Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mich beschäftigt grade die Frage, ob wir eigentlich irgendetwas falsch machen oder verpaßt haben. Wie bringe ich einem Kind in den Kopf, daß Sachen einen Wert haben - ich meine nicht hochwertiges, sondern auch jeder Dosendeckel etc. ? Es ist ein Graus, seit Anfang an wird bei uns rumgeschmissen, draufgestellt, mit Füßen getreten. Egal, ob das Spielsachen sind, meine Kücheneinrichtung, seine Anziehsachen .... Nicht, daß wir das vorleben würden !! Ganz im Gegenteil bin ich ja so groß geworden, daß ich auf alles aufpassen mußte, das meiste mir selber kaufen von Geld, was ich mir selbst verdient habe - oder früher eben vom Taschengeld, was auch nicht eben üppig war. Mit welchem Alter darf ich von meinem Kind erwarten, daß es EINSIEHT, daß man Sachen bezahlen muß, daß man dafür arbeiten muß, daß man sie umsorgt, darauf aufpaßt, anständig damit umgeht. Ich habe den Eindruck, Momo versteht das gar nicht - trotz immer wieder erklären etc. ?! Maßnahmen wie für eine Zeitlang wegstellen oder ähnliches bringen keinen Erfolg, da ihm eigentlich nichts wirklich wichtig ist (außer seinen Eltern ;-)), er kann einfach auf alles verzichten und sich mit was anderem beschäftigen (und wenn´s die Pfütze auf dem HOf ist). Und ich kann ja schlecht das Haus ganz leerräumen ? Und ich glaube auch nicht, daß wir zu gut oder zu üppig ausgestattet sind, weil ich da sehr drauf achte. Aber es bedeutet ihm einfach alles nicht wirklich etwas. Und wenn ihm etwas kaputt geht, ist das schade und fertig. Und schon vergessen. Letztens lag sein Roller zum x-ten mal mitten auf der Straße im Schlamm. Weil ich es leid war und er wirklich tagtäglich damit unterwegs ist, habe ich ihn abends weggeräumt und gewartet, was passiert am nächsten Tag. Wo ist mein Roller ? Sagte ich: Such mal, wo Du ihn gelassen hast. Das war dann schon wieder zu anstrengend, dann geht er halt zu Fuß :-( so verpufft jeder Versuch .... Wenn wir sagen: Wenn wir für z.b. neue Plastikschüsseln Geld ausgeben müssen, weil ihr sie kaputt macht, dann können wir Euch kein X (was auch immer) kaufen - na gut, dann ist das eben so. Es ist nicht so, daß er Sachen vorsätzlich kaputt macht, beileibe nicht, aber irgendeine Sorgfalt jeder Richtung ? Fehlanzeige. - Letztens sagte er zu einer anderen mami so ganz lapidar: Wenn was kaputt geht, muß man halt was neues kaufen - ich fand das echt peinlich, denn SO leben wir wirklichnicht !! Das hörte sich grade so an, als würden wir dne Kindern alles in den Hintern schieben und wenn sie´s versauen, dann bekommen sie halt Nachschub, aber dem IST nicht so (das gilt übrigens auch für uns Erwachsene)! Erwarte ich zuviel ?? Wie bringe ich ihm das nahe, daß einem die "gebratenen Tauben" nicht in den Mund fliegen ?? Kann man in dem Alter schon mit einem kleinen Taschengeld anfangen ? Wobei ich bezweifle, daß das viel hilft, denn bevor er anfängt, auf etwas zu sparen, hat er diesen Wunsch schon vergessen und begnügt sich mit etwas anderem. Ist er einfach nur anspruchslos ?? Aber das kann´s doch so auch nicht sein ?? Also mich beschäftigt das Thema sehr - zumal wie gesagt unsere eigene Erziehung ziemlich gnadenlos war, was ich heute RICHTIG finde, weil es mir doch ein gutes Stück Selbstständigkeit gegeben hat und ich im Gegensatz zu manchem Altersgenossen immer wußte, wo ich stand, was ich "kann" und was nicht ..... Wäre für ein paar Denkanstöße dankbar - gern auch von anderen Mamis ?! Ich seh soviele Kinder, die ihre Sachen hüten wie ihren Augapfel ..... irgendwie gibt mir das das Gefühl, da zu versagen .... Nachdenkliche Grüße und einen schönen Tag, Silke *deren zwei Jungs ausnahmsweise mal FRIEDLICH miteinander spielen ;-)*
Christiane Schuster
Hallo Silke Machen Sie sich diesbezüglich bitte nicht allzu viel Gedanken. Irgendwann wird auch Momo merken, dass er gewisse Dinge nicht haben kann, nicht mehr hat, auf gewisse Dinge verzichten muß, wenn er sein Spielzeug zerstört, irgendwo achtlos liegenlässt. Spätestens, wenn er von außenstehenden Personen "Pflichten" auferlegt bekommt, die entweder erfüllt werden müssen oder bei Denen er bei Nichterfüllung mit Nachteilen zu rechnen hat.- Was meinen Sie, was geschieht, wenn er seine Schulaufgaben nicht macht, ständig sein Turnzeug vergißt, o.Ä.- Er wird aus den Folgen lernen müssen.- Fahren mehrere Kinder mit dem Roller und er weiß nicht, wo sein Roller im Moment ist, wird ihn Das sicherlich nicht gleichgültig lassen, wobei Sie dann verständlicher Weise nicht einlenken dürfen sondern ihn "ausbaden" lassen sollten.- Ist er im Moment noch mit der Wasserpfütze auf dem Hof zufrieden, wird ihm Das nicht mehr genügen, wenn seine "Freunde" andere Dinge zum Spielen haben, die er auch hätte, wenn er sie nicht (absichtlich) kaputt gemacht hätte.- Falsch gemacht haben Sie bislang diesbezüglich gar Nichts. Sie haben Ihrem Sohn sogar vorgelebt, dass man auch mit wenigen Dingen zufrieden sein kann. Der "Rest" wird sich von ganz allein ergeben, da Sie Ihre Söhne -wie ich inzwischen weiß- nicht unbedingt in Watte packen, sich ihnen aber immer dann in liebevoller Weise zuwenden, wenn sie es Ihrer Meinung nach auch brauchen. Der Umgang mit Geld und dessen Wertschätzung wird erst dann gelernt werden können, wenn die Kleinen gelernt haben, was welche Zahlen zu bedeuten haben; d.h., sobald Momo in der Schule ist, können Sie ihm ein ganz klein wenig Taschengeld zukommen lassen, ihn darüber informieren, was er sich damit sofort kaufen kann, was er aber auch nach 2, 3,oder 4 Wochen kaufen kann.- Liebe Grüße und: bis bald?
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