Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie bringe ich Baby ein Nein bei?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie bringe ich Baby ein Nein bei?

Clumsi

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Mein Sohn ist neun Monate alt und ein gut gelaunter, kleiner Rabauke. Seit einigen Wochen krabbelt er. Natürlich ist alles wesentliche gesichert, aber ein paar Sachen sind einfach trotzdem Tabu. Ich finde z.B. dass er auch eine gesicherte Steckdose nicht anfassen sollte. Ich sage dann streng "Nein". Am Anfang hat ihn das abgehalten. Jetzt irgendwie nicht mehr. Ich hebe ihn dann hoch und lege ihn woanders hin oder lenke , ihn ab. Das scheint nun zu einem lustigen Spiel geworden zu sein. Obwohl ich beim Hochheben neutral gucke, lacht er sich kringelig dabei. Verstehe ich auch,er kriegt eine zuverlässige Reaktion und das ist erstmal eine interessante Sache. Also ich reagiere natürlich sonst auch auf ihn, er sollte es eigentlich nicht nötig haben. Aber wie bringe ich ihm denn nun bei, dass einige wenige Dinge Tabu sind? Er scheint wirklich von allem fasziniert zu sein,was er nicht haben darf, also Handys, Kopfhörer,Steckdosen halt usw. Kommt mir ein bisschen vor wie früher, wo man heimlich raucht, weil das verboten ist und den Lehrer provoziert, weil das so herrlich vorhersehbar ist. Aber da war ich wesentlich älter :-)


Sylvia Ubbens

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Liebe Clumsi, bzgl. der Erklärung kann ich mich meiner Vorrednerin nur anschließen und werde es nicht noch einmal wiederholen. Als Ergänzung bleibt zu sagen, dass Sie weiterhin geduldig Ihren Sohn nach einem Nein ablenken und ihn von der Steckdose etc. wegsetzen/legen sollten. Kinder haben ein Nein als wirkliches Nein mit etwa 18 Monaten verstanden. Bis dahin wird Ihr Sohn sich immer wieder ausprobieren. Viele Grüße Sylvia


Mitglied inaktiv

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Durch stetige Wiederholung und viel Geduld. Woher soll er denn die Bedeutung von "nein" bitte kennen? Das ist ein Laut wie jeder andere für ihn. Du könntest auch "Hutzelputzel" sagen und das hätte für ihn gleich viel Bedeutung. Nämlich dass es verdammt lustig ist, wenn Mama so ein komisches Gesicht macht und sich aufregt, ihre Stimme laut wird und sie rüber kommt. Versetz dich mal in dein Kind rein. Leg Dich auf den Boden, mach irgendwas und dein Mann redet irgendwelche komischen Laute anstatt richtige Worte um dir irgendwas zu sagen. Klingt schon lustig ;) Selbst wenn es dann verstanden hat, dass "nein" heißt, er soll was auch immer er gerade tut unterbrechen und nicht mehr machen... es dauert noch eine gefühlte Ewigkeit bis er kapiert, dass er das nie machen soll. Sprich, dass das "Nein" nicht nur jetzt, sondern auch noch in fünf Minuten, in einer Stunde, in einem Tag gilt. Dass das erst einmal ein Spiel ist, ist völlig normal. Es wird auch irgendwann der Tag kommen, da lacht dich dein Kind aus vollem Halse an, auch wenn du WEISST, dass er verstanden hat, dass er was falsch gemacht hat. Das ist dann eine Übersprungshandlung, weil er versucht dich damit positiv zu stimmen. Nach dem Motto, "wenn ich lache kann Mama doch nicht mehr böse auf mich sein". Dafür ist er jetzt aber glaube ich noch zu klein. Aber der Tag wird kommen und du wirst dastehen und stinksauer sein, weil das Kind nicht nur Blödsinn macht, sondern dabei auch noch Lacht. Aber das ist normal und das wirst Du dann wissen und halt nicht ausrasten ;) Wie bringt man ihnen nun das "nein" bei... Keine Ahnung, meiner hat's mit etwas über Zwei noch nicht dauerhaft kapiert. Es wird Stück für Stück besser und irgendwann verstehen sie, dass ihre Handlung auch Konsequenzen hat und dass das nicht immer schöne Konsequenzen sind. Versuch so viel wie Möglichlich im Augenblick außer Reichweite zu halten. du machst es ja eh schon alles richtig mit Ablenken und Streng "nein" sagen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass das "nein" bei uns besser funktioniert, je ruhiger es wirklich gesprochen ist. Je lauter und strenger die Stimme wird, desto schlechter hat es bei uns gewirkt. Wenn es ruhig und schon fast nebensächlich gesagt wurde, hat es immer besser funktioniert. Das mag aber bei jedem Kind anders funktionieren und mein Großer hat einen sehr eigenen Kopf... LG Lilly


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