Kiki3
Hallo, unser Sohn, 7 Jahre, hat ein extrem ausgeprägtes Moralempfinden, was ihn oft blockiert und hemmt. So ist er sehr gehorsam und hat immer furchtbare Angst etwas falsch zu machen (vor allem in der Schule und wenn er bei Fremden ist). Manchmal ist es so schlimm, dass er meint etwas falsch gemacht zu haben, oder er nicht mehr weiß ob er etwas falsch gemacht hat. Das äußert sich schon fast zwanghaft. Zum Beispiel wurde in der Schule/Werkunterricht darauf hingewiesen keinesfalls an die gefährlichen Maschinen zu fassen, daraufhin kam er heim und dachte er hätte doch hingefasst oder wäre hingekommen (die Maschine war aber aus), was für ihn ganz schrecklich war weil er ja gesagt bekommen hätte dass man das nicht solle... Das ging dann soweit dass er zehn Mal zum Lehrer gegangen war um ihm das mitzuteilen, der dann auch sagte dass die Maschine ja aus gewesen wäre usw. Dieses Beispiel lässt sich auf viele andere Situationen übertragen. Manchmal kann er wegen dieser Gedanken darüber nicht einschlafen und fühlt sich gequält. Wie gehe ich damit um - soll ich darauf eingehen, dann habe ich aber das Gefühl es dreht sich alles immer mehr im Kreis, oder lieb, aber bestimmt sagen dass das doch jetzt geklärt ist und nicht mehr darauf eingehen? Oder doch professionelle Hilfe suchen? Bin etwas ratlos... Danke schonmal, K.
Liebe K., überlegen Sie sich ein Ritual, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn durchführen können, um eine jeweilige Angelegenheit zu Ende zu bringen. Sie kennen Ihren Sohn gut und wissen, bei welchen Dingen er sich Sorgen macht und immer wieder eine Rückbestätigung braucht. Vielleicht können Sie sich ein Symbol ausdenken und beim Thema Maschine/Werkunterricht z.B. eine Maschine aufmalen und das entsprechende Symbol darüber oder daneben. So kann für Ihren Sohn sichtbar werden, dass das Thema abgeschlossen ist und er sich keine Sorgen mehr darüber machen muss. Am Abend dürfen Sie als Eltern die Themen des Tages gerne noch einmal ansprechen und auch, wie sie es gemeinsam (Bild und Symbol) zu Ende gebracht haben, so dass es für Ihren Sohn beim Einschlafen nicht permanent präsent sein muss. Er kann sich kurz vor dem Einschlafen noch einmal per Bild vergewissern: "Ach ja, das Thema ist abgeschlossen." Für Ihren Sohn wird es eine neue Erfahrung sein und ein kleines Weilchen dauern, bis er das Vorgehen verinnerlicht hat. Haben Sie diesbzgl. Geduld. Wirkt sich sein Empfinden stark auf die Konzentration und den Schlaf aus und bringt eine symbolische Beendigung keine Veränderung, können Sie überlegen, Ihren Kinderarzt zu kontaktieren. Viele Grüße Sylvia
Kiki3
Hallo, vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Für mich klingt das nach einem guten Ansatz um sicherer mit der Situation umzugehen, denn ich denke er spürt natürlich die Unsicherheit von uns Eltern, was ja bei ihm auch wieder bestimmte Reaktionen hervorruft. Wir werden das jetzt einfach probieren und so handhaben. Ich denke das ist ein guter Weg. Vielen herzlichen Dank nochmal und viele Grüße, Kiki
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