Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

wie setzt man sich am besten durch

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: wie setzt man sich am besten durch

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Hallo Frau Schuster, wir wohnen nunmehr seit einem halben Jahr in unserem neuen Haus. Alina geht ja schon seit letzten September hier in den Kindergarten und ansonsten haben beide Kinder hier viele Kontakte in der Nachbarschaft gefunden. Sie sind auch - was sie früher nie konnten - viel draußen, spielen und toben mit den anderen Kindern oder haben Besuch hier zu Hause. Eigentlich dachte ich, daß sie dadurch ausgeglichen wären, aber seit Wochen habe ich arge Probleme mit beiden. Alina (4 Jahre) gibt nur noch freche Antworten, verdreht die Augen, schneidet Grimassen, schreit mich an, hört nicht, tut nie, was ich sage, etc. Bei Fabian (2,5 Jahre) ist es ähnlich. Er gibt zwar keine frechen Antworten, aber er haut viel, schreit nur rum, nörgelt den ganzen Tag, etc. Er spricht so gut wie nie in einem normalen Ton mit uns. Selbst wenn er nur trinken möchte, wird das quengelnd gesagt. Das war eigentlich schon immer so und viele haben uns auch schon angesprochen, warum wir immer so ein schlecht gelauntes Kind haben. Er kann auch anders, aber das ist eher selten und andere bekommen das kaum mit. Mich macht das langsam völlig fertig. Ja ... ich habe mir das Haus und 2 Kinder ausgesucht, aber im Moment komme ich nicht damit klar, den ganzen Tag nur aufzufräumen (dazu bekomme ich sie nämlich auch nicht), zu putzen (was bei einem Neubaugebiet recht oft ist) und dabei nur freche und launische Kinder zu haben. Ich möchte gerne mal keine Nörgelei und freche Antworten hören und ich wüßte gerne mal, wie man ans Ziel kommt, ohne sich die Seele aus dem Leib zu schreien. Ich habe es mit gutem Zureden probiert, mit Erklärungen, etc. ... hier reagiert eigentlich nur dann einer von den beiden, wenn man total anfängt zu brüllen oder sogar nur dann, wenn man ihnen androht, daß sie etwas auf den Po bekommen. Leider passiert das auch manchmal. Ich bin nicht stolz darauf, aber manchmal der einzige Weg ans Ziel. Dies würde ich gerne ändern, aber ich weiß einfach nicht wie. Erst heute habe ich Alina wieder erklärt, wie fertig mich das macht, daß es mir nicht gefällt, daß ich so ausflippen und so schreien muß. Aber es hält noch nicht einmal ein paar Stunden an. Ich bin froh, daß ich ca. 4 die Woche beim Sport bin (Kinder in der Kinderbetreuung bzw. beim Papa), damit ich mich da etwas abreagieren kann. Trotz dieser Auszeiten packe ich es im Moment nicht. Von einigen höre ich im Moment (besonders bei Alina im Kiga), daß die Kinder so schwierig sind. Wie verhält man sich denn da? Wie kommt man trotzdem ans Ziel? Was kann ich machen, damit Fabian normal mit einem spricht und nicht ständig nur quatscht und nörgelt und auch mal hört, was ich sage? Eigentlich wollen wir im August auch unser 3. Baby. Es ist noch ein absolutes Wunschbaby, aber im Moment frage ich mich, wo ich die Nerven hernehmen soll. Größer soll der Abstand aber auch nicht werden und ganz ehrlich ... den idealen Zeitpunkt gibt es ja nie und solche Phasen wie oben wird es wohl auch immer geben. Ich möchte einfach lernen, besser damit umzugehen und diese Situationen zu meistern, damit wir ALLE es besser haben. Aber wie??? LG Anja mit Alina & Fabian :-).


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Hallo Anja Auch bei den vielen, von Allen erwünschten Freiheiten, die der Umzug mit sich gebracht hat, werden die Beiden vermutlich nicht genug gefordert. Achten Sie doch bitte mal auf einen noch geregelteren Tagesablauf, mit festgelegten Aufträgen für jedes Familienmitglied. Müll heraustragen, Tisch abdecken, Kissen aufschütteln... können auch schon Kleinkinder.- Gleichzeitig informieren Sie Beide darüber, dass Sie auf ein unbegründetes Nörgeln, sowie auf absichtlich freche, unpassende Antworten gar nicht mehr reagieren werden. Wird eines der Kinder grundlos wütend und beginnt mit Gegenständen um sich zu werfen, erhält er eine Zusatzaufgabe, die er -wenn nicht freiwillig- mit Ihrer Hilfe zu erledigen hat, da er scheinbar ja nichts mit sich anzufangen weiß außer "dummes Zeug" anzustellen! Handeln Sie bitte konsequent und lassen Sie sich ggf. helfen, um zwischendurch selbst einmal mehr "auftanken" zu können. Je klarere und konsequent einzuhaltende Regeln Sie begründen und aufstellen -die Kleinen warten geradezu darauf-, umso erträglicher und zufriedenstellender wird der Alltag für ALLE Familienmitglieder und auch für ein 3.Kind:-)) Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo, heute war wieder ein gutes Beispiel von Fabian. Er wird wach, kommt zu uns ins Bett und dort schmusen wir alle. Man könnte also meinen, er hat einen guten Start in den Tag. Dann duscht er noch mit uns und dann geht es los. Er "will" trinken. Das wird schon blökend gefordert. Mein Mann geht mit ihm runter, macht aber erst die Rolladen hoch. Fabian fängt wieder an rumzuknatschen, fordert sein Trinken ein und wird grantig. Mein Mann sagt ihm, daß er sofort etwas bekommt. Es geht nicht schnell genug und Fabian haut mit einem Spielzeugauto auf unseren Türrahmen ein, der nun Macken hat. So geht es immer. Er hat meistens ein Spielzeug in der Hand und haut herum (egal ob Menschen oder Möbel), sobald ihm etwas nicht paßt, es nicht schnell genug geht etc. Mein Mann war darüber so wütend, daß er ihm gesagt hat, daß er ins Zimmer gehen soll (als "Strafe"). Dort blieb er nicht ... behauptete sofort, er wäre lieb, aber er quengelte und nörgelte und schrie weiter. Also wurde die Tür abgeschlossen. Ist nicht toll, aber die einzige Möglichkeit, daß er im Zimmer bleibt und irgendeine Konsequenz muß sein Verhalten doch haben. Schlagen wollen wir ja nicht (auch wenn es mir doch mal passiert, aber meinem Männe nie). Wir holen ihn wieder raus und ich habe weiter Theater, in anzuziehen. Nur Genöle, er sagt dann ständig, er wäre müde, dabei ist er ja gerade erst aufgestanden und die Nacht hat er durchgeschlafen. Es gibt weiter Theater, weil er fernsehen will ... wir haben die Regel haben daß es vormittags kein Fernsehen gibt. Dann will er Schokolade und auch das gibt es vor dem Frühstück nicht. Wir halten uns daran, aber damit ist der Tag schon für mich gelaufen, weil ich seit dem Aufstehen ein launisches Kind habe. Warum ist er immer so unzufrieden und so zerstörerisch? Ständig tut er anderen weh und macht Sachen kaputt. Erklären hilft einfach nichts. Was kann man da bloß tun? LG Anja :-).


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Hallo Anja, kann mir vorstellen, wie Dich das ganze nervt. Zu der Quengelei und Nörgelei versuch doch mal folgendes: Sag einfach (falls du das schaffst, in gaaanz ruhigem Ton) zu ihm, dass du leider nicht ein Wort verstehst, wenn er so quengelt und er möchte doch bitte "deutlich und in normalem Ton" mit dir reden. Dann würde ich meine Ohren so lange auf Durchzug schalten, bis er vernünftig redet. Dann aber sofort seinen Wunsch erfüllen, ihn sozusagen belohnen, dass er so schön sprechen kann. Versuchs doch mal, bei uns hat das nämlich Wunder gewirkt. Gruß Sissi


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