Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Schuster, in letzter Zeit haben mein Mann und ich das Gefühl dass wir unseren 2-Jährigen Sohn nicht mehr unter Kontrolle haben. Er hat ziemlich früh seinen eigenen Kopf entwickelt und uns schon mit 10 Monaten eindeutig gezeigt was er möchte und was nicht. Damals war ich mit ihm beim Pekip und die Leiterin bekam des öfteren mit wie sturköpfig und wütend er ist und meinte wenn wir Glück haben beginnt bei ihm die Trotzphase früher als bei anderen Kinder und ist dafür auch früher wieder vorbei. Allerdings ist er mittlerweile 2 und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich muß dazu sagen, ich bin schwanger (ungeplant) und wir bekommen im Oktober unser 2.Kind. Die SS verlief bislang nicht sehr gut und ich mußte in der Früh-SS 1 Woche im KH liegen und auch zwischendurch immerwieder liegen. Dass er das merkt, ist uns durchaus bewußt und ich denke auch dass er die Situation auch ausnutzt. Die Probleme die wir haben, sind: er hört nur selten, schlägt uns und auch andere Kinder, wirft mit Gegenständen wenn er etwas nicht bekommt, schreit unheimlich viel und wie verrückt, macht sich dabei steif und läßt sich nur schwer beruhigen. Jede Kleinigkeit bringt ihn total auf die Palme, heißt, wenn er sich einbildet er möchte jetzt sofort etwas trinken, ich aber nichts direkt parat hab, flippt er völlig aus, auch das Getränk dass ich ihm dann bringe beruhigt ihn nicht. Solche Situationen haben wir am Tag mehrere Male ohne dass wir manchmal wissen welchen Auslöser es gab. Wir haben zur U7 mit unserem KiA darüber gesprochen, allerdings findet er das völlig normal und meinte wir sollten konsequent sein und abwarten denn das wird auch wieder besser. Allerdings konnte er uns auch nicht genau sagen was konsequent bedeutet. Er ist uns ausgewichen und hat das Ganze eher abgetan. Er ist der Meinung dass unser Sohn das südländische Temprament meines Mannes ( Vater Italiener, Mutter Deutsche) geerbt hat, aber das finde ich völligen Unsinn. Würde ja bedeuten dass alle südländischen Kinder kleine Tyrannen wären. Wie reagiert man denn nun bei solchen Wutanfällen? Bestrafen? Ignorieren? Festhalten? Ich hab keine Ahnung und gebe ehrlich zu dass mich das Ganze sehr belastet. Denn nach diesen, ich nenne es Anfällen, ist er plötzlich wieder total lieb, kommt dann her, sagt manchmal "Mama, tut mir leid" und ist dann wie ausgewechselt. Das macht mir sogar etwas Angst. An wenn kann man sich wenden, kann man mit einem 2-Jährigen einen Psychologen aufsuchen und benötigen vielleicht etwa wir als Eltern Hilfe? Ist das normal? Machen wir etwas falsch? Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort. Maike
Christiane Schuster
Hallo Maike Dass Sie Etwas falsch machen, glaube ich nicht; allerdings glaube ich, dass Kinder mit einem südländischen Elternteil etwas temperamentvoller sind als Kinder von westlichen Eltern. Temperamentvoll lässt sich aber überhaupt nicht mit tyrannisch gleichsetzen!- Bitte nehmen Sie jeweils möglichst direkten Blick- und auch Körperkontakt zu Ihrem Sohn auf, bevor Sie eine gleichzeitig KURZ begründete Bitte an ihn richten. Ist Etwas für ihn ungeeignet, weil Verletzungsgefahr besteht o.Ä., bieten Sie ihm nach dem NEIN eine geeignete Alternative an, bzw. regen Sie ihn zu einer ansprechenden, gemeinsamen Aktivität an. Lassen Sie ihn soviel wie möglich und voller Stolz SELBER machen. So kann er sich selbst Etwas zu trinken holen, was stets erreichbar für ihn bereit steht und erhält obendrein ein Lob für seine Selbstständigkeit und Hilfsbereitschaft. Achten Sie bitte darauf, dass Sie seinem überaus großen Bewegungsdrang gerecht werden, indem z.B. Ihr Mann mit ihm häufiger auf einen Spielplatz oder ins Schwimmbad geht, bzw. mit ihm gezielt tobt. Wird er wütend, reichen Sie ihm mitfühlend einen Gegenstand, an Dem er seine Wut rauslassen kann: selbstgefertigte Trommel, Kinder-Boxsack, Wutkissen o.Ä. Warten Sie geduldig mit einer eigenen Aktivität in seiner Nähe ab. Sobald er ruhiger geworden ist, bieten Sie ihm an von Ihnen getröstet zu werden, wenn er nicht schon von selbst zu Ihnen kommt. Setzen Sie ihm klare, begründete Grenzen, die Sie aber auch konsequent einhalten sollten, damit Sie Ihrem Sohn eine sichere Orientierung ermöglichen. Überlegen Sie einmal, ihn stundenweise von einer (geprüften) Tagesmutter betreuen zu lassen, damit Sie auch mal Zeit zum Auftanken haben. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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