Wie erkläre ich einem Baby "nein"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Hallo Frau Schuster, meine Tochter 9 Monate ist ziemlich aktiv und erforscht zur Zeit die ganze Wohnung durch Krabbeln und an allem Hochziehen. Wie erkläre ich ihr, daß Steckdosen nichts für sie sind und die Blumentöpfe am Fenster usw. Ich habe so gut es geht alles weggeräumt, aber ein paar Kabel schauen immer mal wieder vor. Andererseits lasse ich sie an Sachen wie den Cd-Ständer ran, auch im Bücherregal darf sie sortieren. Mein Mann ist der Meinung,daß man sofort laut "nein" sagen muß. Leider ist es bei ihm immer schnell ein Brüllen als laut sagen. Und wenn sie es nochmal versucht schreit er nochmal. Sie weint dann natürlich. Ich unterbinde diese Schreierei dann immer, denn ich denke nicht, daß ein Kind dadurch lernt was Nein ist. Was soll ich jetzt tun? Bitte verstehen sie das nicht falsch, mein Mann schreit nicht ständig. Er hat da nur eine etwas verbohrte Ansicht. Kann ein Baby denn schon mit 9 Monaten lernen, daß manche Sachen einfach nichts für sie ist? Danke Gruß Anna

Mitglied inaktiv - 22.01.2001, 21:04



Antwort auf: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Hallo Anna Ein geschrieenes Nein bedeutet für ein Kleinkind eine Schockwirkung, die in Ausnahmesituationen, wie bei gefährlichen Dingen, durchaus einmal wirkungsvoll sein kann. Allerdings sollte ein Kind nicht ständig unter Schock stehen, bzw. Angst bekommen vor einem erneuten Angeschrieen-Werden. Es sollte viel mehr verstehen lernen, warum ein Nein oder auch ein Ja ausgesprochen werden. Wird das Nein sehr häufig gesagt, wird es keine Wirkung zeigen, da es allem Anschein nach "einfach" dazu gehört. Aus diesem Grund ist es wichtig, genau zu überlegen, was und warum man einem Kind Etwas sagt. Diese Begründung können Sie Ihrer 9 Monate jungen Tochter ruhig laut mitteilen. Sie versteht schon fast alles, was Sie sagen, ohne es selbst sprachlich umsetzen zu können. Unterstreichen Sie Ihre Worte mit entsprechender Gestik und Mimik noch, wird sie genau wissen, was Sie von ihr wünschen. Dabei ist es von grosser Wichtigkeit sich liebevoll aber bestimmt zu äußern und konsequent zu handeln, damit das Gesagte nicht in ein Spiel integriert wird, wie das alt bekannte: Wegwefen-Wiederbringen-Wegwerfen-...-Spiel. Sind manche Situationen noch so komisch, sollten Sie Ihr Lachen nicht vor den Augen des Kindes zeigen, da Sie dann die Glaubwürdigkeit verlieren und Ihrem Wort keine Bedeutung beigemessen wird. Je liebevoller und konsequenter Sie sich Ihrer Tochter gegenüber verhalten, um so schneller wird sie erkennen, dass es Grenzen und Regeln gibt, die auch von ihr schon eingehalten werden müssen. Bei aller Konsequenz denken Sie aber bitte immer daran, dass auch Erziehende "nur" Menschen sind! Auch das müssen Kinder verstehen lernen!- Bis bald?

von Christiane Schuster am 23.01.2001



Antwort auf: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Die Antwort wüßte ich auch gerne, aber bei einem bin ich mir sicher. In Gegenwart des Babys solltest Du die Erziehungsmethode Deines Mannes keinesfalls in Frage stellen. Die Kleine weiß ja gar nicht mehr wodran sie ist. Und er fühlt sich sicher auch nicht wohl dabei - nach dem Motto "meine Frau nimmt mich nicht ernst". Gruß karin

Mitglied inaktiv - 22.01.2001, 22:45



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Hallo, ein Baby versteht ziemlich viel und mit 9 Monaten kann man versuchen ihnen zu erklären, warum es gewissen Dinge nicht darf, Kindgerecht natürlich...ein Beispiel: Wenn das Kind die Blumenerde aud dem Topf pult, hingehen und ruhig aber bestimmt "Nein" sagen, die Hand wegnehmen, das Kind dann auf den Fußboden setzten und dann erklären warum es das nicht darf. Es wird dann zwar noch öfter versuchen dabei zu gehen, aber mit der Zeit und der richtigen kindgerechten erklärung verstehen sie es eigentlich ganz schnell. Mit rumschreien erreicht man gar nichts, außer daß das Kind aus Angst, das es wieder angeschriehen wird nichts mehr anfassen wird und das ist ja nicht der Sinn der Sache. Ich handhabe es so, das meine Kleine (8 Monate) eine eigene Schranktür hat, die sie Ausräumen darf und die Sachen, die sie untersuchen möchte nur mit mir oder ihrem Vater untersuchen darf und dies dann wieder gemeinsam zurücklegen, klappt ganz gut. Liebe Grüße Miju

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 00:40



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Ich muß die Methode meines Mannes unterbinden, auch wenn unsere MAus dabei ist, denn er SCHREIT! Und ich kann das einfach nicht zulassen, daß er unser Baby anschreit! Er kann von mir aus tausendmal nein sagen, aber in einem ruhigen bestimmenden Ton. Es eskaliert eben immer, er schreit, ich mecker ihn an, er ist beleidigt und unsere Maus weint, das kann ja nicht sein. Ich war mir mit meinem Mann bisher sehr einig über die Erziehung, aber in diesem einen Punkt gibt er nicht nach. Ich hoffe, ich schaffe es mit eurer und Frau Schusters Hilfe ihn davon zu überzeugen, daß das nicht der beste Weg ist. Danke Gruß Anna

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 10:03



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Versucht euer Baby auch ständig etwas zu wiederholen, auch wenn ihr nein sagt? Bei uns ist das der Fall, sie reagier z.Bsp. überhaupt nicht, wenn ich etwas verneine. Noch nciht mal mit der Wimper zuckt sie. ICh setzte sie dann immer weit weg von der Sache und sage ganz viel nein und erkläre auch ein bißchen. Aber kaum sitzt sie, maschiert sie wieder hin. Kennst du das? Oder hab nur ich so ein Baby? Gruß Anna

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 10:06



Antwort auf: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Hi, trotz ruhigem bestimmenden nein, auch immer wieder wiederholt hat unser Kurzer trotzdem gemacht wonach ihm gerade war. Hat man ihn weggesetzt ruhig erklärt hat er es glaube ich eher als Spiel angesehen. Einmal bekam ich echt Angst, da hatte er sich gerade eine Verteilersteckdose vorgenommen und hab ihn vor Schreck ein nein entgegengeschrien, der Knirps zuckte zusammen und kapierte. Ab da hat er begriffen was nein bedeutet. (Die Verteillersteckdose war zum Glück nicht angeschlossen) Das willst Du jetzt vielleicht nicht hören bzw. lesen, womöglich würde dein Mann euer Kind eher von Steckdosen abhalten als Du mit deinem ruhigen nein. O.K. superlaut schreien sollte er vielleicht nicht, aber am Tonfall euer Kind schon erkennen das es dies besser nicht tun sollte. Steckdosen & Blumen wurden so einmal geklärt, da geht er heute nicht mehr ran. gruß max

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 11:41



Antwort auf: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Hallo Anna, das ist normal. Dinge bei denen sie nicht beigehen darf sind höchstinteressant und müssen untersucht werden. Wenn sie wieder da hingeht, dann setzt dich zu ihr, nehm sie auf den Schoß und untersuche es mit ihr gemeinsam (ist jetzt wiedersprüchlich, ich weiß), meist wird dieser Gegenstand dann uninteressant für das Kind. Ich mußte Julia auch ständig von den Blumen oder von der Kerze (wir haben eine Große Pyhtamidekerze) wegnehmen, aber mittlerweile ist diese uninteressant geworden, wir haben sie gemeinsam angeguckt). Außerdem, wenn man das Kind einfach wegnimmt, lockt der Reiz des Verbotenen. Kinder sind von Naturaus Neugierig, wie sollten sie sond ihre Umwelt verstehen. Sag deinem Mann, das er mit rumschreien gar nichts erreicht, das ist der falsche Weg etwas zu verbieten, weil das Kind darauf nach absolut nicht mehr reagiert. Frag ihn mal, wie er sich fühlen würde, wenn er jedesmal angeschrieen wird, wenn er irgentwo beigeht, was ihn nichts angeht und das er sich in sein Kind mal hineinversetzten soll. Mit 9 Monaten ist eure Kleine noch so klein, das sie gar nicht verstehen kann, warum er wieder brüllt. Julia ist jetzt 8,5 Monate alt und weiß schon ganz genau wo sie beigehen darf und wo nicht und das ohne brüllen. Sie versteht was Nein heißt (zumindest tut sie so *g*). Meinen Vorschlag im oberen Posting habe ich selber (auch bei anderen Kindern auf die ich aufgpaßt habe) ausprobiert und es klappt nach einer Zeit (die sie brauchen um es zu verstehen) super, man muß es halt Kindgerecht, ruhig aber konsequent sagen, das sie da nicht randürfen und dann warum nicht. Kinder sind nicht so doof, das sie es nicht verstehen. ES heißt, das Kinder oft auch Dinge tun, die sie nicht dürfen um zu testen wie wir Erwachsenen reagieren und sie sind neugierig auf "fremde" Dinge. Kinder wollen lernen und anders können sie es nicht ;o). Außerdem versuche du dich mal zu verständigen, wenn du nicht richtig oder kaum sprechen kannst (war auf deinen Mann gemünzt *g*) Liebe Grüße und *fingerhebzudeinenmann* Miju ;o)

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 11:48



Antwort auf: Wie erkläre ich einem Baby "nein"

Hallo Anna, leider hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass ruhiges Nein und eine Erklärung nicht viel fruchten. Unser Zwerg schien das auch als lustiges Spiel aufzufassen. Erst als mein Tonfall wirklich unwillig und auch etwas lauter klang, hat er kapiert, was "nein" heissen soll. Dass heisst aber nicht, dass ich Brüllen gutfinde. Vielleicht kannst du dich mit deinem MKann irgendwie in der Mitte einigen. Ausserdem haben wir nicht immer nur "nein" gesagt, erschien uns irgendwie unlogisch warum so viele verschiedene Sachen "nein" sein sollten. Kerzen, Steckdosen,Kamin, heisse Tassen u. ä. ist "heiss", bei Blumen darf er nur "ei-machen" und Haare ziehen, kneifen und beissen ist "Aua". Seit etwa dem 10.Monat praktiziert, weiss er jetzt mit 14 Monaten ganz gut Bescheid Viele Grüsse Molly

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 12:20