Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Widerspenstig

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Widerspenstig

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn Jan, 2 Jahre, ist im Moment sehr widerspenstig. Das fängt beim Windeln wechseln an, was er dann nicht möchte wo er auch zu treten anfängt, beim Zähne putzen legt er sich auf den Boden oder macht den Mund einfach nicht auf. Mir kommt es so vor, dass er auf alles was man ihm sagt einfach mit "NEIN" reagiert. Frag ich ihn ob wir rausgehen, kommt ein Nein. Wenn er dann aber draußen ist, möchte er am liebsten gar nicht mehr rein. Oft reagiert er auch total bockig und stellt sich demonstrativ hin und sagt dann egal auf welche Frage "NEIN". Wenn er was nicht bekommt fängt er an mit den Füßen zu stampfen oder lässt sich auch schon mal auf den Boden fallen, obwohl er so noch nie seinen Willen durchgesetzt hat. Ich probier ihn dann zu beruhigen indem ich ihn in den Arm nehme und mit ihm zu reden versuche, dass geht dann auch ein paar Minuten wieder gut und dann geht es wieder von vorne los. Diese Phasen dauern zum Glück immer nur so ein paar Tage an, aber das ist ziemlich anstrengend. Dann ist wieder alles ganz harmonisch und normal. Ich habe für mich dann immer die Ausrede, dass er vielleicht gerade am wachsen ist, oder dass er noch an den letzten Zähnen arbeitet oder der Neumond ist schuld etc. Wie sollte ich mich denn am Besten in solch einer Situation verhalten? Liebe Grüße Dorothee Schloifer-Apfelbaum


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Hallo Dorothee Ihr Sohn versucht gerade, seine eigene Identität zu finden, nachdem er festgestellt hat, dass seine Wünsche nicht immer mit Ihren übereinstimmen. Gönnen Sie Jan nach Möglichkeit Höschenwindeln, lassen Sie ihn "mithelfen" und wickeln Sie ihn möglichst im Stehen. Da die wenigsten Kinder in diesem Alter nahezu bewegungs- und wehrlos auf dem Wickeltisch liegen möchten. Putzen Sie sich gemeinsam vor dem Spiegel die Zähne, lassen Sie ihn SELBER putzen und seien Sie gespannt, wessen Zähne anschließend die Saubersten sind.:-)) Können Sie Ihrem Sohn die Entscheidung gar nicht überlassen, sollten Sie ihn möglichst auch nicht fragen sondern gleich ohne große Diskussion handeln. Ist er dann anderer Meinung, wird er es schon mitteilen.- Beachten Sie sein Stampfen mit den Füßen möglichst nicht und reichen Sie ihm ggf. ein Wutkissen. Daran kann er sich abreagieren, bzw. seine Wut rauslassen und muß sich nicht selbst weh tun. Vermeiden Sie möglichst eine Zurechtweisung und bleiben Sie -zumindest äußerlich- sehr gelassen. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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