Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie abstillen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie abstillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe ein Problem mit meiner Tochter Ayleen,knapp 18 Monate alt,und hoffe sie können mir helfen. Meine Kleine ist nicht nur sehr anhänglich und lässt sich die ganze Zeit tragen,was meinem 3 jährigen Sohn nicht besonders erfreut,da er nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommt,weil Ayleen total eifersüchtig ist auf ihn,sondern hängt immer noch an der Brust.Sie isst normal,wie wir auch,und trinkt auch Tee sowie Säfte. Das Problem ist,daß sie alle paar Minuten an der Brust saugt,geht weg und kommt nach kurzer Zeit wieder.Sogar nachts wird sie regelmäßig alle 1-2 Stunden wach und trinkt bis zu 30 Minuten,und sollte ich ihr mal verbieten zu trinken rastet sie total aus und schmeißt sich auf den Boden.Zudem kommt noch,daß ich rauche und darum das Stillen beenden will.Nur leider weiß ich nicht wie.Können sie mir bitte einen Rat geben,da ich auch etwas mit meinem Mann unternehmen möchte,wir waren schon seit 2 Jahren nicht mehr aus!?! Könnte es auch sein,daß sie nikotinsüchtig ist?


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Hallo Annette Da ich keine Stillberaterin bin, empfehle ich Ihnen, Ihre Frage zusätzlich bei unserer Stillberaterin, Biggi Welter, zu stellen. Meiner Meinung nach hat aber das große Saugbedürfnis Ihrer Tochter nichts mit einer Nikotinsucht gemeinsam, sodass ich mich Bonny`s Meinung voll und ganz anschließe. Ihre Tochter ist die unmittelbare und körperliche Nähe zu Ihnen einfach gewohnt und muß nun lernen, sich allmählich zunehmend von Ihnen zu lösen. Da sie mit 18Mon. schon mehr versteht, als Sie wahrscheinlich vermuten, sagen Sie ihr, dass Ihre Brust Sie schmerzt und bitten Sie sie, vorerst aus einem Becher oder einer Trinklerntasse zu trinken. Gleichzeitig bieten Sie ihr ein nach Ihnen duftendes Schnuffeltuch/Kleidungsstück zum Kuscheln an. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Annette, habe unsere Tochter 13 Monate gestillt und darf deshalb vielleicht auch was dazu kamellen ;-) Ein anderthalbjähriges Kind nimmt keinerlei seelischen Schaden, wenn sich die Mutter etwas besser von ihm abgrenzt. Alle paar Minuten die Brust zur Verfügung zu stellen ist zuviel, da hast Du ja gar kein eigenes Leben mehr. Das steht Dir aber auch mit Kind zu, und das brauchst Du auch, wenn Du eine zufriedene und ausgeglichene Mutter sein willst. Im Moment scheint Deine Tocher die Brust als Hauptmöglichkeit zu sehen, Deine Aufmerksamkeit und Nähe zu bekommen. Wenn sie trinken will, würde ich sie stattdessen ablenken und ihr eine andere Form der Aufmerksamkeit bieten (singen, Bilder angucken, spielen, etc.). Anfangs wird sie sicher protestieren, aber sie wird lernen, dass diese Form der Anteilnahme ihrer Mutter auch sehr schön ist. Stillen würde ich nur noch zu den Hauptmahlzeiten (vielleicht als Nachtisch). Dies wäre der erste Schritt, den es zu erreichen gilt. Dann kannst Du wirklich mit dem Abstillen anfangen. Ich selbst habe allmählich und im Verlauf von etwa sechs Wochen abgestillt, indem ich meiner Tochter zum einen nicht mehr von mir aus die Brust angeboten habe. Schon dadurch wurden die Stillabstände unmerklich größer. Und mich zum anderen bei den Stillmahlzeiten immer zunächst etwas "geziert" habe, statt gleich die Brust zu zücken. Sie also noch einige Minuten abgelenkt habe, selbst noch dies und das erledigt habe etc. Dies ist ein Tipp einer Stillberaterin gewesen, die ich kenne, und er hat sehr gut funktioniert. So hat das Kind Gelegenheit, allmählich zu verstehen, dass die Brust nicht mehr automatisch zum Essen und bestimmten anderen Situationen gehört. Sie wird langsam "unselbstverständlicher", wenn dieses Wort Sinn macht, und andere interessante Dinge rücken an ihren Platz (Trinklerntasse, Spielen mit Mama, selbstständig Essen können etc.). Eines Abends wollte meine Tochter dann von sich aus die Brust nicht mehr, nuckelte noch ein bisschen unentschlossen und selbst leicht erstaunt daran herum und ließ dann los. Dies war die letzte Stillmahlzeit und ein wirklich harmonisches Ende der Stillbeziehung, mit dem ich gar nicht unbedingt gerechnet hätte. Liebe Grüße, bonny


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