Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

wie reagieren?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: wie reagieren?

Mitglied inaktiv

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ich hatte heute wieder mit meinem sohn (5,5 jahre) streit. es ging wie immer um eine kleinigkeit, daraufhin musste er ins zimmer – schlafenszeit – alleine schlafen gehen ohne zähne putzen, lesen, usw. er schimpfte mich: depperte, alte oma, usw. nun aber auch schon: er will, dass ich tot bin, mich tot machen, … oder er will tot sein. die tür fetzte er ein paar mal zu, dass das haus wackelte. dann fing er zu weinen und zu spucken an, als ich nicht reagierte, lachte er hämisch und weinte zugleich. ich habe ihm als konsequenz seine lieblings-schuhe versteckt. jetzt frage ich mich, er ist 5 – wie wird das, wenn er 12 oder 15 ist? ich drohte ihm schon, wenn er mich tot haben will, muss ich mich fürchten und die polizei rufen. es heißt dann immer: man soll sein kind immer lieben, auch dann wenn er auszuckt. aber mittlerweile kommt mir vor als denkt er sich, er kann ohnehin machen was er will, ich habe ihn immer lieb und vertrage mich immer wieder mit ihm – spätestens nachdem er sich beruhigt hat. mir kommt vor, er testet aus, was muss er alles tun, damit ich ihn nicht mehr lieb habe? was will er von mir? ich würde ihn gerne einmal drei tage ignorieren! mir reicht es. morgen zum frühstück soll ich alles vergessen haben? wie kann ich besser reagieren? wie verhalte ich mich beim spucken, hämisch lachen, schimpfen und mich tot haben wollen? er macht so lange, bis ich reagiere (auch wenn es nur eine konsequenz ist, die ich ausspreche) und nach einer stunde ist wieder alles vergessen und alle haben sich wieder lieb? schön langsam brennen sich diese situationen in mein gehirn ein und ich kann es nicht mehr vergessen. danke für ihre mühe, das zu lesen!


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Hallo Ratsuchende Bitte berücksichtigen Sie stets, dass Ihr Sohn noch ein KInd und kein kleiner Erwachsener ist. Er handelt meist sponan ohne gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachzudenken und setzt seine bisherigen Erfahrungen ein, um Ihre umgehende Aufmerksamkeit zu erhalten, damit er Ihnen seine jeweilige Stimmung mitteilen kann. Bitte weisen Sie ihn bei einem Fehlverhalten auf eine möglichst LOGISCHE Konsequenz möglichst gelassen hin. Er fühlt sich sonst noch weniger akzeptiert und geliebt, was sein Verhalten eher noch verstärken wird. Reagieren Sie z.B. betont gelassen mit Einer der Infos, dass er wohl noch ein kleines Baby ist, wenn Sie eine Oma sind. Depperte sind krank im Kopf und können ihn nicht zu freunden fahren, ihm kein Essen kaufen, ihm nicht helfen usw. Was es bedeutet tot zu sein scheint er nicht zu wissen, da er sonst auf diese Weise nicht mit Ihnen sprechen würde. Je weniger Sie auf seine "Ausraster" eingehen umso schneller wird er das Interesse an diesem Verhalten verlieren. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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