kinderwunsch83
Hallo Frau Ubbens, unser Sohn ist 4 1/2 und rastet mehrfach täglich wegen jeder Kleinigkeit aus. Ganz schlimm ist es wenn er auf die Toilette soll (nachts braucht er leider noch die Windel). Er ist tagsüber eigentlich trocken (und möchte auch keine) aber kriegt Wutanfälle bis 20-30 Minuten und schlägt auf alles und jeden weil er nicht gehen möchte. Allerdings müssen wir ihn oft drauf hinweisen die Toilette zu benutzen da er zu faul für den Toilettengang ist. Er sagt er muss nicht, pullert dann ein, verschweigt es und läuft weiter mit nassen Sachen rum ohne das es ihn stört. Wenn wir ihn dann umziehen dann flippt er wieder aus. Generell meckert und schreit er täglich z.B. wegen aufräumen, warten müssen oder er nicht sofort etwas zu trinken/essen bekommt. Hinzu kommt seit kurzem das er sauer ist wenn ich mal meinen Mann (sein Papa) oder Bruder in den Arm nehme obwohl er auch viel Liebe bekommt. Ich habe ihn um die Wut rauszulassen Kissen zum draufhauen angeboten oder stampfen auf den Boden aber es reicht nicht, er macht dann alles kaputt oder versucht es. Nähe lässt er nicht zu im Wutanfall ebenso wird er noch hysterischer wenn ich ihn allein ausbocken lasse und im Nachbarzimmer warte da er so laut kreischt das wir Ohrenschmerzen bekommen. In der Kita geht er auf die Toilette und hat auch keine Wutanfälle, ist ein freches Kind sagt man mir. Er war früher ein Sonnenschein, jetzt erzählt er davon wie er andere töten oder ins Gesicht boxen will, wir wissen nicht woher es kommt. Wie können wir in solchen Fällen reagieren? Vielen Dank und viele Grüße
Liebe kinderwunsch83, Ihr Sohn testet seine Grenzen sehr stark. Um ihn in dieser Hinsicht zu unterstützen helfen klare Strukturen. Bieten Sie Ihrem Sohn einen festen Tagesablauf mit möglichst immer gleichen Regeln. Beispielsweise geht es morgens nach dem Aufstehen immer erst gemeinsam ins Bad zur Toilette und zum Anziehen. Danach gibt es Frühstück usw.. Wecken Sie Ihren Sohn frühzeitig, damit für den Toilettengang genug "Wutzeit" eingeplant werden kann und Sie nicht in Zeitnot geraten. Insgesamt sollten Sie viel Zeit für die unterschiedlichen Dinge einplanen, damit Sie Ihren Sohn nicht hetzen müssen oder/und selbst in Stress geraten. Schenken Sie Ihrem Sohn immer wieder ungeteilte Aufmerksamkeit und betiteln es auch so. "Jetzt spielen nur wir beide Memory" oder "Nur wir beide gehen jetzt einkaufen." Ihr Sohn darf das Gefühl verstärkt bekommen, dass auch er alleine wichtig ist. Bzgl. des Einnässens ist die Frage, wie häufig es vorkommt. Täglich? Mehrfach täglich? Wenn es in der Kita ohne Aufforderung klappt, wäre Ihr Sohn auch zu Hause in der Lage es zumindest meist zu spüren, wenn er muss. Als Konsequenz gibt es die Windel/Pants zurück oder er darf sich mit Ihrer Unterstützung waschen und umziehen. Halten Sie seinen Protest aus und reden nicht viel. Nehmen Sie ihn an die Hand und gehen gemeinsam ins Bad. Sitzen Sie seine Wut ggf. kommentarlos aus. Versuchen Sie, die Wutanfälle Ihres Sohnes zumindest vorübergehend zu begleiten, in dem Sie zwar mit im Raum bleiben aber keinen Körperkontakt suchen und auch nicht versuchen, beruhigend auf ihn einzugehen. Gehen Sie Ihrer Tätigkeit nach und sind einfach ohne Worte in seiner Nähe. Kann er sich nach ein paar Malen schneller beruhigen und wird vielleicht auch nicht mehr ganz so laut? Wie ist es, wenn Sie mit Ihrem Sohn draußen sind? Meist sind die Kinder dort wesentlich ausgeglichener. Ist das bei Ihrem Sohn auch so? Dann kann viel Zeit an der frischen Luft eine Entspannung für alle Familienmitglieder bedeuten. Ihr Sohn lernt unbewusst, dass er gar nicht so wütend werden muss und Sie müssen nicht mehr so oft die Wut aushalten. Probieren Sie gerne aus, in der nächsten Zeit sehr viel Zeit draußen zu verbringen. Viele Grüße Sylvia
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