Claudia.sp
Hallo, unser Sohn ist 3,5 Jahre alt und kognitiv und sprachlich relativ weit. Nun stellen wir fest, dass er sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Beispielsweise passiert es beim Ausmalen natürlich bei einem Kind seines Alters, dass er über die Linien malt. Er wirft sich dann manchmal weinend auf den Boden und schreit, er könne gar nichts, er wolle alles schön machen. Solche Situationen häufen sich. Wie reagiert man am besten bei solchen Ausbrüchen? Vielen Dank schon jetzt.
Liebe Claidia.sp, Ihr Sohn merkt, dass er an seine Grenzen stösst. Er hat für sich noch keinen adäquaten Weg gefunden, damit umzugehen. Den wird er finden und dann ist diese Entwicklungsphase und der von Ihrem Sohn "gewählte" Weg vorbei. Lassen Sie ihn in den entsprechenden Situationen austoben und nehmen ihn anschließend beruhigend in den Arm. Viele Grüße Sylvia
Astrid
Bei meiner Tochter hat damals geholfen, sie auf eine neue Art zu loben. Oft loben wir unser Kind (gut gemeint) ja besonders überschwänglich, wenn es etwas Neues geschafft oder gelernt hat, wenn es "schön" gemalt hat usw. Manchmal kommt dann beim Kind aber die Botschaft an: Meine Mama oder mein Papa lieben mich dann besonders, wenn ich etwas geleistet habe. Und schon hat das Kind Angst, bei weniger perfekter Leistung auch weniger geliebt zu werden. Ich habe daher angefangen, meine Tochter für Bilder oder auch eine Kletterpartie auf dem Spielplatz usw. nicht mehr zu loben. Ich habe stattdessen neugierige Fragen zu dem Bild gestellt, es mir erklären lassen und so mein Interesse gezeigt. War sie auf der Rutsche und ist z. B. mutig auf dem Bauch gerutscht, habe ich nicht mehr gerufen: Ganz toll machst du das!, sondern: Ja, ich sehe dich! Denn DAS ist es letztlich, was die Kinder wirklich wollen. Sie wollen wahrgenommen und gesehen werden. Ich habe sie trotzdem gelobt, aber anders: und zwar ganz bewusst für Dinge, die nichts mit Können oder Leistung zu tun haben: dafür, dass sie etwas mit einem anderen Kind geteilt hat. Dafür, dass sie mir beim Tischdecken, Wäsche falten, Gemüse schneiden geholfen hat. Dass sie sich entschuldigt hat, weil sie etwas zerbrochen hat. All so etwas. Schon nach relativ wenigen Wochen nahm die Frustrationstoleranz deutlich zu und der Perfektionsanspruch ab. Versuch' das doch auch mal. LG
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen