Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie kann ich Freiraum schaffen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie kann ich Freiraum schaffen?

hismommaoctober

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Guten Tag Frau Schuster, mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und mutiert zu einer richtigen Klette. Ich bin mit ihm unter der Woche alleine da mein Mann woanders arbeitet. Wir kuscheln viel und ich nehme ihn auch des öfteren hoch. Also Körperkontakt haben wir sehr viel. Bis jetzt war es so, dass er mir auf Schritt und Tritt in der Wohung gefollgt ist (empfand ich nicht tragisch) und sich dann aber meist in dem Raum selbst beschäftigt hat wo ich mich aufgehalten habe. Hin und wieder habe ich mich zu ihm gesellt aber mit spielen durfte ich fast nie. Jetzt ist es aber so, und es wird von Tag zu Tag schlimmer, dass er mir normal hinterher läuft, aber ich nichts mehr machen kann. Ob lesen, Papierkram oder sonst was da möchte er Aufmerksamkeit. Er will hoch oder reißt mir meine Sachen vom Tisch, schreit, weint und geht dann in einen anderen Raum um Dinge anzustellen von denen er weiß er soll sie nicht machen wie Müll ausräumen. Ermahne ich ihn paarmal stecke ich ihn in sein Laufstall wo das Gebrüll noch schlimmer wird. Geh ich jedoch dann in ein anderes Zimmer spielt er weiter vor sich hin. Wir kuscheln viel, ich krabbel ihn und küss ihn auch viel habe aber dennoch in einer Situation mal versucht dann meine Aktivität liegen zu lassen, mich aufs Sofa zu legen und mit ihm zu kuscheln. Aber das wollte er dann auch nicht. Kurz gekuschelt und weg war er in der Wohung. Wenn ich mal weg muss und meine Oma auf ihn aufpasst, gibt es so ein Theater auch nicht. Nur wenn ich was für MICH mal machen möchte aktzepiert er es einfach nicht und mich macht das langsam wahnsinnig. Wie kann ich ihm das begreiflich machen? Oder ganz anders handeln? Danke schonmal & Grüße Jasmin


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Hallo Jasmin Mit 1 1/2 Jahren haben die Kleinen bereits einen sehr großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang, benötigen aber noch die Hilfe ihrer Bezugspersonen um zu lernen wie sie sich selbst beschäftigen können. Gleichzeitig ist die Konzentrationsfähigkeit von kurzer Dauer, sodass die helfende Aufmerksamkeit der Bezugsperson ständig auf's Neue geradezu eingefordert wird. Nur allzu gerne orientieren sich die Kleinen am Verhalten der Älteren und versuchen sie nachzuahmen, sobald entsprechender Entwicklungsstand erreicht wurde. Darum rate ich Ihnen, sich von Ihrem Sohn mit eigenem Putztuch, eigener Rührschüssel, beim "Wäschewaschen" usw. helfen zu lassen und seine Hilfsbereitschaft verstärkt zu loben. Jedes Lob wird ihn zu weiterem, eigenständigen Handeln anregen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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