Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, gerne würde ich das Verhalten meiner Tochter in gewissen Situationen verstehen und ich hoffe sie können mir dabei helfen. Ich möchte ihnen erst mal meine Tochter ein wenig beschreiben damit sie sich ein Bild machen können. Meine Tochter, 2 J. und 8 Monate alt, ist ein sehr fröhliches und lebhaftes Kind, sie kann oft kaum eine Minute still sitzen und ein anderes Mal dann wieder stundenlang sehr konzentriert und phantasievoll Lego spielen. Sie ist sehr intelligent, war schon immer mit allem früher dran, sie spricht schon seit längerem nahezu fehlerfrei in ganzen Sätzen, baut Puzzle mit 50 Teilen, kennt schon lange alle Farben usw. Sie ist sehr rücksichtsvoll mit Tieren und Kindern, sehr defensiv und sensibel. Sie hat kaum Scheu mit fremden Menschen zu sprechen (sofern ich dabei bin), sagt immer Danke (obwohl ich sie nie dazu aufgefordert habe, sondern immer nur mit guten Beispiel vorangegangen bin). Sie fragt immer, wenn wir woanders sind, darf ich rutschen, darf ich das anschauen, etc. (Ich vermute das kommt daher das ich sie zu Hause auch frage "Darf ich deine Puppe halten", "Darf ich von deinem Eis probieren", etc.). Kürzlich auf einer Hochzeit beschäftigte sie sich die ganze Zeit mit einer 3,5 jährigen, ein anderes Mal auf einer Hochzeit mit einer 10 jährigen.Immer ohne mein Zutun. Vor ein paar Tagen im Freibad ging sie zu einer Mutter und deren Kind (etwa 4) und gab ihr Spielsachen in die Hand. Auf dem Spielplatz fragt sie Kinder nach deren Namen. Usw. usw. Sie steigt (am liebsten allein) auf jedes noch so hohe Klettergerüst, will auf dem größten Pferd reiten, etc. Nun zum "Problem" bzw. dem Punkt den ich nicht verstehe: Sind wir in der Spielgruppe (dort sind die Kinder fast alle jünger bis gleichalt) hängt sie wie eine Klette an meinem Hals. Schreien die Kinder fängt sie an zu weinen. Kommt ein Kind zu uns nach Hause oder wir zu einem anderen Kind, sitzt sie entweder nur bei mir oder steht herum und guckt nur zu. Selbst mit mir zusammen mag sie sich nicht recht auf ein Spiel einlassen. oft fängt sie auch mittendrin an zu weinen, aus Gründen die ich nicht nachvollziehen kann, bzw. ohne Grund den ich erkennen kann. Wenn ich sie dann frage, antwortet sie: "Ich weiß es nicht". Gucken wir ein Kasperltheater und es passiert auch nur etwas im Ansatz "böses" (der Zauberer packt die Prinzessin) fängt sie an zu weinen und will nicht weitergucken, auch dann nicht wenn ich sage: schau der Kasperl rettet die Prinzessin und alles ist wieder gut. Sieht sie zwei Hunde scherzen - weint sie und sagt: "das will ich nicht". Für mich ist dieses Verhalten irgendwie widersprüchlich, ist sie doch auf der einen Seite so wenig ängstlich und abenteuerlustig - und auf der anderen dann sooo sehr sensibel und ängstlich. Liegt dies womöglich an den gleichaltrigen/jüngeren Kindern. Muß/Soll ich hier irgendwas unternehmen? Ich mache mir ehrlich gesagt schon jetzt große Gedanken wie das mal im Kindergarten werden soll, da ich es nicht übers Herz bringen würde sie dort schreiend und klammernd abzugeben wie es hier bei uns auf dem Land erwartet wird (sie kommt erst nächstes Jahr in den KiGa). Ich hoffe sie verzeihen mir den langen Text und die vielen Aufzählungen, doch ich wollte ihnen möglichst ein vollständiges Bild vermitteln. Viele Grüße Jessi
Christiane Schuster
Hallo Jessi Vermutlich zeigt Ihre Tochter beschriebenes Verhalten nur solange, wie Sie, die ihr eigentlich IMMER helfend zur Seite steht, in greifbarer Nähe sind. Sie wird unsicher, weil sie spürt, dass Sie Alles besser wissen und besser können. Helfen können Sie ihr, indem Sie sich ein wenig mehr zurückziehen und Ihre Tochter auch mal von einer anderen, ihr bekannten Person betreuen lassen ohne dass Sie in der Nähe sind. Steigern Sie Ihre Abwesenheit sehr behutsam, sodass sie lernt, sich für kurze Zeit auch mal von Ihnen zu lösen. Grundsätzlich ist dieses Verhalten aber durchaus altersgerecht und mal mehr, mal weniger ausgeprägt, bzw. vom jeweiligen Temperament abhängig. Meiner Meinung brauchen Sie sich darum keine Sorgen zu machen, da sich dieses Verhalten von ganz allein "auswachsen" wird. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass meine Tochter auch sehr geräuschempfindlich ist. Dies betrifft wiederum nur bestimmte Geräusche, z.B. laut spielende Kinder und sich dabei noch lauter unterhaltende Erwachsene (in der Spielgruppe), oder ein hallender Geräuschpegel in einem Kaffee. Da hält sie sich dann schon auch mal die Ohren zu, oder flüchtet, oder weint. Laute Musik wiederum stört sie gar nicht, der Düsenjäger ist mal zu laut und mal auch nicht. Ich muß dazu sagen dass mein Mann und ich ebenfalls etwas geräuschempfindlich sind und es bei uns zu Hause auch eher ruhig zugeht. Ich bin schon sehr gespannt auf ihre Antwort. Viele Grüße Jessi
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