Recht, gleich die Polizei. Als sie dann ausgezogen war meinte sie:"Ich bin todmüde", 10 Minuten später schlief sie. Und das macht sie jedes mal, dieses "AUA AUA!!!!" -Hanna rennt wehrend der Fahrt in der S-Bahn rum und wir halten sie, nach langem erklären irgendwann fest - AUA! - Hanna läuft grinsend Richtung Strasse, wir halten sie fest - AUA! Ich bin wirklich verzweifelt! Wir haben unserer Tochter noch nie weh getan und werden das auch niemals tun, aber manchmal gibt es Situationen da müssen wir sie festhalten, um sie zu schützen oder um eben konsequent zu sein. Ich vermute dass sie gemerkt hat, dass wir wenn sie "Aua" schreit immer zusammengezuckt sind. Wir lieben unser Kind unendlich, wissen aber einfach nicht wie wir mit diesem Verhalten umgehen sollen. Wir lesen immer was von "Konsequenz" aber was genau bedeuten das auf mein Beispiel bezogen? Wir wollen nicht dass sie auch nur denkt, dass wir ihr weh tun...


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe BabyHannah, für Ihre Tochter ist das AUA-Sagen ein Spiel. Sie zeigen eine deutliche Reaktion (Zusammenzucken, Besorgnis, Beschwichtigungsversuche), auf die Hannah wartet. Diskutieren Sie nicht mit Ihrer Tochter über die Dinge, die Ihnen wichtig sind. Beispiel: Sie soll mittags schlafen, dann wird sich auch hingelegt. Sie müssen ihr nicht erklären, dass sie doch müde ist oder Sie es doch so abgesprochen haben. Evtl. können Sie den Mittagsschlaf aber auch in eine Mittagsruhe umwandeln, mit leiser Musik und Ausruhzeit. Vermutlich wird Ihre Tochter dabei von selbst einschlafen. Solange Ihre Tochter ein Spiel daraus macht, zur Straße zu rennen, nehmen Sie sie konsequent an die Hand, sobald Sie das Haus verlassen. In der S-Bahn darf Hannah neben Ihnen sitzen bleiben. Die Blicke der anderen, wenn Hannah protestiert, sollten Sie übersehen. Nach einigen Malen können Sie die Regeln wieder leicht lockern. Da Sie auf das AUA-Spiel nicht mehr eingehen bzw. nicht mehr wie "gewünscht" reagieren, ist es für Hannah nicht mehr so attraktiv wegzulaufen etc. Viele Grüße Sylvia


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