Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie am besten vorgehen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie am besten vorgehen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich habe wieder einmal eine Frage an Sie. Wie geht man da am besten vor. Immer wenn ich im Garten bin um Unkraut zu zupfen mit der kleinen Schaufel, will mein Sohn (16 Monate) jedesmal immer das Werkzeug, wo ich grad zum Arbeiten brauche. Er nimmt mir das Werkzeug regelrecht einfach aus der Hand und drängt sich nahe an mich heran und drückt mich fast vom Arbeitsort weg. Gebe ich nach herscht Freude und Friede. Nehme ich dann einen kleinen Kehrbesen, um die Platten zu reinigen, kommt er und nimmt mir den Kehrbesen aus der Hand. Ich lege ihm im Garten jedesmal seine eigenen Sandspielsachen, wie Schaufel usw. bereit. Aber er hat kein Interesse. Klar denke ich mir, dass es immer interessanter ist mit Mamas Werkzeug zu hantieren. Hinweis: es halndelt sich immer nur um ungefährliches Werkzeug und ich lasse ihn keine Minute ausser Acht. Gestern war es mir dann zu doof. Als er wieder ankam und mir die kleine Schaufel aus der Hand nehmen wollte sagte ich: stopp die Schaufel braucht Mama. Er fing dann an zu protestieren und jammern. Ich sagte: du willst die Schaufel haben? Aber Mama sagt nein! (nach Harvey Kerp) Ich bot ihm ein anderes Werkzeug an. Er fing dann lautstark an zu brüllen, worauf wir sofort nach drinnen gingen. Dann habe ich mich aufs Sofa gelegt und habe TV geschaut. Er war danach sichtlich traurig. Soll ich da immer nachgeben? Ich denke nicht, weil er muss das doch auch lernen. Wie finden Sie die Vorgehensweise des Dr. Harvey Kerp? Vielleicht hätte ich es ein wenig intensiver sagen müssen damit es funktioniert. Ich habe das Buch erst seit kurzem gelesen und möchte die Methode mal ausprobieren. Was raten Sie in einer solchen Situation? Viele Grüße und danke


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Hallo Ratsuchende Meiner Ansicht nach ist Ihr Sohn für die genannte Methode noch zu jung, da er zwar ein Nein dem Wortlaut nach, aber nicht den Zusammenhang versteht. Der Reiz, sich an Ihnen, bzw. Ihrem Verhalten zu orientieren, ist einfach noch zu groß, da Sie nun mal seine vertrauteste Bezugsperson und sein großes Vorbild sind. Wie alle Kleinkinder ist auch Ihr Sohn ein kleiner Egoist, der es erst noch lernen muß, dass nicht Alles ihm gehört. Dieser Lernschritt vollzieht sich meist ab ca. 2 1/2 Jahren. Da Sie nun von dieser Ich-Bezogenheit wissen, empfehle ich Ihnen, im Garten doch mal zuerst mit der Sandschaufel o.Ä. Ihres Sohnes zu "arbeiten", die er dann gerne bekommen kann, wenn er Ihnen dann IHRE Schaufel lässt. Auf diese Weise wird er zunehmend lernen, ein MEIN von einem DEIN zu unterscheiden und das Eigentum Anderer genauso zu respektieren, wie SEIN Eigentum respektiert wird. Noch viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?


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