Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie kann ich besser reagieren?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie kann ich besser reagieren?

Mama_Mümmel

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster, mein Sohn, 2,6 Jahre alt, bringt mich manchmal mit seinem Verhalten an meine Grenzen. Er ist ein lieber, lebhafter, zufriedener Junge. Er kann toll spielen, liebt vorlesen, ist phantasievoll und aufmerksam. Soweit so gut. Doch es gibt Tage, an denen ist alles verkehrt, es scheint als hielte er das Schild hoch: Hauptsache dagegen! Banale Sachen lassen ihn total ausflippen und er schreit und brüllt und zetert dass mir Angst und Bange wird. Beispiel: Ich sage ihm vor dem Essen: Komm mit, wir gehen Hände waschen. Dann sagt er: nein, Händewaschen nicht. Ich sage es ihm noch 2 mal, dann nehme ich ihn an die Hand und nehme ihn mit ins Bad. Und das ist der Zeitpunkt an dem er loslegt. Das Schlimme ist, dass mich das total wütend macht. Wenn ich dann nicht ruhig bleiben kann, schaukelt sich das total hoch und es erschreckt mich, wie laut er mich anschreit- fühle mich dadurch gespiegelt. Das ist dann meistens der Punkt an dem ich mich zurückziehe um ruhig zu werden. Bleibe aber konsequent, was das Hände waschen angeht. Es kann auch sein, dass der Auslöser etwas ist, was er sich in den Kopf gesetzt hat, und das funktioniert nicht wie er sich das vorstellt. Heute abend lag er schon 30min. im Bett als er rief, er wolle seine Bettdecke nicht haben sondern 2 ganz bestimmte Decken in ganz bestimmter Reihenfolge über sich haben. Wenn ich das nicht sofort verstehe oder umsetze, geht es wieder los... Ich bin am Ende, weil ich nicht weiss, wie ich darauf reagieren soll. Ich weiss, ich müsste ruhig bleiben... Ich hoffe, Sie haben einen guten Rat für mich. Was geht in meinem Sohn vor? Warum macht er das? Was kann ich tun? Vielen Dank schonmal, und liebe Grüße


Beitrag melden

Hallo Mama_Mümmel Ihr Sohn merkt, dass es mit Ihren Nerven nicht zum Besten gestellt ist was ihn dazu anregt verstärkt seine Grenzen und Ihre Reaktionen auszuprobieren. Darum empfehle ich Ihnen sich Möglichkeiten zum "Auftanken" zu überlegen. Kann Ihr Partner Sie diesbezüglich nicht unterstützen bitten Sie evtl. eine Tagesmutter oder einen Babysitter um die regelmäßige, stundenweise Betreuung Ihres Sohnes. Kann es sein, dass Ihr Sohn an besagten Tagen evtl. unterfordert ist? Häufig verhilft dann die Teilnahme an einer sportlich-orientierten Interessengruppe zu mehr Ausgeglichenheit. In konkreter Situation versuchen Sie bitte so ruhig wie nur möglich zu bleiben und Ihren Sohn auf logische Konsequenzen hinzuweisen. Informieren Sie ihn z.B., warum die Hände vor dem Essen gewaschen werden müssen und weisen Sie ihn darauf hin, dass es mit ungewaschenen Händen nichts zu essen gibt! Dann essen Sie selbst mit Genuss in der Hoffnung, dass Ihr Sohn es Ihnen recht bald nachmachen möchte. Überlegen Sie während des Einschlafrituals mit Ihrem Sohn gemeinsam, was noch Alles erledigt werden muß, damit er zufrieden einschlafen kann. Weisen Sie ihn darauf hin, dass Sie später nichts mehr ändern werden, weil Sie noch Anderes zu erledigen haben. Beginnt er dann wütend zu schreien oder zu toben, erinnern Sie ihn an Ihren Hinweis, fügen Sie ggf. an, dass das Schreien ihm überhaupt nicht weiterhelfen kann und wenden Sie sich summend, singend, leise bis 10 zählend o.Ä. von ihm ab. Ihr Sohn wird auf diese Weise erkennen können, dass er sich an begründete Regeln zu halten hat, während Sie dank des "Summens" wieder gelassener sein werden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.