Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie mit Tochter 14 J. umgehen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie mit Tochter 14 J. umgehen

Ausa2219

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Hallo Frau Ubbens Meine älteste Tochter 14 Jahre ist voll und ganz in der Pubertät. Ich hab zum Glück mit ihr keine Schwierigkeiten wenn sie aus geht, da konnte ich ihr bisher gut vertrauen nur habe ich das Gefühl, dass wir uns "auseinander" leben und nur noch streiten. Aus täglichen Lapalien werden in Kürze große Themen. Sie macht gar nix im Haushalt, mal kurz in den Supermarkt reinspringen oder Brot vom Bäcker holen ist zu viel erwartet, sie steht sehr spät in den Ferien und an Wochenenden auf ca 11 Uhr oder 12 Uhr, meint dann sie hat keine Zeit da sie mit Freundinnen verabredet ist. Zuvor stylt sie sich ungelogen 2 Stunden oder länger im Bad und hinterlässt die Räumlichkeiten schmuddelig bsp es liegen ihre Haare im Waschbecken oder in der Haarbürste rum uvm. Ich habe schon leere Flaschen / Dosen, getragene Unterwäsche in ihren Schubladen gefunden und noch viel ekelhafteres was ich lieber nicht öffentlich erwähnen sollte. Sie hat auch ein Kaninchen seit 6 Jahren, mittlerweile wird gar nicht mehr geputzt oder gepflegt alles bleibt an mir hängen, alles nervt oder andere, in dem Sinne ich, sind Schuld. Ich darf mir so oft verletzende Sätze anhören, dass ich komisch bin und ich mich nicht wundern bräuchte, dass ich früher gemobbt wurde oder das sie wegen mir nicht kochen kann ( sie hat nie lust und zeit wenn ich hilfe brauche) sie möchte dann kochen lernen wenn ich abends todmüde bin bzw alles aufgeräumt habe, kompromissbereitschaft sind bei meiner Tochter unerwünscht es muss so laufen wie sie es möchte. Umarmungen gibt es lange nicht mehr das würde sie einengen was ich dann auch akzeptiere. Ich habe noch 2 jüngere Kinder, meine jüngste wird bald acht und momentan auch sehr schwierig, sie gibt mir jedoch wieder viel zurück indem sie Zeit mit mir verbringen möchte und kuschelt genauso wie mein Sohn 10 J. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mit der großen umgehen soll, die Pubertät ist für uns alle nochmals eine heftige Situation und wenn ich mir dann von außen oder aus der Nachbarschaft Sätze anhören darf wie gut ich es ja hätte und wie sorglos ja mein Leben wäre da meine Kinder doch "so groß" sind und ich keinen Stress, was absolut nicht stimmt, habe ärgert es mich einfach umso mehr und ich fühle mich noch schlimmer. Mein Mann schichtet und ist kaum zu Hause, er ist der Liebling meiner Großen bekommt aber auch blöde Sätze zu hören nur nicht so extrem wie ich. Neulich wollte sie sich ins Kino schleichen der Film war erst ab 16 ...wir haben ihr erklärt, dass wir in teufelsküche geraten können und so Aktionen nicht gut heissen. Sie nutzt es dann aus und meint mein Mann habe ja viel schlimmeres in der Jugend getan...( wir reden dann offen über unsere Erlebnisse um sie aufzuklären). Haben Sie einen Rat was ich ändern könnte Danke im Vorraus


Sylvia Ubbens

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Liebe Ausa2219, Kinder in der Pubertät brauchen wieder klare Ansagen und Konsequenzen von den Eltern. Was passiert denn, wenn sie das Bad unaufgeräumt hinterlässt? Was passiert, wenn sie das Kaninchen nicht füttert? Hat es Konsequenzen? Beispielsweise, dass sie nicht zu einer Freundin gehen darf, so lange entsprechendes nicht erledigt ist? So lange Sie das Kaninchen füttern oder das Bad aufräumen, muss sie es ja nicht machen. Führen Sie einen Wochenplan ein, in dem die tgl. Aufgaben aufgeführt sind. Besprechen Sie diesen vielleicht als Familiengespräch, bei dem alle Familienmitglieder anwesend sind. Natürlich sollten da nicht nur Aufgaben Ihrer großen Tochter draufstehen. Auch Ihr Sohn kann den Tisch decken oder Ihre kleine Tochter den Müll rausbringen usw.. Im Gegenzug dürfen sich die Kinder auch etwas wünschen, im Sinne von, "das möchte ich gerne mit Mama oder Papa machen." Ihre Tochter möchte Kochen lernen, dann verabreden sie sich. "Am Samstag hätte ich den ganzen Nachmittag nur für dich Zeit und wir könnten etwas Leckeres zum Abendessen kochen." Schreiben Sie es mit auf den Plan, damit die Kinder sehen, dass sie nicht nur Aufgaben haben, sondern auch ihre Wünsche berücksichtigt werden. Formulieren Sie Aussagen konkret. Beispiel Kino: "Sie heißen es nicht gut und können in Teufelsküche kommen." - Was heißt das für Ihre Tochter? - Dass Sie es nicht gut finden und dass es Ärger geben könnte. - Es heißt aber nicht, dass Sie nicht wollen, dass sie sich den Film anguckt. Aus dem Grund bestenfalls immer konkret sagen, was Sie sagen wollen. "Wir möchten nicht, dass du dir Filme ab 16 Jahren anguckst." Alles andere bietet Raum für Diskussionen. Viele Grüße Sylvia


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