Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, unser Sohn (3 1/2 Jahre)reagiert in letzter Zeit fast nur mit NEIN (ich will keine Hände waschen, ich will mich nicht anziehen, ich will nicht aufräumen, ich will nicht von Papa gewaschen werden ...). Er war jetzt auch eine Woche krank und zu Hause und wir konnten nicht viel "unter Kindern" sein. Ich selbst war auch sehr gereizt tageweise und habe dann auf seine in dieser Zeit gehäuften Brüllattacken (wenns mal nicht nach seinem Willen ging) auch nicht so gut reagiert und ihn auch angeschrien. Hinterher tat es mir natürlich leid ... Hat sich mein Verhalten/meine Gereiztheit auch auf ihn übertragen? Wie soll er sehen, dass er mit Schreien nichts erreicht, wenn man selber schreit? Noch ein Beispiel: Heute mittag kamen wir von draußen und er wollte keine Hände waschen. Er schnappte sich gleich sein Schwert und Schild und wollte Ritter sein. Meine Versuche (z.B. Ritter haben auch gern saubere Hände u.ä.) haben ihn gar nicht interessiert. Ich habe mich dann kurzzeitig von ihm abgewendet, aber dann nahm ich ihm sein Schwert und Schild ab und sagte, er bekäme es nach dem Händewaschen wieder -das war schlimm: er schrie (und biss mir sogar in die Hand, was er noch nie gemacht hat) und war darüber so wütend. Das dauerte so 20 min.!!! Ich bin ruhig geblieben, aber irgendwann konnte ich auch nicht mehr das Geschrei hören und hab ihn ins Bad getragen und seine Hände unter lautem Protest gewaschen (war das richtig? eigentlich doch nicht, oder?) und natürlich auch laut geschimpft. Nach einiger Zeit hat er sich dann beruhigt. Sein Schwert und Schild habe ich nicht gegeben, weil er sich ja nicht selbst gewaschen hat. Hinterher habe ich mich nur gefragt, ob es von mir richtig war, auf das Händewaschen zu bestehen, dass er so brüllen musste??? Mache ich mir da "das Leben" selbst zu schwer? Ich bin dann manchmal auch sehr unsicher über meine Reaktion ... Vielen Dank für Ihren Rat!
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Da Kleinkinder sich sehr stark am Verhalten ihrer Bezugspersonen orientieren, wird sich Ihre Gereiztheit auf Ihren Sohn übertragen haben, der sich dadurch weniger akzeptiert und geleibt gefühlt haben wird. Versuchen Sie, ein NEIN und ein Schreien von vorneherei zu vermeiden, indem Sie einen Anreiz schaffen, sich die Hände zu waschen, sich anzuziehen, aufzuräumen usw. So darf er z.B. nur mit sauberen Händen in den Adventskalender greifen, sich an den Tisch setzen; zum Anziehen wird gesungen: "Jetzt zieht Hampelmann sich seine Hosen,... an und das Aufräumen wird zu einem gemeinsamen, lustigen Wettspiel. Damit Sie selbst entsprechend gelassen reagieren können, rate ich Ihnen, für sich selbst eine regelmäßige Auszeit zu organisieren. Während dieser Zeit kann Ihr Partner, ein Babysitter, eine Tagesmutter o.Ä. Ihren Sohn betreuen. Weisen Sie Ihren Sohn nach einer KURZ begründeten Bitte ggf. auf möglichst logische Folgen hin, wenn er sich Ihnen absichtlich widersetzt. Loben Sie auch immer mal wieder sein Können, seine Selbständigkeit und seine Hilfsbereitschaft. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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