Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Schuster, meine Tochter - jetzt 1,5 Jahre alt - bekommt neuerdings richtig heftige Wutanfälle. Letzten Sonntag wachte sie um 5:30 auf und mein Mann sagte ihr ruhig, dass es noch Schlafenszeit wäre. Das war dann der Auslöser. Sie bäumte sich auf, schrie schrill, strampelte mit den Füßen und gebärdete sich wie wild. Wir haben ihr dann im Rhytmus von ca 2-3 Minuten immer wieder ruhig erklärt, dass Schlafenszeit ist und wenn sie sich beruhigt hat, wir gerne sie noch zu uns zum kuscheln holen. Wir gaben ihr auch Stofftiere (flog weit aus dem Bett ), Bilderbuch; wir boten ihr was zu trinken an. Es wurde immer schlimmer. So sehr, dass ich dachte, sie muss sich vor lauter Gebrüll gleich übergeben. Sie war knallrot vor Aufregung, zitterte und Schwitzte. Sie tat mir richtig leid. Irgendwann nahm ich sie aus dem Bett und mit zu uns ins Schlafzimmmer, wo ich sie im sitzen einfach nur festhielt und versuchte, sie zu beruhigen. Es klappte nicht. Sie gebärdete sich immer wilder, schlug nach mir, machte sich steif. Nach ca 10 Minuten - ich war völlig ratlos - stellte ich sie in ihr Zimmer, machte die Tür zu und redete durch die geschlossene Tür mit ihr "Wenn du dich beruhigt hast, macht die Mama die Tür wieder auf und alles ist in Ordnung". NAch 10-20 sec. war sie dann ruhig, ich nahm sie hoch und redete beruhigend auf sie ein. Das arme Ding war total verheult und zitterte immer noch. Sie tat mir so leid. Ich weiss nicht, ob ich richtig gehandelt habe. Bin so unsicher. Gestern Mittag hatten wir wieder so einen Wutanfall. Und alles nur, weil ich ihr anstatt die Nuckelflasche einen Becher mit Wasser zum Mittagessen gab. Ich hielt sie wieder fest, diesmal so lange bis sie sich einigermassen beruhigt hatte. Sie wollte dann aber nichts mehr essen und nur noch "Heia" machen, allerdings mit Nuckelflasche. Sie war so aufgelöst, dass ich ihr - sch... Inkonsequenz - die Nuckelflasche gelassen habe (mache ich sonst nicht). Wie verhalte ich mich bei solchen - mir scheint extremen - Wutanfällen richtig? Anette
Christiane Schuster
Hallo Anette Halten Sie Ihre Tochter in solchen akuten Situationen lieber fest auf dem Schoß oder dem Arm, als sie allein in ihr Zimmer zu stellen. Mit ihrer Wut zeigt sie an, dass sie Ihre Hilfe braucht. Geben Sie ihr diese Hilfe, indem Sie ihr die erklärenden Worte ein weiteres Mal wiederholen und versuchen, sie zusätzlich sanft zu streicheln. Im Unterbewußtsein wird sich Ihre Ruhe und Gelassenheit auf Ihre Tochter übertragen; selbst wenn sie noch eine Zeit lang weint. Gönnen Sie ihr die Nuckelflasche noch eine Weile. Sie wird sie als Tröster gebrauchen, wie andere Kinder ihren Schnuller, Daumen oder das Schnuffeltuch. Alles Gute und: bis bald?