Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Im Kindergarten herrscht ein wahrer Konkurrenzkampf unter den Mädchen. Wer hat die beste Kette an, wer den schönsten Haarreifen und wer die schönste Kleidung. Meine Tochter ist auf den Zug aufgesprungen und macht eifrig mit. So müssen neue Ketten, Haarreifen und Kleidung sofort vorgeführt werden. Letzte Woche kommt ein Mädchen zu mir und zeigte mir ihre neuen Haarspangen und meinte, dass sie die Schönste ist. Das lässt meine Tochter natürlich nicht auf sich sitzen und führt am nächsten Tag was anderes vor, was in ihren Augen besser und schöner ist. Auch wird die Erzieherin gefragt, welches Mädchen sie in der Gruppe am Schönsten empfindet. Ich finde diesen Zustand bedenklich und nicht normal. Mir ist klar, dass meine Tochter einfach mithalten will, damit sie als gleichwertig akzeptiert wird. Muss das nicht ein starker Druck sein? Nur zwei Mädchen in der Gruppe machen nicht mit und sind weniger "typisch Mädchen". Ich kann mich nicht daran erinnern, dass früher in meinem Kindergarten aussehen auch so wichtig war. Liegt die Schuld bei uns Eltern? Ich kann meiner Tochter doch nicht verbieten, ihren neuen Haarreifen anzuziehen oder ihr Armband in der Gruppe zu präsentieren, auch habe ich keinen Einfluss darauf, dass sie zu ihrer Kindergartenfreundin sagt, ihre Haare sind länger und schöner, als ihre. Am anderen Tag hatte genau dieses Mädchen Wellen in den Haaren und wedelte mit diesen vor meiner Tochter rum, die ganz neidisch schaute. Hat ein anderes Mädchen was neues, will meine Tochter das auch, es werden ständig Vergleiche gestellt. Auch fällt häufig der Satz "du bist heute nicht meine Freundin". Wie kann ich meine Tochter bremsen und von diesem Prinzessinnenboom abbringen? Wie kann ich ihr beibringen, dass sie unabhängig von ihrem Aussehen ein tolles Mädchen ist und einen solchen Konkurrenzkampf nicht nötig hat? Mittlerweile ist das alles ganz schön nervig und auch erschreckend, dass die äußere Erscheinung schon bei Kindern so einen wichtigen Stellenwert hat. Ich fühle mich auch ein bisschen schuldig, weil ich meiner Tochter die Mittel zur Verfügung stelle, sie hübsch mache, ihr Zöpfe flechte und Lipgloss benutzen lasse. Insgeheim will ich ja, dass mein Kind hübsch aussieht und von den anderen Kinder akzeptiert wird. Man selbst hatte ja früher nicht so tolle Sachen. Was meinen Sie? Vielen Dank! Margerite
Christiane Schuster
Hallo Margerite Versuchen Sie, Ihrer Tochter wiederholte Male zu verdeutlichen, dass die wahre Schönheit nicht mit der Kleidung zum Ausdruck gebracht wird sondern mit dem Menschen an sich: wenn er viel lacht, Fröhlichkeit an Andere weitergibt, nit streitet, hilfsbereit ist..., wobei die Kleidung wohl die innere Schönheit ein wenig unterstreichen kann. Bestätigen Sie ihr dann, wieviel Schönheit, Zufriedenheit...sie ausstrahlt, das mit den frisch gewaschenen, geflochtenen Zöpfen oder auch MAL ein wenig Schmuck unterstrichen wird. Diejenigen, die sich übertrieben viel schmücken, haben meist innere Werte zu überdecken.- "Springen Sie bitte nur so weit mit auf den fahrenden Zug", wie Sie selbst es für richtig halten und begründen Sie Ihre Einstellung. An Ihrem Selbstbewußtsein wird Ihre Tochter sich langfristig messen, auch wenn sie jetzt hin und wieder mal murrt! Liebe Grüße und: bis bald?
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen