Lausbub2010
Hallo u. guten Abend, heute muss ich mich auch einmal mit einer Frage an Sie wenden. Es geht um unseren 3,5jährigen Sohn, der uns gerade wirklich Kummer macht. Er ist ein süßer, aufgeweckter Kerl, seit Sommer im Kindergarten und er ist natürlich unser ganzer Stolz. Doch leider flippt er seit einigen Wochen ständig aus. Wir hatten im letzten Winter schon mal so eine Trotz- und Motzphase, die uns schon viel abverlangt hat, aber jetzt ist es noch mal doppelt so heftig. Er flippt von jetzt auf gleich aus, (für uns) ohne Grund. Es müssen nur zwei Legosteine nicht passen, schon haben wir Alarm und die Sachen werden durch die Gegend geworfen. Nimmt man das dann weg, gibt es ein riesiges Geschrei. Aber damit könnten wir noch irgendwie umgehen, würde er nicht auch noch bei der kleinsten Angelegenheit anfangen zu treten und zu hauen. Er gerät richtig in Rage und lässt sich nur schwer wieder einfangen. Wir haben es laut und leise versucht, mit reden, mit erklären, mit ignorieren - es nutzt nix. Er dreht total durch. Wenn er dann wieder normal ist, dann entschuldigt er sich und sagt, dass er das nie wieder machen möchte. Bis zum nächsten Mal. Natürlich sind wir dann immer "blöd", "dumm" und "gemein" zu ihm. Im Kindergarten gibt es keine Auffälligkeiten. Mit einem Kind kommt er nicht klar, aber das ist ja normal, man kann ja nicht alle mögen. Wenn er mittags heim kommt, dann muss er erst mal Dampf ablassen, soweit alles verständlich. Dass er spontan handelt, auch noch zu verstehen, schließlich ist er auch noch klein, aber langsam bin auch ich total dünnhäutig geworden. Ich will so überhaupt nicht sein, aber wir haben uns ständig in der Wolle und ich bin nur noch am schimpfen. Wie kann man ihm begreiflich machen, dass es nicht geht?? Er ist sprachlich sehr weit, stellt unglaublich logische Zusammenhänge her, scheint auch zu verstehen, dass es uns traurig macht, aber im nächsten Moment schießt ihm irgendwas quer und schon geht es wieder rund. Besonders schlimm ist es, wenn er müde ist und/oder seinen Willen nicht bekommt. Und müde ist er seit dem Kindergarten ständig. Eigentlich müsste er mittags schlafen, aber wenn wir ihn hinlegen, dann haben wir abends bis mindestens 22 Uhr Programm. Egal, ob er mittags ne halbe oder ne Stunde geschlafen hat. Im Moment drehen wir uns mit allem im Kreis. Haben Sie einen Tipp? Viele Grüße A
Liebe A (Lausbub 2010), Phasen der Ungeduld kommen immer mal wieder bei kleinen Kindern. Klappt etwas nicht, ist Ihr Sohn wütend auf sich selbst und kann diese Wut noch nicht adäquat verarbeiten. Sie schreiben, dass er nach dem Kindergarten erst einmal Dampf ablassen muss. Kann er sich dafür ein wenig auspowern? Läuft er nach Hause oder fährt Laufrad oder wird er mit dem Auto gefahren? Geben Sie ihm die Möglichkeit sich ein paar Minuten an der frischen Luft zu bewegen, sei es auch nur ein kleines Wettrennen vom Auto bis zur Tür o.ä.. Das nimmt schon mal ein wenig aufgestaute Energie (die sich zu leicht in Wut umwandeln lässt). Die Müdigkeit tut ihr übriges. Wandeln Sie den Mittagsschlaf doch in eine Mittagsruhe um. Lesen Sie Ihrem Sohn etwas vor oder er hört sich eine Geschichte von CD an. So kann er neue Kraft tanken ohne geschlafen zu haben. Als weiteres können Sie ihm ein Wutkissen reichen, wenn seine Wut ihn überkommt, an dem er sich austoben kann. Üben Sie das in einem ruhigen Moment. Zeigen Sie Ihrem Sohn, wie er darauf schlagen, treten oder beißen kann. Viel Bewegung hilft in der Regel auch. Gehen Sie viel nach draußen und lassen ihn rennen etc. Viele Grüße Sylvia
Lausbub2010
Vielen Dank für Ihre Antwort, liebe Frau Ubbens. Unser Sohn wird nach dem Kindergarten mit dem Auto abgeholt. Zum Laufen ist es einfach zu weit. Aber i.d.R. sind die Kinder die letzte halbe Stunde draußen im Garten (er hat ohnehin nur einen Vormittagsplatz). Bei uns kann er auch noch mal raus gehen, wenn er will. Oft lege ich mich nach dem Mittagessen mit ihm hin (wenn ich nicht arbeite) und lese ihm was vor. Leider konnte ich noch nicht wirklich merken, dass es ihn entspannt. Egal, ob mit oder ohne lesen, im Moment sind wir spätestens abends ein Knäuel. Das mit dem Kissen könnten wir mal versuchen; mein Mann wollte ihm schon einen kleinen Sandsack ins Zimmer hängen :-)! Wenn ich die zahlreichen Einträge lese, dann befinde ich mich zwar in guter Gesellschaft und im Freundeskreis ticken die Kleinen alle ähnlich, aber das macht es natürlich nicht besser. Wahrscheinlich hilft nur Geduld und das Wissen, dass es eine normale Phase ist..... Viele Grüße
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